Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Zwölfte Vorlesung. und bedeuten die Buchstaben ak, mk, ik die drei Keimblätter, andenen bei zweien auch die Embryonalanlage durch eine Verdickung dargestellt ist. Veränderungen [Abbildung]
Fig. 36. mig geworden (Fig 36), so zeigtsich die Embryonalanlage in Gestalt eines länglichen, dichteren Schildchens in der Mitte des- selben und auf diesem erscheint dann ziemlich gleichzeitig auch die Primitivrinne als eine schmale, die Enden des Schild- chens nicht erreichende linien- förmige Furche. Weiter nimmt dann der Fruchthof wieder die runde Gestalt an (Fig. 37), wäh- rend die Embryonalanlage schwach leyerförmig wird und von einem ähnlich gestalteten hellen Hofe um- geben erscheint. Diese Embryo- nalanlage nun entspricht, wie na- mentlich Bischoff's Abbildungen vom Hundeei, zusammengehalten mit Remak's Angaben (l. c. St. 87), lehren, wohl vor Allem der Axenplatte Remak's beim Hühnerembryo und bezeichnet die Ge- gend, in der die Verdickung im äussern Keimblatte oder die Anlage der Medullarplatte und die mittlere Verdickung im mittleren Keim- [Abbildung]
Fig. 36. Fruchthof der Keimblase eines Kaninchens, etwa 40mal vergr. Zwölfte Vorlesung. und bedeuten die Buchstaben ak, mk, ik die drei Keimblätter, andenen bei zweien auch die Embryonalanlage durch eine Verdickung dargestellt ist. Veränderungen [Abbildung]
Fig. 36. mig geworden (Fig 36), so zeigtsich die Embryonalanlage in Gestalt eines länglichen, dichteren Schildchens in der Mitte des- selben und auf diesem erscheint dann ziemlich gleichzeitig auch die Primitivrinne als eine schmale, die Enden des Schild- chens nicht erreichende linien- förmige Furche. Weiter nimmt dann der Fruchthof wieder die runde Gestalt an (Fig. 37), wäh- rend die Embryonalanlage schwach leyerförmig wird und von einem ähnlich gestalteten hellen Hofe um- geben erscheint. Diese Embryo- nalanlage nun entspricht, wie na- mentlich Bischoff’s Abbildungen vom Hundeei, zusammengehalten mit Remak’s Angaben (l. c. St. 87), lehren, wohl vor Allem der Axenplatte Remak’s beim Hühnerembryo und bezeichnet die Ge- gend, in der die Verdickung im äussern Keimblatte oder die Anlage der Medullarplatte und die mittlere Verdickung im mittleren Keim- [Abbildung]
Fig. 36. Fruchthof der Keimblase eines Kaninchens, etwa 40mal vergr. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0092" n="76"/><fw place="top" type="header">Zwölfte Vorlesung.</fw><lb/> und bedeuten die Buchstaben <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">ak, mk, ik</hi></hi> die drei Keimblätter, an<lb/> denen bei zweien auch die Embryonalanlage durch eine Verdickung<lb/> dargestellt ist.</p><lb/> <p><note place="left">Veränderungen<lb/> des Fruchthofes.</note>Während die erwähnte Spaltung der Keimblase eintritt, wächst<lb/> dieselbe und zeigen sich bald weitere Veränderungen. Sobald näm-<lb/> lich dieselbe den Durchmesser von 6‴ überschritten hat, zeigen sich<lb/> am Fruchthofe, der mit der Blase, <hi rendition="#g">jedoch einzig und allein<lb/> durch Wachsthum der mittleren Keimschicht,</hi> sich ver-<lb/> grössert, die ersten Veränderungen, die auf die Bildung des Embryo<lb/> hindeuten, indem ein Gegensatz zwischen einer helleren Mitte, der<lb/><note place="left"><hi rendition="#i">Area pellucida.</hi></note><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Area pellucida</hi>,</hi> dem <hi rendition="#g">durchsichtigen Fruchthofe,</hi> und<lb/><note place="left"><hi rendition="#i">Area opaca.</hi></note>einem dunkleren Randsaume, der <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Area opaca</hi>,</hi> dem <hi rendition="#g">dunklen<lb/> Fruchthofe,</hi> auftritt, worauf dann der ganze Fruchthof aus der<lb/> runden in eine länglich-runde Gestalt übergeht. Ist derselbe eiför-<lb/><note place="left">Embryonalan-<lb/> lage.