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Kompert, Leopold: Eine Verlorene. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 8. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–309. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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rauh auflachend: der Christ will von dem heiligen Geistlichen da nichts wissen und der Jud weiß ohnehin nichts von ihm. So ist's, Herr Josseph.

Dem graute vor dieser wilden Stimmung des Bauers, die er aus dem täglichen Umgange mit ihm nur zu sehr fürchtete.

Bin ich deßwegen hergekommen? sagte er und wandte sich zum Fortgehen.

So wartet doch nur, Herr Josseph, rief Parzik und erfaßte den Vorwärtsschreitenden an der Hand.

Was wollt Ihr, Parzik? sagte nun Josseph ernst, einen Spaß treiben lasse ich mit mir nicht.

Hört mich an, Herr Josseph, sprach der Bauer und ließ dessen Hand los, Ihr wißt, mir liegt viel gegen die Pfaffen auf dem Herzen; wenn der Herrgott selbst herunterkommt, ich sag' ihm das frei ins Gesicht.

Und was geht mich das an? fragte Josseph ruhig.

Euch geht's schon an, sagte Parzik, sehr stark geht Euch das an. Der Pfaff im Dorf hat's gemacht, daß meine Anezka aus deinem Hause fortgegangen, der Pfaff ist Schuld daran, daß Anezka verschwunden ist, kein Mensch weiß, wohin. Aber gebt Acht, nach einigen Wochen, vielleicht erst nach einigen Monaten, da kommt sie wieder, und da wird, der dort in der Pfarrei sitzt, sie zu seiner Wirthschafterin machen, zu seiner Wirthschafterin! Und Stepan Parzik soll der Vater von des Pfarrers Wirthschafterin sein.

rauh auflachend: der Christ will von dem heiligen Geistlichen da nichts wissen und der Jud weiß ohnehin nichts von ihm. So ist's, Herr Josseph.

Dem graute vor dieser wilden Stimmung des Bauers, die er aus dem täglichen Umgange mit ihm nur zu sehr fürchtete.

Bin ich deßwegen hergekommen? sagte er und wandte sich zum Fortgehen.

So wartet doch nur, Herr Josseph, rief Parzik und erfaßte den Vorwärtsschreitenden an der Hand.

Was wollt Ihr, Parzik? sagte nun Josseph ernst, einen Spaß treiben lasse ich mit mir nicht.

Hört mich an, Herr Josseph, sprach der Bauer und ließ dessen Hand los, Ihr wißt, mir liegt viel gegen die Pfaffen auf dem Herzen; wenn der Herrgott selbst herunterkommt, ich sag' ihm das frei ins Gesicht.

Und was geht mich das an? fragte Josseph ruhig.

Euch geht's schon an, sagte Parzik, sehr stark geht Euch das an. Der Pfaff im Dorf hat's gemacht, daß meine Anezka aus deinem Hause fortgegangen, der Pfaff ist Schuld daran, daß Anezka verschwunden ist, kein Mensch weiß, wohin. Aber gebt Acht, nach einigen Wochen, vielleicht erst nach einigen Monaten, da kommt sie wieder, und da wird, der dort in der Pfarrei sitzt, sie zu seiner Wirthschafterin machen, zu seiner Wirthschafterin! Und Stepan Parzik soll der Vater von des Pfarrers Wirthschafterin sein.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:25:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Kompert, Leopold: Eine Verlorene. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 8. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–309. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kompert_verlorene_1910/146>, abgerufen am 27.11.2024.