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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799.

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3. Das will eigentlich nach dem Grundtext sagen:
Alles, was da lebt, wird zu Grabe getragen,
Sowohl der Monarch, als der Unterthan,
Sowohl der reiche als der arme Mann.
4. Sintemal Freund Hein pflegt unter beiden
Nicht das mindeste zu unterscheiden,
Sondern er nimmt alles, weit und breit,
Mit der strengsten Unpartheilichkeit.
5. Und er pflegt immer schlau zu lauern
Sowohl auf den Kavalier, als auf den Bauern,
Auf den Bettler und Großsultan,
Auf den Schneider und Tartarchan.
6. Und er geht mit der scharfen Sensen
Zu Lakeien und zu Excellenzen,
Zu der gnädigen Frau und der Viehmagd
Ohne Distinktion auf die Jagd.
7. Es gilt bei ihm gar kein Verschonen,
Er achtet weder Knotenperrücken noch Kronen,
Weder Doktorhut noch Hirschgeweih,
Zierrathen der Köpfe mancherlei.
8. Er hat bei der Hand tausend und mehr Sachen,
Welche ein End mit uns können machen;
Bald giebt ein Eisen, bald die Pest,
Bald eine Weinbeere uns den Rest.
9. Bald
3. Das will eigentlich nach dem Grundtext ſagen:
Alles, was da lebt, wird zu Grabe getragen,
Sowohl der Monarch, als der Unterthan,
Sowohl der reiche als der arme Mann.
4. Sintemal Freund Hein pflegt unter beiden
Nicht das mindeſte zu unterſcheiden,
Sondern er nimmt alles, weit und breit,
Mit der ſtrengſten Unpartheilichkeit.
5. Und er pflegt immer ſchlau zu lauern
Sowohl auf den Kavalier, als auf den Bauern,
Auf den Bettler und Großſultan,
Auf den Schneider und Tartarchan.
6. Und er geht mit der ſcharfen Senſen
Zu Lakeien und zu Excellenzen,
Zu der gnaͤdigen Frau und der Viehmagd
Ohne Diſtinktion auf die Jagd.
7. Es gilt bei ihm gar kein Verſchonen,
Er achtet weder Knotenperruͤcken noch Kronen,
Weder Doktorhut noch Hirſchgeweih,
Zierrathen der Koͤpfe mancherlei.
8. Er hat bei der Hand tauſend und mehr Sachen,
Welche ein End mit uns koͤnnen machen;
Bald giebt ein Eiſen, bald die Peſt,
Bald eine Weinbeere uns den Reſt.
9. Bald
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[187/0211] 3. Das will eigentlich nach dem Grundtext ſagen: Alles, was da lebt, wird zu Grabe getragen, Sowohl der Monarch, als der Unterthan, Sowohl der reiche als der arme Mann. 4. Sintemal Freund Hein pflegt unter beiden Nicht das mindeſte zu unterſcheiden, Sondern er nimmt alles, weit und breit, Mit der ſtrengſten Unpartheilichkeit. 5. Und er pflegt immer ſchlau zu lauern Sowohl auf den Kavalier, als auf den Bauern, Auf den Bettler und Großſultan, Auf den Schneider und Tartarchan. 6. Und er geht mit der ſcharfen Senſen Zu Lakeien und zu Excellenzen, Zu der gnaͤdigen Frau und der Viehmagd Ohne Diſtinktion auf die Jagd. 7. Es gilt bei ihm gar kein Verſchonen, Er achtet weder Knotenperruͤcken noch Kronen, Weder Doktorhut noch Hirſchgeweih, Zierrathen der Koͤpfe mancherlei. 8. Er hat bei der Hand tauſend und mehr Sachen, Welche ein End mit uns koͤnnen machen; Bald giebt ein Eiſen, bald die Peſt, Bald eine Weinbeere uns den Reſt. 9. Bald

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade01_1799/211>, abgerufen am 21.11.2024.