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Kopisch, August: Ein Carnevalsfest auf Ischia. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–62. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Alten, der sich zum Handkuß neigte, die Stirn; läßt Gott mein Gebet in Erfüllung gehen, so soll es dir auch niemals fehlen! Komm, mein alter Pietro, hast du mit mir gebetet, so laß uns auch zusammen frühstücken! Stellen wir uns den Tisch hieher auf den Altan, da können wir die Gottesgaben im Angesicht von Himmel, Meer und Erde zu uns nehmen. Nun mochte sich Pietro sträuben, wie er wollte, Don Antonio trug Alles mit ihm heraus, Tisch und Essen, stellte Pietro's Stuhl hart neben seinen, und sprach: Hier setze dich, mein alter Pietro, laß uns fröhlich sein, Gott wird uns ferner Gnade schenken. Da setzte sich Pietro und trank das erste Glas, welches ihm der Herr eingeschenkt, fröhlich auf sein Wohlsein aus; bei dem zweiten Einschenken aber bat er ihn, aus der Flasche trinken zu dürfen. -- Immer trink, wie du es gewohnt bist, sprach Antonio lachend. -- Darf ich auch mein Messer herausholen? -- Mache, was du willst, Pietro! -- Da that Pietro Messer und Gabel, die auf dem Tische lagen, hinweg, und zog ein Ungeheuer von Taschenmesser hervor, womit er dem großen Ziegenkäse und dem gewaltigen Brode, wie auch der Honigwabe, womit der Tisch besetzt war, tüchtig zusetzte, wozu er seiner Gewohnheit nach hörbar gluckend aus der Flasche trank. Das einfache Frühstück mundete Beiden ganz vortrefflich. Als sie damit zu Ende waren, lustwandelten sie noch ein wenig im Garten und bestiegen bald darauf ein paar muntere Thierchen, Esel genannt, die ein Knabe vor dem Thore des Gartens

Alten, der sich zum Handkuß neigte, die Stirn; läßt Gott mein Gebet in Erfüllung gehen, so soll es dir auch niemals fehlen! Komm, mein alter Pietro, hast du mit mir gebetet, so laß uns auch zusammen frühstücken! Stellen wir uns den Tisch hieher auf den Altan, da können wir die Gottesgaben im Angesicht von Himmel, Meer und Erde zu uns nehmen. Nun mochte sich Pietro sträuben, wie er wollte, Don Antonio trug Alles mit ihm heraus, Tisch und Essen, stellte Pietro's Stuhl hart neben seinen, und sprach: Hier setze dich, mein alter Pietro, laß uns fröhlich sein, Gott wird uns ferner Gnade schenken. Da setzte sich Pietro und trank das erste Glas, welches ihm der Herr eingeschenkt, fröhlich auf sein Wohlsein aus; bei dem zweiten Einschenken aber bat er ihn, aus der Flasche trinken zu dürfen. — Immer trink, wie du es gewohnt bist, sprach Antonio lachend. — Darf ich auch mein Messer herausholen? — Mache, was du willst, Pietro! — Da that Pietro Messer und Gabel, die auf dem Tische lagen, hinweg, und zog ein Ungeheuer von Taschenmesser hervor, womit er dem großen Ziegenkäse und dem gewaltigen Brode, wie auch der Honigwabe, womit der Tisch besetzt war, tüchtig zusetzte, wozu er seiner Gewohnheit nach hörbar gluckend aus der Flasche trank. Das einfache Frühstück mundete Beiden ganz vortrefflich. Als sie damit zu Ende waren, lustwandelten sie noch ein wenig im Garten und bestiegen bald darauf ein paar muntere Thierchen, Esel genannt, die ein Knabe vor dem Thore des Gartens

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[0031] Alten, der sich zum Handkuß neigte, die Stirn; läßt Gott mein Gebet in Erfüllung gehen, so soll es dir auch niemals fehlen! Komm, mein alter Pietro, hast du mit mir gebetet, so laß uns auch zusammen frühstücken! Stellen wir uns den Tisch hieher auf den Altan, da können wir die Gottesgaben im Angesicht von Himmel, Meer und Erde zu uns nehmen. Nun mochte sich Pietro sträuben, wie er wollte, Don Antonio trug Alles mit ihm heraus, Tisch und Essen, stellte Pietro's Stuhl hart neben seinen, und sprach: Hier setze dich, mein alter Pietro, laß uns fröhlich sein, Gott wird uns ferner Gnade schenken. Da setzte sich Pietro und trank das erste Glas, welches ihm der Herr eingeschenkt, fröhlich auf sein Wohlsein aus; bei dem zweiten Einschenken aber bat er ihn, aus der Flasche trinken zu dürfen. — Immer trink, wie du es gewohnt bist, sprach Antonio lachend. — Darf ich auch mein Messer herausholen? — Mache, was du willst, Pietro! — Da that Pietro Messer und Gabel, die auf dem Tische lagen, hinweg, und zog ein Ungeheuer von Taschenmesser hervor, womit er dem großen Ziegenkäse und dem gewaltigen Brode, wie auch der Honigwabe, womit der Tisch besetzt war, tüchtig zusetzte, wozu er seiner Gewohnheit nach hörbar gluckend aus der Flasche trank. Das einfache Frühstück mundete Beiden ganz vortrefflich. Als sie damit zu Ende waren, lustwandelten sie noch ein wenig im Garten und bestiegen bald darauf ein paar muntere Thierchen, Esel genannt, die ein Knabe vor dem Thore des Gartens

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:47:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Kopisch, August: Ein Carnevalsfest auf Ischia. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–62. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kopisch_karnevalfest_1910/31>, abgerufen am 03.12.2024.