Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Entwicklung des Auges. aber noch nicht nach aussen mündender doppelwandiger Cylinder,der mit dem Epithel und der Faserschicht der Conjunctiva zusam- [Abbildung]
Fig. 147. menhängt, und durch solide Sprossenan seinen Enden weiter wuchert, die erst in zweiter Linie zum Theil von sich aus, zum Theil von Seiten der schon vorhandenen Gänge hohl werden. -- Der Thränenkanal ist keine Ausstül-Thränenkanal. pung der Mundrachenhöhle, wie v. Baer seiner Zeit angenommen hat, sondern anfänglich eine Furche zwischen dem äusseren Nasenfortsatze und dem Unter- kieferfortsatze, die in zweiter Linie zu einem Kanale sich schliesst, eine An- gabe, die Coste zuerst gemacht hat und die ich vollkommen bestätigen kann. Wie die Thränenkanälchen sichCanaliculi lacrymales. bilden, ist bis jetzt noch nicht erforscht. Nach Ammon (l. c. St. 160) werden dieselben am Ende des vierten Monates sichtbar. Die Mei-Meibom'sche Drüsen. bom'schen Drüsen bilden sich spät und zwar im sechsten Monate als solide Wucherungen des Epithels der Augenlidränder, die erst in zweiter Linie Höhlungen erhalten, und durch solide Wucherungen ihre Drüsenbläschen anbilden. [Abbildung] Fig. 147. Anlagen von drei Thränendrüsen eines viermonatlichen mensch- Entwicklung des Auges. aber noch nicht nach aussen mündender doppelwandiger Cylinder,der mit dem Epithel und der Faserschicht der Conjunctiva zusam- [Abbildung]
Fig. 147. menhängt, und durch solide Sprossenan seinen Enden weiter wuchert, die erst in zweiter Linie zum Theil von sich aus, zum Theil von Seiten der schon vorhandenen Gänge hohl werden. — Der Thränenkanal ist keine Ausstül-Thränenkanal. pung der Mundrachenhöhle, wie v. Baer seiner Zeit angenommen hat, sondern anfänglich eine Furche zwischen dem äusseren Nasenfortsatze und dem Unter- kieferfortsatze, die in zweiter Linie zu einem Kanale sich schliesst, eine An- gabe, die Coste zuerst gemacht hat und die ich vollkommen bestätigen kann. Wie die Thränenkanälchen sichCanaliculi lacrymales. bilden, ist bis jetzt noch nicht erforscht. Nach Ammon (l. c. St. 160) werden dieselben am Ende des vierten Monates sichtbar. Die Mei-Meibom’sche Drüsen. bom’schen Drüsen bilden sich spät und zwar im sechsten Monate als solide Wucherungen des Epithels der Augenlidränder, die erst in zweiter Linie Höhlungen erhalten, und durch solide Wucherungen ihre Drüsenbläschen anbilden. [Abbildung] Fig. 147. Anlagen von drei Thränendrüsen eines viermonatlichen mensch- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0315" n="299"/><fw place="top" type="header">Entwicklung des Auges.</fw><lb/> aber noch nicht nach aussen mündender doppelwandiger Cylinder,<lb/> der mit dem Epithel und der Faserschicht der Conjunctiva zusam-<lb/><figure><head>Fig. 147.</head></figure><lb/> menhängt, und durch solide Sprossen<lb/> an seinen Enden weiter wuchert, die<lb/> erst in zweiter Linie zum Theil von sich<lb/> aus, zum Theil von Seiten der schon<lb/> vorhandenen Gänge hohl werden. —<lb/> Der <hi rendition="#g">Thränenkanal</hi> ist keine Ausstül-<note place="right">Thränenkanal.</note><lb/> pung der Mundrachenhöhle, wie v. <hi rendition="#k">Baer</hi><lb/> seiner Zeit angenommen hat, sondern<lb/> anfänglich eine Furche zwischen dem<lb/> äusseren Nasenfortsatze und dem Unter-<lb/> kieferfortsatze, die in zweiter Linie zu<lb/> einem Kanale sich schliesst, eine An-<lb/> gabe, die <hi rendition="#k">Coste</hi> zuerst gemacht hat und<lb/> die ich vollkommen bestätigen kann.