Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799.Sie liebt ihn und hält ihm trefflich Haus, 28. Ist gefolglich zum Heirathen nicht verdorben, Deswegen haben viel Freier um sie geworben, Aber sie fand noch keinen bequem, Daß sie ihn zu ihrem Manne nähm. 29. Einige wollen unmaßgeblich meinen, Als thät es manchmal nicht undeutlich scheinen, Daß der junge Herr Baron von Ohnewitz hätt Absicht auf sie fürs Ehebett. 30. Wenigstens ist sie sehr gut von ihm gelitten, Und hat wegen ihrer Artigkeit und guten Sit- ten, Es auf dem freiherrlichen Ohnwitzer Schloß Auch beim Herrn und der gnädigen Frau gar groß. 31. Alle Ohnwitzer mögen sie gut leiden, Denn sie behandelt sie freundlich und bescheiden, Erkundigt sich bei ihnen nach Kindern und Vieh, Nach Knechten und Ochsen, und Mägden und Küh. 32. Bauern, welche für die Küche was präsentiren Pflegt sie mit Taback und Schnaps zu regali- ren Und
Sie liebt ihn und haͤlt ihm trefflich Haus, 28. Iſt gefolglich zum Heirathen nicht verdorben, Deswegen haben viel Freier um ſie geworben, Aber ſie fand noch keinen bequem, Daß ſie ihn zu ihrem Manne naͤhm. 29. Einige wollen unmaßgeblich meinen, Als thaͤt es manchmal nicht undeutlich ſcheinen, Daß der junge Herr Baron von Ohnewitz haͤtt Abſicht auf ſie fuͤrs Ehebett. 30. Wenigſtens iſt ſie ſehr gut von ihm gelitten, Und hat wegen ihrer Artigkeit und guten Sit- ten, Es auf dem freiherrlichen Ohnwitzer Schloß Auch beim Herrn und der gnaͤdigen Frau gar groß. 31. Alle Ohnwitzer moͤgen ſie gut leiden, Denn ſie behandelt ſie freundlich und beſcheiden, Erkundigt ſich bei ihnen nach Kindern und Vieh, Nach Knechten und Ochſen, und Maͤgden und Kuͤh. 32. Bauern, welche fuͤr die Kuͤche was praͤſentiren Pflegt ſie mit Taback und Schnaps zu regali- ren Und
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Sie liebt ihn und haͤlt ihm trefflich Haus,
Sieht auch noch immer ſchoͤn bluͤhend aus;
28. Iſt gefolglich zum Heirathen nicht verdorben,
Deswegen haben viel Freier um ſie geworben,
Aber ſie fand noch keinen bequem,
Daß ſie ihn zu ihrem Manne naͤhm.
29. Einige wollen unmaßgeblich meinen,
Als thaͤt es manchmal nicht undeutlich ſcheinen,
Daß der junge Herr Baron von Ohnewitz
haͤtt
Abſicht auf ſie fuͤrs Ehebett.
30. Wenigſtens iſt ſie ſehr gut von ihm gelitten,
Und hat wegen ihrer Artigkeit und guten Sit-
ten,
Es auf dem freiherrlichen Ohnwitzer Schloß
Auch beim Herrn und der gnaͤdigen Frau
gar groß.
31. Alle Ohnwitzer moͤgen ſie gut leiden,
Denn ſie behandelt ſie freundlich und beſcheiden,
Erkundigt ſich bei ihnen nach Kindern und
Vieh,
Nach Knechten und Ochſen, und Maͤgden
und Kuͤh.
32. Bauern, welche fuͤr die Kuͤche was praͤſentiren
Pflegt ſie mit Taback und Schnaps zu regali-
ren
Und
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