Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Wenn wir die Schauer der Regennacht Unter Sturmespfeifen wachend vollbracht, Kannst du freilich auf üppigen Pfühlen Wollüstig träumend die Glieder fühlen. Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht; Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,Ein deutsches Lied erfreut dich nicht, Und deutscher Wein erquickt dich nicht. Stoßt mit an, Mann für Mann, Wer den Flammberg schwingen kann!Wenn uns der Trompeten rauher Klang,
Wie Donner Gottes zum Herzen drang, Magst du im Theater die Nase wetzen, Und dich an Trillern und Laufern ergötzen, Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht, Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,Ein deutsches Lied erfreut dich nicht, Und deutscher Wein erquickt dich nicht; Stoßt mit an, Mann für Mann, Wer den Flammberg schwingen kann!Wenn wir die Schauer der Regennacht Unter Sturmespfeifen wachend vollbracht, Kannſt du freilich auf uͤppigen Pfuͤhlen Wolluͤſtig traͤumend die Glieder fuͤhlen. Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht; Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,Ein deutſches Lied erfreut dich nicht, Und deutſcher Wein erquickt dich nicht. Stoßt mit an, Mann fuͤr Mann, Wer den Flammberg ſchwingen kann!Wenn uns der Trompeten rauher Klang,
Wie Donner Gottes zum Herzen drang, Magſt du im Theater die Naſe wetzen, Und dich an Trillern und Laufern ergoͤtzen, Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht, Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,Ein deutſches Lied erfreut dich nicht, Und deutſcher Wein erquickt dich nicht; Stoßt mit an, Mann fuͤr Mann, Wer den Flammberg ſchwingen kann!<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0091" n="79"/> <lg n="2"> <l>Wenn wir die Schauer der Regennacht</l><lb/> <l>Unter Sturmespfeifen wachend vollbracht,</l><lb/> <l>Kannſt du freilich auf uͤppigen Pfuͤhlen</l><lb/> <l>Wolluͤſtig traͤumend die Glieder fuͤhlen.</l><lb/> <l rendition="#et">Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht;</l><lb/> <l>Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,</l><lb/> <l>Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,</l><lb/> <l>Und deutſcher Wein erquickt dich nicht.</l><lb/> <l rendition="#et">Stoßt mit an,</l><lb/> <l rendition="#et">Mann fuͤr Mann,</l><lb/> <l>Wer den Flammberg ſchwingen kann!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Wenn uns der Trompeten rauher Klang,</l><lb/> <l>Wie Donner Gottes zum Herzen drang,</l><lb/> <l>Magſt du im Theater die Naſe wetzen,</l><lb/> <l>Und dich an Trillern und Laufern ergoͤtzen,</l><lb/> <l rendition="#et">Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht,</l><lb/> <l>Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,</l><lb/> <l>Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,</l><lb/> <l>Und deutſcher Wein erquickt dich nicht;</l><lb/> <l rendition="#et">Stoßt mit an,</l><lb/> <l rendition="#et">Mann fuͤr Mann,</l><lb/> <l>Wer den Flammberg ſchwingen kann!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [79/0091]
Wenn wir die Schauer der Regennacht
Unter Sturmespfeifen wachend vollbracht,
Kannſt du freilich auf uͤppigen Pfuͤhlen
Wolluͤſtig traͤumend die Glieder fuͤhlen.
Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht;
Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,
Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,
Und deutſcher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann!
Wenn uns der Trompeten rauher Klang,
Wie Donner Gottes zum Herzen drang,
Magſt du im Theater die Naſe wetzen,
Und dich an Trillern und Laufern ergoͤtzen,
Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht,
Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,
Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,
Und deutſcher Wein erquickt dich nicht;
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann!
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