<lb/> Wie die <hi rendition="#g">Thränenkanälchen</hi> sich<note place="right"><hi rendition="#i">Canaliculi<lb/> lacrymales.</hi></note><lb/> bilden, ist bis jetzt noch nicht erforscht. Nach <hi rendition="#k">Ammon</hi> (l. c. St. 160)<lb/> werden dieselben am Ende des vierten Monates sichtbar. Die <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Mei-</hi></hi><note place="right"><hi rendition="#k">Meibom</hi>’sche<lb/> Drüsen.</note><lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">bom</hi>’schen Drüsen</hi> bilden sich spät und zwar im sechsten Monate<lb/> als solide Wucherungen des Epithels der Augenlidränder, die erst<lb/> in zweiter Linie Höhlungen erhalten, und durch solide Wucherungen<lb/> ihre Drüsenbläschen anbilden.</p><lb/> <figure> <p>Fig. 147. Anlagen von drei Thränendrüsen eines viermonatlichen mensch-<lb/> lichen Embryo etwa 60mal vergr. 1. Ganz junge Anlage in Gestalt eines soliden<lb/> Zellenstranges mit einer Faserhaut. 2 und 3. etwas entwickeltere Drüschen<lb/> mit Höhlungen im Innern; <hi rendition="#i">f</hi> Anlage der bindegewebigen Hülle der Drüsen,<lb/><hi rendition="#i">e</hi> Epithel derselben von der Faserhülle etwas abstehend, was nicht ganz natür-<lb/> lich ist; <hi rendition="#i">a</hi> einzelne noch solide, eben in der Bildung begriffene Epithelialspros-<lb/> sen, die später zu hohlen Bläschen werden, wie solche auch zu sehen sind.</p> </figure> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [299/0315]
Entwicklung des Auges.
aber noch nicht nach aussen mündender doppelwandiger Cylinder,
der mit dem Epithel und der Faserschicht der Conjunctiva zusam-
[Abbildung Fig. 147.]
menhängt, und durch solide Sprossen
an seinen Enden weiter wuchert, die
erst in zweiter Linie zum Theil von sich
aus, zum Theil von Seiten der schon
vorhandenen Gänge hohl werden. —
Der Thränenkanal ist keine Ausstül-
pung der Mundrachenhöhle, wie v. Baer
seiner Zeit angenommen hat, sondern
anfänglich eine Furche zwischen dem
äusseren Nasenfortsatze und dem Unter-
kieferfortsatze, die in zweiter Linie zu
einem Kanale sich schliesst, eine An-
gabe, die Coste zuerst gemacht hat und
die ich vollkommen bestätigen kann.
Wie die Thränenkanälchen sich
bilden, ist bis jetzt noch nicht erforscht. Nach Ammon (l. c. St. 160)
werden dieselben am Ende des vierten Monates sichtbar. Die Mei-
bom’schen Drüsen bilden sich spät und zwar im sechsten Monate
als solide Wucherungen des Epithels der Augenlidränder, die erst
in zweiter Linie Höhlungen erhalten, und durch solide Wucherungen
ihre Drüsenbläschen anbilden.
Thränenkanal.
Canaliculi
lacrymales.
Meibom’sche
Drüsen.
[Abbildung Fig. 147. Anlagen von drei Thränendrüsen eines viermonatlichen mensch-
lichen Embryo etwa 60mal vergr. 1. Ganz junge Anlage in Gestalt eines soliden
Zellenstranges mit einer Faserhaut. 2 und 3. etwas entwickeltere Drüschen
mit Höhlungen im Innern; f Anlage der bindegewebigen Hülle der Drüsen,
e Epithel derselben von der Faserhülle etwas abstehend, was nicht ganz natür-
lich ist; a einzelne noch solide, eben in der Bildung begriffene Epithelialspros-
sen, die später zu hohlen Bläschen werden, wie solche auch zu sehen sind. ]
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