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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

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Furchung des Cephalopodeneies.
scheint, und dann liegen in diesem fünften Stadium acht vollkommene
Furchungskugeln ringförmig beisammen, in dem von den acht neuen
Segmenten begrenzten kreisförmigen Raume. Während diess ge-
schieht, hat auch die feinkörnige Masse, die dem Bildungsdotter des
Hühnereies verglichen werden kann, sich vermehrt und ist in allen
Kugeln und Segmenten um die Kerne angehäuft.

Von nun an geht der Furchungsprocess unter beständiger Kern-
vermehrung in der Art weiter, dass 1) die Segmente wiederholt in
der Richtung der Radien der sich furchenden Kreisstelle in neue
Segmente sich theilen und 2) abwechselnd damit die neuen Segmente
immerwährend durch Quertheilung an der Spitze in Furchungs-
kugeln und neue weiter nach aussen stehende Segmente zerfallen.
Während diess geschieht theilen sich auch die Furchungskugeln
selbst immer weiter und entsteht so schliesslich eine grosse Zahl
kleiner Abschnitte. Sein Ende erreicht der Vorgang dadurch, dass
an den letzten Segmenten, ohne dass vorher die Kerne sich theilen,
die Spitzen zu Kugeln sich abschnüren und besteht dann der Keim
ganz und gar aus einer Scheibe von kernhaltigen Kugeln, welche
dann unter immer neuer Vermehrung zu Zellen sich gestalten und
schliesslich zu den Anlagen der embryonalen Organe zusammen-
treten.



Furchung des Cephalopodeneies.
scheint, und dann liegen in diesem fünften Stadium acht vollkommene
Furchungskugeln ringförmig beisammen, in dem von den acht neuen
Segmenten begrenzten kreisförmigen Raume. Während diess ge-
schieht, hat auch die feinkörnige Masse, die dem Bildungsdotter des
Hühnereies verglichen werden kann, sich vermehrt und ist in allen
Kugeln und Segmenten um die Kerne angehäuft.

Von nun an geht der Furchungsprocess unter beständiger Kern-
vermehrung in der Art weiter, dass 1) die Segmente wiederholt in
der Richtung der Radien der sich furchenden Kreisstelle in neue
Segmente sich theilen und 2) abwechselnd damit die neuen Segmente
immerwährend durch Quertheilung an der Spitze in Furchungs-
kugeln und neue weiter nach aussen stehende Segmente zerfallen.
Während diess geschieht theilen sich auch die Furchungskugeln
selbst immer weiter und entsteht so schliesslich eine grosse Zahl
kleiner Abschnitte. Sein Ende erreicht der Vorgang dadurch, dass
an den letzten Segmenten, ohne dass vorher die Kerne sich theilen,
die Spitzen zu Kugeln sich abschnüren und besteht dann der Keim
ganz und gar aus einer Scheibe von kernhaltigen Kugeln, welche
dann unter immer neuer Vermehrung zu Zellen sich gestalten und
schliesslich zu den Anlagen der embryonalen Organe zusammen-
treten.



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[39/0055] Furchung des Cephalopodeneies. scheint, und dann liegen in diesem fünften Stadium acht vollkommene Furchungskugeln ringförmig beisammen, in dem von den acht neuen Segmenten begrenzten kreisförmigen Raume. Während diess ge- schieht, hat auch die feinkörnige Masse, die dem Bildungsdotter des Hühnereies verglichen werden kann, sich vermehrt und ist in allen Kugeln und Segmenten um die Kerne angehäuft. Von nun an geht der Furchungsprocess unter beständiger Kern- vermehrung in der Art weiter, dass 1) die Segmente wiederholt in der Richtung der Radien der sich furchenden Kreisstelle in neue Segmente sich theilen und 2) abwechselnd damit die neuen Segmente immerwährend durch Quertheilung an der Spitze in Furchungs- kugeln und neue weiter nach aussen stehende Segmente zerfallen. Während diess geschieht theilen sich auch die Furchungskugeln selbst immer weiter und entsteht so schliesslich eine grosse Zahl kleiner Abschnitte. Sein Ende erreicht der Vorgang dadurch, dass an den letzten Segmenten, ohne dass vorher die Kerne sich theilen, die Spitzen zu Kugeln sich abschnüren und besteht dann der Keim ganz und gar aus einer Scheibe von kernhaltigen Kugeln, welche dann unter immer neuer Vermehrung zu Zellen sich gestalten und schliesslich zu den Anlagen der embryonalen Organe zusammen- treten.

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Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/55>, abgerufen am 21.11.2024.