Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799.2. Um seiner Eltern Verlangen und Willen, Die nun seine Heimkunft begehrten, zu erfüllen, That er alles zu dieser Frist, Was zum Abmarsche nöthig ist. 3. Zwar brauchte er nicht viel einzupacken; Denn ausser Stiefeln, Degen, Weste und Jacken, Und was man an seinem Leibe sonst sah, War nicht's mindeste Geräthe da. 4. Nach Büchern brauchte man gar nicht zu fragen, Denn diese thaten ihm niemals behagen, Und ausser einer einzigen Predigt nur Besaß er nicht die geringste Scriptur. 5. Ein Freund hatte ihm selbige verehret Und sie ihm nach und nach auswendig gelehret, Damit er doch einmal ohne Beschwer Zu Hause könnt predigen, wenns nöthig wär. 6. Es that also der Gedanke bei ihm aufsteigen, Wie er sich daheim den Eltern könnt' zeigen, Damit man nicht auf diese Manier Den kahlen Zustand der Sache erführ. 7. Zuletzt fiel es ihm ein zu sagen, Wenn man nach Koffer und Mantelsack wollt fragen, Daß ihm alles gestohlen wär Auf seiner Reise gen Hause her. 8. Auch
2. Um ſeiner Eltern Verlangen und Willen, Die nun ſeine Heimkunft begehrten, zu erfuͤllen, That er alles zu dieſer Friſt, Was zum Abmarſche noͤthig iſt. 3. Zwar brauchte er nicht viel einzupacken; Denn auſſer Stiefeln, Degen, Weſte und Jacken, Und was man an ſeinem Leibe ſonſt ſah, War nicht’s mindeſte Geraͤthe da. 4. Nach Buͤchern brauchte man gar nicht zu fragen, Denn dieſe thaten ihm niemals behagen, Und auſſer einer einzigen Predigt nur Beſaß er nicht die geringſte Scriptur. 5. Ein Freund hatte ihm ſelbige verehret Und ſie ihm nach und nach auswendig gelehret, Damit er doch einmal ohne Beſchwer Zu Hauſe koͤnnt predigen, wenns noͤthig waͤr. 6. Es that alſo der Gedanke bei ihm aufſteigen, Wie er ſich daheim den Eltern koͤnnt’ zeigen, Damit man nicht auf dieſe Manier Den kahlen Zuſtand der Sache erfuͤhr. 7. Zuletzt fiel es ihm ein zu ſagen, Wenn man nach Koffer und Mantelſack wollt fragen, Daß ihm alles geſtohlen waͤr Auf ſeiner Reiſe gen Hauſe her. 8. Auch
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2. Um ſeiner Eltern Verlangen und Willen,
Die nun ſeine Heimkunft begehrten, zu erfuͤllen,
That er alles zu dieſer Friſt,
Was zum Abmarſche noͤthig iſt.
3. Zwar brauchte er nicht viel einzupacken;
Denn auſſer Stiefeln, Degen, Weſte und
Jacken,
Und was man an ſeinem Leibe ſonſt ſah,
War nicht’s mindeſte Geraͤthe da.
4. Nach Buͤchern brauchte man gar nicht zu
fragen,
Denn dieſe thaten ihm niemals behagen,
Und auſſer einer einzigen Predigt nur
Beſaß er nicht die geringſte Scriptur.
5. Ein Freund hatte ihm ſelbige verehret
Und ſie ihm nach und nach auswendig gelehret,
Damit er doch einmal ohne Beſchwer
Zu Hauſe koͤnnt predigen, wenns noͤthig waͤr.
6. Es that alſo der Gedanke bei ihm aufſteigen,
Wie er ſich daheim den Eltern koͤnnt’ zeigen,
Damit man nicht auf dieſe Manier
Den kahlen Zuſtand der Sache erfuͤhr.
7. Zuletzt fiel es ihm ein zu ſagen,
Wenn man nach Koffer und Mantelſack wollt
fragen,
Daß ihm alles geſtohlen waͤr
Auf ſeiner Reiſe gen Hauſe her.
8. Auch
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