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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

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Und wurde deswegen zugenannt:
Junker Gerhard mit der eisernen
Hand.

36. Er entführte einst zu seinem Ehebette
Ein sehr hübsches Fräulein, genannt Hette,
Vergaß eine Zeitlang das Waffengeklirr
Und zeugte mit ihr den Sohn Lodomirr.
37. Gerhard war sonderlich ein Feind der Pfaf-
fen
Machte benachbarten Klöstern viel zu schaffen
Fing mit Nonnen allerlei Streiche an,
Und kam darüber so gar im Bann.
38. Um nun wegen begang'ner vielen Sünden
Beim annahenden Alter Absolution zu finden,
Ergriff er in der Angst den Pilgerstab
Und wallte nach Jerusalem zum heil'gen
Grab
39. Mittlerweil er wiederkam von der Pilger-
straßen,
War, ausser dem Sohn den er hinterlassen,
Mirakulöser Weise von Frau Hetta
Noch ein vierteljähriges Söhnlein da.
40. Lodomirr war ein gar frommer Herre,
Stiftete viel Heilgen-Häuser und Altäre,
Gab Mönchen und Nonnen reichlich Brod.
Und litte darob fast selber Noth.
41. Seine

Und wurde deswegen zugenannt:
Junker Gerhard mit der eiſernen
Hand.

36. Er entfuͤhrte einſt zu ſeinem Ehebette
Ein ſehr huͤbſches Fraͤulein, genannt Hette,
Vergaß eine Zeitlang das Waffengeklirr
Und zeugte mit ihr den Sohn Lodomirr.
37. Gerhard war ſonderlich ein Feind der Pfaf-
fen
Machte benachbarten Kloͤſtern viel zu ſchaffen
Fing mit Nonnen allerlei Streiche an,
Und kam daruͤber ſo gar im Bann.
38. Um nun wegen begang’ner vielen Suͤnden
Beim annahenden Alter Abſolution zu finden,
Ergriff er in der Angſt den Pilgerſtab
Und wallte nach Jeruſalem zum heil’gen
Grab
39. Mittlerweil er wiederkam von der Pilger-
ſtraßen,
War, auſſer dem Sohn den er hinterlaſſen,
Mirakuloͤſer Weiſe von Frau Hetta
Noch ein vierteljaͤhriges Soͤhnlein da.
40. Lodomirr war ein gar frommer Herre,
Stiftete viel Heilgen-Haͤuſer und Altaͤre,
Gab Moͤnchen und Nonnen reichlich Brod.
Und litte darob faſt ſelber Noth.
41. Seine
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[148/0170] Und wurde deswegen zugenannt: Junker Gerhard mit der eiſernen Hand. 36. Er entfuͤhrte einſt zu ſeinem Ehebette Ein ſehr huͤbſches Fraͤulein, genannt Hette, Vergaß eine Zeitlang das Waffengeklirr Und zeugte mit ihr den Sohn Lodomirr. 37. Gerhard war ſonderlich ein Feind der Pfaf- fen Machte benachbarten Kloͤſtern viel zu ſchaffen Fing mit Nonnen allerlei Streiche an, Und kam daruͤber ſo gar im Bann. 38. Um nun wegen begang’ner vielen Suͤnden Beim annahenden Alter Abſolution zu finden, Ergriff er in der Angſt den Pilgerſtab Und wallte nach Jeruſalem zum heil’gen Grab 39. Mittlerweil er wiederkam von der Pilger- ſtraßen, War, auſſer dem Sohn den er hinterlaſſen, Mirakuloͤſer Weiſe von Frau Hetta Noch ein vierteljaͤhriges Soͤhnlein da. 40. Lodomirr war ein gar frommer Herre, Stiftete viel Heilgen-Haͤuſer und Altaͤre, Gab Moͤnchen und Nonnen reichlich Brod. Und litte darob faſt ſelber Noth. 41. Seine

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/170>, abgerufen am 24.11.2024.