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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799.

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3. Der gute alte Jobs, der dicke Senater,
Weinte laut, wie im Mai ein Kater,
Und reichte schluchsend den Abschiedskuß
Seinem theuern Sohne Hieronimus.
4. Gab ihm auch den väterlichen Segen:
"Fahre wohl auf allen deinen Wegen
"Und studire fleißig, mein Sohn,
"Damit wir haben Freude davon!
5. "Wenn dir etwa künftig was fehlet
"Und vielleicht ein Geldmange quälet:
"So schreibe nur immer kühnlich mir;
"Was du verlangst, das schicke ich dir.
6. Hieronimus wurde, wie sich's gebühret,
Ob des Vaters Rede höchlich gerühret,
Und versprach öfters zu schreiben hin,
Wenn ihm der Beutel würde dünn.
7. Mit der Mutter ging es noch schlimmer,
Sie erhob ein jämmerliches Gewimmer,
Und durchdrungen vom herbesten Schmerz
Drückte sie den lieben Sohn lange ans Herz.
8. Endlich trat sie auf einige Augenblicke
Mit Hieronimus ein wenig beiseite zurücke,
Und reichte ihm noch ein Päcklein dar,
Worinnen verschiedenes Geld war.
9. Die-
3. Der gute alte Jobs, der dicke Senater,
Weinte laut, wie im Mai ein Kater,
Und reichte ſchluchſend den Abſchiedskuß
Seinem theuern Sohne Hieronimus.
4. Gab ihm auch den vaͤterlichen Segen:
„Fahre wohl auf allen deinen Wegen
„Und ſtudire fleißig, mein Sohn,
„Damit wir haben Freude davon!
5. „Wenn dir etwa kuͤnftig was fehlet
„Und vielleicht ein Geldmange quaͤlet:
„So ſchreibe nur immer kuͤhnlich mir;
„Was du verlangſt, das ſchicke ich dir.
6. Hieronimus wurde, wie ſich’s gebuͤhret,
Ob des Vaters Rede hoͤchlich geruͤhret,
Und verſprach oͤfters zu ſchreiben hin,
Wenn ihm der Beutel wuͤrde duͤnn.
7. Mit der Mutter ging es noch ſchlimmer,
Sie erhob ein jaͤmmerliches Gewimmer,
Und durchdrungen vom herbeſten Schmerz
Druͤckte ſie den lieben Sohn lange ans Herz.
8. Endlich trat ſie auf einige Augenblicke
Mit Hieronimus ein wenig beiſeite zuruͤcke,
Und reichte ihm noch ein Paͤcklein dar,
Worinnen verſchiedenes Geld war.
9. Die-
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[34/0058] 3. Der gute alte Jobs, der dicke Senater, Weinte laut, wie im Mai ein Kater, Und reichte ſchluchſend den Abſchiedskuß Seinem theuern Sohne Hieronimus. 4. Gab ihm auch den vaͤterlichen Segen: „Fahre wohl auf allen deinen Wegen „Und ſtudire fleißig, mein Sohn, „Damit wir haben Freude davon! 5. „Wenn dir etwa kuͤnftig was fehlet „Und vielleicht ein Geldmange quaͤlet: „So ſchreibe nur immer kuͤhnlich mir; „Was du verlangſt, das ſchicke ich dir. 6. Hieronimus wurde, wie ſich’s gebuͤhret, Ob des Vaters Rede hoͤchlich geruͤhret, Und verſprach oͤfters zu ſchreiben hin, Wenn ihm der Beutel wuͤrde duͤnn. 7. Mit der Mutter ging es noch ſchlimmer, Sie erhob ein jaͤmmerliches Gewimmer, Und durchdrungen vom herbeſten Schmerz Druͤckte ſie den lieben Sohn lange ans Herz. 8. Endlich trat ſie auf einige Augenblicke Mit Hieronimus ein wenig beiſeite zuruͤcke, Und reichte ihm noch ein Paͤcklein dar, Worinnen verſchiedenes Geld war. 9. Die-

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade01_1799/58>, abgerufen am 24.11.2024.