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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

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Neunte Vorlesung.
verbinden sich auch vorn mit der Spaltungslücke, in welcher das
Herz liegt.

Hühnerembryo
vom Ende des
2. Tages.
Ein weiteres Stadium zeigt Ihnen die Fig. 25, einen Querschnitt
durch den Rumpf eines Embryo vom Ende des zweiten Brüttages

[Abbildung] Fig. 25
darstellend. Hier haben sich die Hautplatten hp mit dem ihnen
anliegenden verdickten Hornblatte h schon stark bogenförmig ge-
krümmt, und zugleich ist der Spaltungsprocess im mittleren Keim-
blatte über den Bereich des Embryo heraus eine Strecke weit in
den Fruchthof oder den peripherischen Theil der Keimhaut vorge-
schritten und hat sich die Fortsetzung der Hautplatten sammt dem
Amniosfalte.Hornblatte als Amniosfalte af erhoben. Nach innen gehen die
Hautplatten bogenförmig durch die Mittelplatten in die Darmfaser-
platten über, doch geht an der Umbiegungsstelle eine Fortsetzung
beider, die primitiven Aorten theilweise umgebend, näher an die
Mittellinie heran, eine Lage, die als erste Andeutung des Gekröses
erscheint. Die Bauchfläche des Embryo ist noch wenig vertieft,
doch bemerkt man eine vom Darmdrüsenblatte dd ausgekleidete
Darmrinne.Furche in der Mittellinie, die Darmrinne.

Hühnerembryo
vom 3. Tage.
Im Verlaufe biegen sich nun, wie die Fig. 26 zeigt, die Haut-
platten hp stark nach unten und gegen die Mittellinie zu, während
zugleich die Amniosfalte af gegen den Rücken sich erhebt. Das
Darmfaserblatt ist stärker und namentlich an der Umbiegungsstelle in
die Hautplatte unterhalb der näher gerückten primitiven Aorten ver-
Gekrös- oder
Mittelplatten.
dickt, welcher Theil nun schon eher den Namen der Gekrösplat-
ten
oder Mittelplatten (Remak) verdient. Es ist jedoch das

[Abbildung]

Fig. 25. Hälfte eines Querschnittes durch einen Hühnerembryo von 2 Ta-
gen, 90--100mal vergr.
Bezeichnung wie in Fig. 24. Ausserdem un Urniere, m Muskelplatte, p
Pleuroperitonealhöhle, af Seitenscheide oder Amniosfalte.

Neunte Vorlesung.
verbinden sich auch vorn mit der Spaltungslücke, in welcher das
Herz liegt.

Hühnerembryo
vom Ende des
2. Tages.
Ein weiteres Stadium zeigt Ihnen die Fig. 25, einen Querschnitt
durch den Rumpf eines Embryo vom Ende des zweiten Brüttages

[Abbildung] Fig. 25
darstellend. Hier haben sich die Hautplatten hp mit dem ihnen
anliegenden verdickten Hornblatte h schon stark bogenförmig ge-
krümmt, und zugleich ist der Spaltungsprocess im mittleren Keim-
blatte über den Bereich des Embryo heraus eine Strecke weit in
den Fruchthof oder den peripherischen Theil der Keimhaut vorge-
schritten und hat sich die Fortsetzung der Hautplatten sammt dem
Amniosfalte.Hornblatte als Amniosfalte af erhoben. Nach innen gehen die
Hautplatten bogenförmig durch die Mittelplatten in die Darmfaser-
platten über, doch geht an der Umbiegungsstelle eine Fortsetzung
beider, die primitiven Aorten theilweise umgebend, näher an die
Mittellinie heran, eine Lage, die als erste Andeutung des Gekröses
erscheint. Die Bauchfläche des Embryo ist noch wenig vertieft,
doch bemerkt man eine vom Darmdrüsenblatte dd ausgekleidete
Darmrinne.Furche in der Mittellinie, die Darmrinne.

Hühnerembryo
vom 3. Tage.
Im Verlaufe biegen sich nun, wie die Fig. 26 zeigt, die Haut-
platten hp stark nach unten und gegen die Mittellinie zu, während
zugleich die Amniosfalte af gegen den Rücken sich erhebt. Das
Darmfaserblatt ist stärker und namentlich an der Umbiegungsstelle in
die Hautplatte unterhalb der näher gerückten primitiven Aorten ver-
Gekrös- oder
Mittelplatten.
dickt, welcher Theil nun schon eher den Namen der Gekrösplat-
ten
oder Mittelplatten (Remak) verdient. Es ist jedoch das

[Abbildung]

Fig. 25. Hälfte eines Querschnittes durch einen Hühnerembryo von 2 Ta-
gen, 90—100mal vergr.
Bezeichnung wie in Fig. 24. Ausserdem un Urniere, m Muskelplatte, p
Pleuroperitonealhöhle, af Seitenscheide oder Amniosfalte.

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[56/0072] Neunte Vorlesung. verbinden sich auch vorn mit der Spaltungslücke, in welcher das Herz liegt. Ein weiteres Stadium zeigt Ihnen die Fig. 25, einen Querschnitt durch den Rumpf eines Embryo vom Ende des zweiten Brüttages [Abbildung Fig. 25] darstellend. Hier haben sich die Hautplatten hp mit dem ihnen anliegenden verdickten Hornblatte h schon stark bogenförmig ge- krümmt, und zugleich ist der Spaltungsprocess im mittleren Keim- blatte über den Bereich des Embryo heraus eine Strecke weit in den Fruchthof oder den peripherischen Theil der Keimhaut vorge- schritten und hat sich die Fortsetzung der Hautplatten sammt dem Hornblatte als Amniosfalte af erhoben. Nach innen gehen die Hautplatten bogenförmig durch die Mittelplatten in die Darmfaser- platten über, doch geht an der Umbiegungsstelle eine Fortsetzung beider, die primitiven Aorten theilweise umgebend, näher an die Mittellinie heran, eine Lage, die als erste Andeutung des Gekröses erscheint. Die Bauchfläche des Embryo ist noch wenig vertieft, doch bemerkt man eine vom Darmdrüsenblatte dd ausgekleidete Furche in der Mittellinie, die Darmrinne. Hühnerembryo vom Ende des 2. Tages. Amniosfalte. Darmrinne. Im Verlaufe biegen sich nun, wie die Fig. 26 zeigt, die Haut- platten hp stark nach unten und gegen die Mittellinie zu, während zugleich die Amniosfalte af gegen den Rücken sich erhebt. Das Darmfaserblatt ist stärker und namentlich an der Umbiegungsstelle in die Hautplatte unterhalb der näher gerückten primitiven Aorten ver- dickt, welcher Theil nun schon eher den Namen der Gekrösplat- ten oder Mittelplatten (Remak) verdient. Es ist jedoch das [Abbildung Fig. 25. Hälfte eines Querschnittes durch einen Hühnerembryo von 2 Ta- gen, 90—100mal vergr. Bezeichnung wie in Fig. 24. Ausserdem un Urniere, m Muskelplatte, p Pleuroperitonealhöhle, af Seitenscheide oder Amniosfalte.] Hühnerembryo vom 3. Tage. Gekrös- oder Mittelplatten.

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Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/72>, abgerufen am 21.11.2024.