Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Entwicklung des Gefässsystems. noch erhaltene linke Vene des Dottersackes an der linken Seite dereinfachen Darmschleife und tritt dann hinter dem Pförtner und [Abbildung]
Fig. 206. der Pars horizontalis superiorduodeni an die rechte Seite des Magens, um schliesslich nach vorn in den Stamm der Venae umbilicales an der Le- ber einzumünden. Dass die- ses Gefäss, das hinter dem Darm durchgeht, nicht ein- fach die linke Vena omphalo- mesenterica sein kann, wie allgemein angenommen wird, ist klar, da dieselbe ja ur- sprünglich vor dem Darme ihre Lage hat; es ist jedoch leider für einmal nicht mög- lich genau zu sagen, wie dasselbe entsteht. Immer- hin scheint mir ein von Coste gegebener Fingerzeig (Hist. du devel. Erklärung der Pl. IV a) den einzig richtigen Weg anzubahnen. Nach Coste nämlich ist das Ende der eben geschilderten sogenannten lin- ken Vena omphalo-mesenterica der Stamm der Nabelgekrösvene der rechten Seite. Ist dem so, und meiner Meinung nach kann diess nicht wohl bezweifelt werden, so begreift sich dann die Lage dieses Stammes an der rechten Seite des Magens und hinteren Seite des Pylorus, letzteres im Zusammenhange mit der Drehung des Magens, leicht, dagegen wird allerdings noch weiter anzunehmen sein, dass das Ende des Stammes der linken Omphalo-mesenterica (Fig. 207, 2, om") vergeht und der Rest derselben mit dem rechten Stamme sich in Verbindung setzt, welche ihrerseits am Dottersacke schwindet, was Ihnen das Schema Fig. 207, 2 deutlich machen wird. [Abbildung]
Fig. 206. Menschlicher Embryo mit Dottersack, Amnion und Nabelstrang Kölliker, Entwicklungsgeschichte. 27
Entwicklung des Gefässsystems. noch erhaltene linke Vene des Dottersackes an der linken Seite dereinfachen Darmschleife und tritt dann hinter dem Pförtner und [Abbildung]
Fig. 206. der Pars horizontalis superiorduodeni an die rechte Seite des Magens, um schliesslich nach vorn in den Stamm der Venae umbilicales an der Le- ber einzumünden. Dass die- ses Gefäss, das hinter dem Darm durchgeht, nicht ein- fach die linke Vena omphalo- mesenterica sein kann, wie allgemein angenommen wird, ist klar, da dieselbe ja ur- sprünglich vor dem Darme ihre Lage hat; es ist jedoch leider für einmal nicht mög- lich genau zu sagen, wie dasselbe entsteht. Immer- hin scheint mir ein von Coste gegebener Fingerzeig (Hist. du dével. Erklärung der Pl. IV a) den einzig richtigen Weg anzubahnen. Nach Coste nämlich ist das Ende der eben geschilderten sogenannten lin- ken Vena omphalo-mesenterica der Stamm der Nabelgekrösvene der rechten Seite. Ist dem so, und meiner Meinung nach kann diess nicht wohl bezweifelt werden, so begreift sich dann die Lage dieses Stammes an der rechten Seite des Magens und hinteren Seite des Pylorus, letzteres im Zusammenhange mit der Drehung des Magens, leicht, dagegen wird allerdings noch weiter anzunehmen sein, dass das Ende des Stammes der linken Omphalo-mesenterica (Fig. 207, 2, om″) vergeht und der Rest derselben mit dem rechten Stamme sich in Verbindung setzt, welche ihrerseits am Dottersacke schwindet, was Ihnen das Schema Fig. 207, 2 deutlich machen wird. [Abbildung]
Fig. 206. Menschlicher Embryo mit Dottersack, Amnion und Nabelstrang Kölliker, Entwicklungsgeschichte. 27
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Entwicklung des Gefässsystems.
noch erhaltene linke Vene des Dottersackes an der linken Seite der
einfachen Darmschleife und tritt dann hinter dem Pförtner und
[Abbildung Fig. 206.]
der Pars horizontalis superior
duodeni an die rechte Seite
des Magens, um schliesslich
nach vorn in den Stamm der
Venae umbilicales an der Le-
ber einzumünden. Dass die-
ses Gefäss, das hinter dem
Darm durchgeht, nicht ein-
fach die linke Vena omphalo-
mesenterica sein kann, wie
allgemein angenommen wird,
ist klar, da dieselbe ja ur-
sprünglich vor dem Darme
ihre Lage hat; es ist jedoch
leider für einmal nicht mög-
lich genau zu sagen, wie
dasselbe entsteht. Immer-
hin scheint mir ein von Coste gegebener Fingerzeig (Hist. du dével.
Erklärung der Pl. IV a) den einzig richtigen Weg anzubahnen. Nach
Coste nämlich ist das Ende der eben geschilderten sogenannten lin-
ken Vena omphalo-mesenterica der Stamm der Nabelgekrösvene der
rechten Seite. Ist dem so, und meiner Meinung nach kann diess
nicht wohl bezweifelt werden, so begreift sich dann die Lage dieses
Stammes an der rechten Seite des Magens und hinteren Seite des
Pylorus, letzteres im Zusammenhange mit der Drehung des Magens,
leicht, dagegen wird allerdings noch weiter anzunehmen sein, dass
das Ende des Stammes der linken Omphalo-mesenterica (Fig. 207,
2, om″) vergeht und der Rest derselben mit dem rechten Stamme sich
in Verbindung setzt, welche ihrerseits am Dottersacke schwindet,
was Ihnen das Schema Fig. 207, 2 deutlich machen wird.
[Abbildung Fig. 206. Menschlicher Embryo mit Dottersack, Amnion und Nabelstrang
von 15—18 Tagen nach Coste, vergr. dargestellt. b Aorta, c Herz, d Rand der
weiten Bauchöffnung, e Oesophagus, f Kiemenbogen, l Hinterdarm, m Arteria
omphalo-mesenterica, n Vena omphalo-mesenterica, o Dottersack, dessen Gefässe
nicht ausgezeichnet sind, u Stiel der Allantois (Urachus), a Allantois mit deut-
lichen Gefässen, als kurzer Nabelstrang, zum Chorion ch gehend, v Amnion,
ah Amnioshöhle. ]
Kölliker, Entwicklungsgeschichte. 27
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