</note><lb/><note place="left">Primitivrinne.</note><lb/><figure><head>Fig. 36.</head></figure><lb/> mig geworden (Fig 36), so zeigt<lb/> sich die <hi rendition="#g">Embryonalanlage</hi> in<lb/> Gestalt eines länglichen, dichteren<lb/><hi rendition="#g">Schildchens</hi> in der Mitte des-<lb/> selben und auf diesem erscheint<lb/> dann ziemlich gleichzeitig auch<lb/> die <hi rendition="#g">Primitivrinne</hi> als eine<lb/> schmale, die Enden des Schild-<lb/> chens nicht erreichende linien-<lb/> förmige Furche. Weiter nimmt<lb/> dann der Fruchthof wieder die<lb/> runde Gestalt an (Fig. 37), wäh-<lb/> rend die Embryonalanlage schwach<lb/> leyerförmig wird und von einem<lb/> ähnlich gestalteten hellen Hofe um-<lb/> geben erscheint. Diese Embryo-<lb/> nalanlage nun entspricht, wie na-<lb/> mentlich <hi rendition="#k">Bischoff</hi>’s Abbildungen vom Hundeei, zusammengehalten<lb/> mit <hi rendition="#k">Remak</hi>’s Angaben (l. c. St. 87), lehren, wohl vor Allem der<lb/><hi rendition="#g">Axenplatte</hi> <hi rendition="#k">Remak</hi>’s beim Hühnerembryo und bezeichnet die Ge-<lb/> gend, in der die Verdickung im äussern Keimblatte oder die Anlage<lb/> der Medullarplatte und die mittlere Verdickung im mittleren Keim-<lb/><figure><p>Fig. 36. Fruchthof der Keimblase eines Kaninchens, etwa 40mal vergr.<lb/> Der weisse Rand ist die <hi rendition="#i">Area opaca</hi>, die dunkle breitere Zone die <hi rendition="#i">Area pellucida</hi>.<lb/> In dieser zeigt sich die Embryonalanlage mit der Primitivrinne. Nach <hi rendition="#k">Bischoff</hi>.</p></figure><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [76/0092]
Zwölfte Vorlesung.
und bedeuten die Buchstaben ak, mk, ik die drei Keimblätter, an
denen bei zweien auch die Embryonalanlage durch eine Verdickung
dargestellt ist.
Während die erwähnte Spaltung der Keimblase eintritt, wächst
dieselbe und zeigen sich bald weitere Veränderungen. Sobald näm-
lich dieselbe den Durchmesser von 6‴ überschritten hat, zeigen sich
am Fruchthofe, der mit der Blase, jedoch einzig und allein
durch Wachsthum der mittleren Keimschicht, sich ver-
grössert, die ersten Veränderungen, die auf die Bildung des Embryo
hindeuten, indem ein Gegensatz zwischen einer helleren Mitte, der
Area pellucida, dem durchsichtigen Fruchthofe, und
einem dunkleren Randsaume, der Area opaca, dem dunklen
Fruchthofe, auftritt, worauf dann der ganze Fruchthof aus der
runden in eine länglich-runde Gestalt übergeht. Ist derselbe eiför-
[Abbildung Fig. 36.]
mig geworden (Fig 36), so zeigt
sich die Embryonalanlage in
Gestalt eines länglichen, dichteren
Schildchens in der Mitte des-
selben und auf diesem erscheint
dann ziemlich gleichzeitig auch
die Primitivrinne als eine
schmale, die Enden des Schild-
chens nicht erreichende linien-
förmige Furche. Weiter nimmt
dann der Fruchthof wieder die
runde Gestalt an (Fig. 37), wäh-
rend die Embryonalanlage schwach
leyerförmig wird und von einem
ähnlich gestalteten hellen Hofe um-
geben erscheint. Diese Embryo-
nalanlage nun entspricht, wie na-
mentlich Bischoff’s Abbildungen vom Hundeei, zusammengehalten
mit Remak’s Angaben (l. c. St. 87), lehren, wohl vor Allem der
Axenplatte Remak’s beim Hühnerembryo und bezeichnet die Ge-
gend, in der die Verdickung im äussern Keimblatte oder die Anlage
der Medullarplatte und die mittlere Verdickung im mittleren Keim-
[Abbildung Fig. 36. Fruchthof der Keimblase eines Kaninchens, etwa 40mal vergr.
Der weisse Rand ist die Area opaca, die dunkle breitere Zone die Area pellucida.
In dieser zeigt sich die Embryonalanlage mit der Primitivrinne. Nach Bischoff.]
Veränderungen
des Fruchthofes.
Area pellucida.
Area opaca.
Embryonalan-
lage.
Primitivrinne.
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