Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Achtunddreissigste Vorlesung. und sein Gang ohne allen grösseren Belang und verschwinden bisauf den Ihnen bekannten Nebeneierstock ganz und gar, dagegen [Abbildung]
Fig. 214. treten nun hier die Müller'schen Gängein ihre vollen Rechte ein und erschei- nen als das, was sie in der That in der Anlage sind, als Geschlechtsgänge, in- dem sie mit ihren unteren verschmol- zenen Enden zum Uterus und zur Scheide und mit den oberen getrennt bleibenden Theilen zu den Eileitern sich umbilden. Geschlechts- [Abbildung]
Fig. 214. Menschlicher Embryo von 35 Tagen von vorn nach Coste, 3 linker Achtunddreissigste Vorlesung. und sein Gang ohne allen grösseren Belang und verschwinden bisauf den Ihnen bekannten Nebeneierstock ganz und gar, dagegen [Abbildung]
Fig. 214. treten nun hier die Müller’schen Gängein ihre vollen Rechte ein und erschei- nen als das, was sie in der That in der Anlage sind, als Geschlechtsgänge, in- dem sie mit ihren unteren verschmol- zenen Enden zum Uterus und zur Scheide und mit den oberen getrennt bleibenden Theilen zu den Eileitern sich umbilden. Geschlechts- [Abbildung]
Fig. 214. Menschlicher Embryo von 35 Tagen von vorn nach Coste, 3 linker <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0452" n="436"/><fw place="top" type="header">Achtunddreissigste Vorlesung.</fw><lb/> und sein Gang ohne allen grösseren Belang und verschwinden bis<lb/> auf den Ihnen bekannten Nebeneierstock ganz und gar, dagegen<lb/><figure><head>Fig. 214.</head></figure><lb/> treten nun hier die <hi rendition="#k">Müller</hi>’schen Gänge<lb/> in ihre vollen Rechte ein und erschei-<lb/> nen als das, was sie in der That in der<lb/> Anlage sind, als Geschlechtsgänge, in-<lb/> dem sie mit ihren unteren verschmol-<lb/> zenen Enden zum Uterus und zur<lb/> Scheide und mit den oberen getrennt<lb/> bleibenden Theilen zu den Eileitern<lb/> sich umbilden.</p><lb/> <p><note place="left">Geschlechts-<lb/> drüsen.</note>Nach dieser übersichtlichen Schil-<lb/> derung stelle ich Ihnen nun der Reihe<lb/> nach die einzelnen Abschnitte der<lb/> Geschlechtsorgane gesondert vor und<lb/> beginne mit den Geschlechtsdrüsen,<lb/> deren erstes Auftreten, weniger was<lb/> die Zeit als das sonstige Verhalten an-<lb/> langt, bis anhin noch in tiefes Dunkel<lb/> gehüllt ist. In der fünften, deutlicher<lb/> in der sechsten Woche gewahrt man<lb/> beim menschlichen Embryo an der<lb/> inneren Seite der <hi rendition="#k">Wolff</hi>’schen Körper<lb/> und denselben dicht anliegend zwei<lb/> weissliche schmale Streifen (Fig. 214),<lb/> deren weitere Verfolgung bei Embryo-<lb/><figure><p>Fig. 214. Menschlicher Embryo von 35 Tagen von vorn nach <hi rendition="#k">Coste</hi>, 3 linker<lb/> äusserer Nasenfortsatz, 4 Oberkieferfortsatz des ersten Kiemenbogens, 5 pri-<lb/> mitiver Unterkiefer, <hi rendition="#i">z</hi> Zunge, <hi rendition="#i">b Bulbus aortae, b′</hi> erster bleibender Aortenbo-<lb/> gen, der zur <hi rendition="#i">Aorta ascendens</hi> wird, <hi rendition="#i">b″</hi> zweiter Aortenbogen, der den <hi rendition="#i">Arcus<lb/> aortae</hi> gibt, <hi rendition="#i">b‴</hi> dritter Aortenbogen oder <hi rendition="#i">Ductus Botalli, y</hi> die beiden Fäden<lb/> rechts und links von diesem Buchstaben sind die eben sich entwickelnden Lun-<lb/> genarterien, <hi rendition="#i">c′</hi> gemeinsamer Venensinus des Herzens, <hi rendition="#i">c</hi> Stamm der <hi rendition="#i">Cava supe-<lb/> rior</hi> und <hi rendition="#i">Azygos dextra, c″</hi> Stamm der <hi rendition="#i">Cava sup</hi>. und <hi rendition="#i">Azygos sinistra, o′</hi> linkes<lb/> Herzohr, <hi rendition="#i">v</hi> rechte, <hi rendition="#i">v′</hi> linke Kammer, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">ae</hi></hi> Lungen, <hi rendition="#i">e</hi> Magen, <hi rendition="#i">j Vena omphalo-<lb/> mesenterica sinistra, s</hi> Fortsetzung derselben hinter dem <hi rendition="#i">Pylorus</hi>, die später<lb/> Stamm der Pfortader wird, <hi rendition="#i">x</hi> Dottergang, <hi rendition="#i">a Art. omphalo-mesenterica dextra,<lb/> m</hi> <hi rendition="#k">Wolff</hi>’scher Körper, <hi rendition="#i">i</hi> Enddarm, <hi rendition="#i">n Arteria umbilicalis, u Vena umbilicalis,</hi><lb/> 8 Schwanz, 9 vordere, 9′ hintere Extremität. Die Leber ist entfernt. Der<lb/> weisse Streifen an der inneren Seite des linken <hi rendition="#k">Wolff</hi>’schen Körpers ist die<lb/> Geschlechtsdrüse und die zwei Streifen an der äusseren Seite desselben der<lb/><hi rendition="#k">Müller</hi>’sche Gang und der Urnierengang.</p></figure><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [436/0452]
Achtunddreissigste Vorlesung.
und sein Gang ohne allen grösseren Belang und verschwinden bis
auf den Ihnen bekannten Nebeneierstock ganz und gar, dagegen
[Abbildung Fig. 214.]
treten nun hier die Müller’schen Gänge
in ihre vollen Rechte ein und erschei-
nen als das, was sie in der That in der
Anlage sind, als Geschlechtsgänge, in-
dem sie mit ihren unteren verschmol-
zenen Enden zum Uterus und zur
Scheide und mit den oberen getrennt
bleibenden Theilen zu den Eileitern
sich umbilden.
Nach dieser übersichtlichen Schil-
derung stelle ich Ihnen nun der Reihe
nach die einzelnen Abschnitte der
Geschlechtsorgane gesondert vor und
beginne mit den Geschlechtsdrüsen,
deren erstes Auftreten, weniger was
die Zeit als das sonstige Verhalten an-
langt, bis anhin noch in tiefes Dunkel
gehüllt ist. In der fünften, deutlicher
in der sechsten Woche gewahrt man
beim menschlichen Embryo an der
inneren Seite der Wolff’schen Körper
und denselben dicht anliegend zwei
weissliche schmale Streifen (Fig. 214),
deren weitere Verfolgung bei Embryo-
[Abbildung Fig. 214. Menschlicher Embryo von 35 Tagen von vorn nach Coste, 3 linker
äusserer Nasenfortsatz, 4 Oberkieferfortsatz des ersten Kiemenbogens, 5 pri-
mitiver Unterkiefer, z Zunge, b Bulbus aortae, b′ erster bleibender Aortenbo-
gen, der zur Aorta ascendens wird, b″ zweiter Aortenbogen, der den Arcus
aortae gibt, b‴ dritter Aortenbogen oder Ductus Botalli, y die beiden Fäden
rechts und links von diesem Buchstaben sind die eben sich entwickelnden Lun-
genarterien, c′ gemeinsamer Venensinus des Herzens, c Stamm der Cava supe-
rior und Azygos dextra, c″ Stamm der Cava sup. und Azygos sinistra, o′ linkes
Herzohr, v rechte, v′ linke Kammer, ae Lungen, e Magen, j Vena omphalo-
mesenterica sinistra, s Fortsetzung derselben hinter dem Pylorus, die später
Stamm der Pfortader wird, x Dottergang, a Art. omphalo-mesenterica dextra,
m Wolff’scher Körper, i Enddarm, n Arteria umbilicalis, u Vena umbilicalis,
8 Schwanz, 9 vordere, 9′ hintere Extremität. Die Leber ist entfernt. Der
weisse Streifen an der inneren Seite des linken Wolff’schen Körpers ist die
Geschlechtsdrüse und die zwei Streifen an der äusseren Seite desselben der
Müller’sche Gang und der Urnierengang.]
Geschlechts-
drüsen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |