Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799.9. Hier vergaß man bald alles Leiden, Lebete herrlich und in Freuden, Und für den ehrlichen Hieronimus ward Gesorget auf die liebreichste Art. 10. Neue Kleider, Essen und Trinken, Wein, Toback, Braten und Schinken Waren da, alles in Ueberfluß Zum Dienste unsers Hieronimus. 11. Nach einigen so vergnügt verstrichenen Wo- chen Hat auch der Herr dem Hieronimus versprochen, Für seinen zukünftigen Unterhalt Zu sorgen ferner bester Gestalt. 12. Nun ist auch grade dazumalen, Ein absonderlicher Umstand vorgefallen, Welcher für unsern Hieronimus gar Sehr erwünscht und gelegen war. 13. Nämlich, die Ohnewitzer Bauern haben Eine Schule für kleine Mägdlein und Knaben, Und der Herr, als des Dorfes Patron, Hatte darüber die Kollation. 14. Das A, B, C, D zu studiren, Und zu lernen Lesen und Buchstabieren, Waren alleinig die Studia, Welche man hieselbst treiben sah. 15. Alle
9. Hier vergaß man bald alles Leiden, Lebete herrlich und in Freuden, Und fuͤr den ehrlichen Hieronimus ward Geſorget auf die liebreichſte Art. 10. Neue Kleider, Eſſen und Trinken, Wein, Toback, Braten und Schinken Waren da, alles in Ueberfluß Zum Dienſte unſers Hieronimus. 11. Nach einigen ſo vergnuͤgt verſtrichenen Wo- chen Hat auch der Herr dem Hieronimus verſprochen, Fuͤr ſeinen zukuͤnftigen Unterhalt Zu ſorgen ferner beſter Geſtalt. 12. Nun iſt auch grade dazumalen, Ein abſonderlicher Umſtand vorgefallen, Welcher fuͤr unſern Hieronimus gar Sehr erwuͤnſcht und gelegen war. 13. Naͤmlich, die Ohnewitzer Bauern haben Eine Schule fuͤr kleine Maͤgdlein und Knaben, Und der Herr, als des Dorfes Patron, Hatte daruͤber die Kollation. 14. Das A, B, C, D zu ſtudiren, Und zu lernen Leſen und Buchſtabieren, Waren alleinig die Studia, Welche man hieſelbſt treiben ſah. 15. Alle
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0156" n="132"/> <lg n="9"> <l>9. Hier vergaß man bald alles Leiden,</l><lb/> <l>Lebete herrlich und in Freuden,</l><lb/> <l>Und fuͤr den ehrlichen Hieronimus ward</l><lb/> <l>Geſorget auf die liebreichſte Art.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>10. Neue Kleider, Eſſen und Trinken,</l><lb/> <l>Wein, Toback, Braten und Schinken</l><lb/> <l>Waren da, alles in Ueberfluß</l><lb/> <l>Zum Dienſte unſers Hieronimus.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>11. Nach einigen ſo vergnuͤgt verſtrichenen Wo-</l><lb/> <l>chen</l><lb/> <l>Hat auch der Herr dem Hieronimus verſprochen,</l><lb/> <l>Fuͤr ſeinen zukuͤnftigen Unterhalt</l><lb/> <l>Zu ſorgen ferner beſter Geſtalt.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>12. Nun iſt auch grade dazumalen,</l><lb/> <l>Ein abſonderlicher Umſtand vorgefallen,</l><lb/> <l>Welcher fuͤr unſern Hieronimus gar</l><lb/> <l>Sehr erwuͤnſcht und gelegen war.</l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>13. Naͤmlich, die Ohnewitzer Bauern haben</l><lb/> <l>Eine Schule fuͤr kleine Maͤgdlein und Knaben,</l><lb/> <l>Und der Herr, als des Dorfes Patron,</l><lb/> <l>Hatte daruͤber die Kollation.</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>14. Das A, B, C, D zu ſtudiren,</l><lb/> <l>Und zu lernen Leſen und Buchſtabieren,</l><lb/> <l>Waren alleinig die Studia,</l><lb/> <l>Welche man hieſelbſt treiben ſah.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">15. Alle</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [132/0156]
9. Hier vergaß man bald alles Leiden,
Lebete herrlich und in Freuden,
Und fuͤr den ehrlichen Hieronimus ward
Geſorget auf die liebreichſte Art.
10. Neue Kleider, Eſſen und Trinken,
Wein, Toback, Braten und Schinken
Waren da, alles in Ueberfluß
Zum Dienſte unſers Hieronimus.
11. Nach einigen ſo vergnuͤgt verſtrichenen Wo-
chen
Hat auch der Herr dem Hieronimus verſprochen,
Fuͤr ſeinen zukuͤnftigen Unterhalt
Zu ſorgen ferner beſter Geſtalt.
12. Nun iſt auch grade dazumalen,
Ein abſonderlicher Umſtand vorgefallen,
Welcher fuͤr unſern Hieronimus gar
Sehr erwuͤnſcht und gelegen war.
13. Naͤmlich, die Ohnewitzer Bauern haben
Eine Schule fuͤr kleine Maͤgdlein und Knaben,
Und der Herr, als des Dorfes Patron,
Hatte daruͤber die Kollation.
14. Das A, B, C, D zu ſtudiren,
Und zu lernen Leſen und Buchſtabieren,
Waren alleinig die Studia,
Welche man hieſelbſt treiben ſah.
15. Alle
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |