Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Warf ihn in den Lärm des Lebens, Sturmgefaßt. Doch was soll er im Gedränge Ohne Schlachten Morgenroth? Gieb die friedlichen Gesänge,Oder gieb des Krieges Strenge Gieb mir Lieder, oder Tod. Laß mir der Begeistrung Thränen,Laß mir meine Liebes-Nacht, Oder wirf mein freudig SehnenIn die Schlacht! -- Um mich donnern die Kanonen, Ferne Cimbeln schmettern drein; Deutschland wirft um seine Kronen,Und hier soll ich ruhig wohnen Und des Stromes Wächter seyn? Soll ich in der Prosa sterben? --Poesie, du Flammenquell, Brich nur los mit leuchtendem Verderben,Aber schnell! Warf ihn in den Laͤrm des Lebens, Sturmgefaßt. Doch was ſoll er im Gedraͤnge Ohne Schlachten Morgenroth? Gieb die friedlichen Geſaͤnge,Oder gieb des Krieges Strenge Gieb mir Lieder, oder Tod. Laß mir der Begeiſtrung Thraͤnen,Laß mir meine Liebes-Nacht, Oder wirf mein freudig SehnenIn die Schlacht! — Um mich donnern die Kanonen, Ferne Cimbeln ſchmettern drein; Deutſchland wirft um ſeine Kronen,Und hier ſoll ich ruhig wohnen Und des Stromes Waͤchter ſeyn? Soll ich in der Proſa ſterben? —Poeſie, du Flammenquell, Brich nur los mit leuchtendem Verderben,Aber ſchnell! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0070" n="58"/> <l>Warf ihn in den Laͤrm des Lebens,</l><lb/> <l rendition="#et">Sturmgefaßt.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Doch was ſoll er im Gedraͤnge</l><lb/> <l rendition="#et">Ohne Schlachten Morgenroth?</l><lb/> <l>Gieb die friedlichen Geſaͤnge,</l><lb/> <l>Oder gieb des Krieges Strenge</l><lb/> <l rendition="#et">Gieb mir Lieder, oder Tod.</l><lb/> <l>Laß mir der Begeiſtrung Thraͤnen,</l><lb/> <l rendition="#et">Laß mir meine Liebes-Nacht,</l><lb/> <l>Oder wirf mein freudig Sehnen</l><lb/> <l rendition="#et">In die Schlacht! —</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Um mich donnern die Kanonen,</l><lb/> <l rendition="#et">Ferne Cimbeln ſchmettern drein;</l><lb/> <l>Deutſchland wirft um ſeine Kronen,</l><lb/> <l>Und hier ſoll ich ruhig wohnen</l><lb/> <l rendition="#et">Und des Stromes Waͤchter ſeyn?</l><lb/> <l>Soll ich in der Proſa ſterben? —</l><lb/> <l rendition="#et">Poeſie, du Flammenquell,</l><lb/> <l>Brich nur los mit leuchtendem Verderben,</l><lb/> <l rendition="#et">Aber ſchnell!</l><lb/> </lg> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [58/0070]
Warf ihn in den Laͤrm des Lebens,
Sturmgefaßt.
Doch was ſoll er im Gedraͤnge
Ohne Schlachten Morgenroth?
Gieb die friedlichen Geſaͤnge,
Oder gieb des Krieges Strenge
Gieb mir Lieder, oder Tod.
Laß mir der Begeiſtrung Thraͤnen,
Laß mir meine Liebes-Nacht,
Oder wirf mein freudig Sehnen
In die Schlacht! —
Um mich donnern die Kanonen,
Ferne Cimbeln ſchmettern drein;
Deutſchland wirft um ſeine Kronen,
Und hier ſoll ich ruhig wohnen
Und des Stromes Waͤchter ſeyn?
Soll ich in der Proſa ſterben? —
Poeſie, du Flammenquell,
Brich nur los mit leuchtendem Verderben,
Aber ſchnell!
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