Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
48. Man hat auch durchgehends die Stadtstrassen
Mit neuen Steinen wieder pflastern lassen,
Weil das neue Pflaster vom vorigen Jahr
Nicht zum Besten gerathen war.
49. Die Stadtthore hat man abgebrochen
Und solche aufs neue künftig zu bauen ver-
sprochen;
Man kaufte auch gern eine neue Kirchuhr,
Hätte man dazu das Geld nur.
50. Die Schloßwarte will man demoliren,
Und die Steine anderweitig emploiren,
Und damit das Obere von selbst folgen kann,
Fängt man mit der Abbrechung von unten
an.
51. Einige andre nöthige Ausbesserungen
Hat man dem Meistfordernden verdungen;
Denn es sieht, leider! elend und kraus
Mit andern öffentlichen Gebäuden aus.
52. Man probiret bei dieser greulichen Hitze
Sehr oft unsre große Brandsprütze;
Denn man hat gesunden, wenn Brand ent-
steht,
Daß sie meistens nicht richtig geht.
53. Man hat noch kürzlich in diesen Tagen
Einige junge Männer zu neuen Bürgern ge-
schlagen,
Und
48. Man hat auch durchgehends die Stadtſtraſſen
Mit neuen Steinen wieder pflaſtern laſſen,
Weil das neue Pflaſter vom vorigen Jahr
Nicht zum Beſten gerathen war.
49. Die Stadtthore hat man abgebrochen
Und ſolche aufs neue kuͤnftig zu bauen ver-
ſprochen;
Man kaufte auch gern eine neue Kirchuhr,
Haͤtte man dazu das Geld nur.
50. Die Schloßwarte will man demoliren,
Und die Steine anderweitig emploiren,
Und damit das Obere von ſelbſt folgen kann,
Faͤngt man mit der Abbrechung von unten
an.
51. Einige andre noͤthige Ausbeſſerungen
Hat man dem Meiſtfordernden verdungen;
Denn es ſieht, leider! elend und kraus
Mit andern oͤffentlichen Gebaͤuden aus.
52. Man probiret bei dieſer greulichen Hitze
Sehr oft unſre große Brandſpruͤtze;
Denn man hat geſunden, wenn Brand ent-
ſteht,
Daß ſie meiſtens nicht richtig geht.
53. Man hat noch kuͤrzlich in dieſen Tagen
Einige junge Maͤnner zu neuen Buͤrgern ge-
ſchlagen,
Und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0139" n="117"/>
          <lg n="48">
            <l>48. Man hat auch durchgehends die Stadt&#x017F;tra&#x017F;&#x017F;en</l><lb/>
            <l>Mit neuen Steinen wieder pfla&#x017F;tern la&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Weil das neue Pfla&#x017F;ter vom vorigen Jahr</l><lb/>
            <l>Nicht zum Be&#x017F;ten gerathen war.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="49">
            <l>49. Die Stadtthore hat man abgebrochen</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;olche aufs neue ku&#x0364;nftig zu bauen ver-</l><lb/>
            <l>&#x017F;prochen;</l><lb/>
            <l>Man kaufte auch gern eine neue Kirchuhr,</l><lb/>
            <l>Ha&#x0364;tte man dazu das Geld nur.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="50">
            <l>50. Die Schloßwarte will man demoliren,</l><lb/>
            <l>Und die Steine anderweitig emploiren,</l><lb/>
            <l>Und damit das Obere von &#x017F;elb&#x017F;t folgen kann,</l><lb/>
            <l>Fa&#x0364;ngt man mit der Abbrechung von unten</l><lb/>
            <l>an.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="51">
            <l>51. Einige andre no&#x0364;thige Ausbe&#x017F;&#x017F;erungen</l><lb/>
            <l>Hat man dem Mei&#x017F;tfordernden verdungen;</l><lb/>
            <l>Denn es &#x017F;ieht, leider! elend und kraus</l><lb/>
            <l>Mit andern o&#x0364;ffentlichen Geba&#x0364;uden aus.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="52">
            <l>52. Man probiret bei die&#x017F;er greulichen Hitze</l><lb/>
            <l>Sehr oft un&#x017F;re große Brand&#x017F;pru&#x0364;tze;</l><lb/>
            <l>Denn man hat ge&#x017F;unden, wenn Brand ent-</l><lb/>
            <l>&#x017F;teht,</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;ie mei&#x017F;tens nicht richtig geht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="53">
            <l>53. Man hat noch ku&#x0364;rzlich in die&#x017F;en Tagen</l><lb/>
            <l>Einige junge Ma&#x0364;nner zu neuen Bu&#x0364;rgern ge-</l><lb/>
            <l>&#x017F;chlagen,</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0139] 48. Man hat auch durchgehends die Stadtſtraſſen Mit neuen Steinen wieder pflaſtern laſſen, Weil das neue Pflaſter vom vorigen Jahr Nicht zum Beſten gerathen war. 49. Die Stadtthore hat man abgebrochen Und ſolche aufs neue kuͤnftig zu bauen ver- ſprochen; Man kaufte auch gern eine neue Kirchuhr, Haͤtte man dazu das Geld nur. 50. Die Schloßwarte will man demoliren, Und die Steine anderweitig emploiren, Und damit das Obere von ſelbſt folgen kann, Faͤngt man mit der Abbrechung von unten an. 51. Einige andre noͤthige Ausbeſſerungen Hat man dem Meiſtfordernden verdungen; Denn es ſieht, leider! elend und kraus Mit andern oͤffentlichen Gebaͤuden aus. 52. Man probiret bei dieſer greulichen Hitze Sehr oft unſre große Brandſpruͤtze; Denn man hat geſunden, wenn Brand ent- ſteht, Daß ſie meiſtens nicht richtig geht. 53. Man hat noch kuͤrzlich in dieſen Tagen Einige junge Maͤnner zu neuen Buͤrgern ge- ſchlagen, Und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/139
Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/139>, abgerufen am 23.11.2024.