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Kopisch, August: Der Träumer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–67. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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sich freut, muß denn der Andere dabei zu Grunde gehen? -- Alle diese Reden aber halfen nichts, und Don Ciccio hatte noch viele Qual auszustehen. Lachend wandte sich der Kutscher und rief: Der junge Herr ist verliebt, das merkt man; nun, Gottes Segen! -- Ich danke, rief Giovanni: da, Pepo, nimm das Goldstück, laß die Pferde fliegen wie die Schwalben, dann mögen sie hundert Jahre ruhen! -- Keine Sorge! rief Pepo zurück: meine Thiere fressen den Weg, sie laufen die Wände hinan, über Land und Wasser! Wollt ihr über das Meer fahren? Ihr sollt nicht naß werden! -- Hiebei lenkte der feurige Knabe nach der Brandung hin. . . Mach keine Possen! rief Ciccio ihn haltend, und schnell wieder zurücklenkend, fuhr Pepo die Straße lachend dahin und ließ den Staub weit hinter dem Wagen. Kaum gönnte sich Giovanni unterwegs einige Erquickung, und es war zur Zeit des Mittagschlafes, als sie in Neapel einrollten. Vor einem halb verfallnen Palast ließ Giovanni Halt machen.

Kommt, kommt! rief Giovanni zu Ciccio und eilte vor ihm eine alte Treppe so rasch hinan, daß Ciccio rief: Du wilde Ziege! kannst du nicht warten, bis ich nachkomme?

Als Ciccio oben ankam, fand er den Jüngling ungeduldig an eine Thür pochend, zu welcher der dicke Mann kaum hindurch konnte, vor lauter gemalten Wolken und Thronen und Altären und Triumphwagen

sich freut, muß denn der Andere dabei zu Grunde gehen? — Alle diese Reden aber halfen nichts, und Don Ciccio hatte noch viele Qual auszustehen. Lachend wandte sich der Kutscher und rief: Der junge Herr ist verliebt, das merkt man; nun, Gottes Segen! — Ich danke, rief Giovanni: da, Pepo, nimm das Goldstück, laß die Pferde fliegen wie die Schwalben, dann mögen sie hundert Jahre ruhen! — Keine Sorge! rief Pepo zurück: meine Thiere fressen den Weg, sie laufen die Wände hinan, über Land und Wasser! Wollt ihr über das Meer fahren? Ihr sollt nicht naß werden! — Hiebei lenkte der feurige Knabe nach der Brandung hin. . . Mach keine Possen! rief Ciccio ihn haltend, und schnell wieder zurücklenkend, fuhr Pepo die Straße lachend dahin und ließ den Staub weit hinter dem Wagen. Kaum gönnte sich Giovanni unterwegs einige Erquickung, und es war zur Zeit des Mittagschlafes, als sie in Neapel einrollten. Vor einem halb verfallnen Palast ließ Giovanni Halt machen.

Kommt, kommt! rief Giovanni zu Ciccio und eilte vor ihm eine alte Treppe so rasch hinan, daß Ciccio rief: Du wilde Ziege! kannst du nicht warten, bis ich nachkomme?

Als Ciccio oben ankam, fand er den Jüngling ungeduldig an eine Thür pochend, zu welcher der dicke Mann kaum hindurch konnte, vor lauter gemalten Wolken und Thronen und Altären und Triumphwagen

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:35:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T13:35:42Z)

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Zitationshilfe: Kopisch, August: Der Träumer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–67. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kopisch_traeumer_1910/49>, abgerufen am 23.11.2024.