Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.Sie hätten, von ihrem Glücke berauscht 4. Denn es ist durchaus den Verlobten so eigen Zu sehen den Himmel voll Flöten und Geigen, Und als wäre in dieser argen Welt Alles für sie aufs beste bestellt. 5. Dennoch folget nach geschloß'ner Ehe Auf den ersten Jubel meist Reue und Wehe, Und nach verschwund'nem Rausch denkt man gar: Ich war, als ich heirathete, ein Narr. 6. Zu den Vermählungsfeierlichkeiten Suchte man nun alles vorzubereiten, Und es war würklich vierzehn Tage hernach Der längst erseufzete Hochzeitstag. Sechs
Sie haͤtten, von ihrem Gluͤcke berauſcht 4. Denn es iſt durchaus den Verlobten ſo eigen Zu ſehen den Himmel voll Floͤten und Geigen, Und als waͤre in dieſer argen Welt Alles fuͤr ſie aufs beſte beſtellt. 5. Dennoch folget nach geſchloß’ner Ehe Auf den erſten Jubel meiſt Reue und Wehe, Und nach verſchwund’nem Rauſch denkt man gar: Ich war, als ich heirathete, ein Narr. 6. Zu den Vermaͤhlungsfeierlichkeiten Suchte man nun alles vorzubereiten, Und es war wuͤrklich vierzehn Tage hernach Der laͤngſt erſeufzete Hochzeitstag. Sechs
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="3"> <pb facs="#f0189" n="167"/> <l>Sie haͤtten, von ihrem Gluͤcke berauſcht</l><lb/> <l>Mit keinem Monarchen der Erde getauſcht.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>4. Denn es iſt durchaus den Verlobten ſo eigen</l><lb/> <l>Zu ſehen den Himmel voll Floͤten und Geigen,</l><lb/> <l>Und als waͤre in dieſer argen Welt</l><lb/> <l>Alles fuͤr ſie aufs beſte beſtellt.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>5. Dennoch folget nach geſchloß’ner Ehe</l><lb/> <l>Auf den erſten Jubel meiſt Reue und Wehe,</l><lb/> <l>Und nach verſchwund’nem Rauſch denkt man</l><lb/> <l>gar:</l><lb/> <l>Ich war, als ich heirathete, ein Narr.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>6. Zu den Vermaͤhlungsfeierlichkeiten</l><lb/> <l>Suchte man nun alles vorzubereiten,</l><lb/> <l>Und es war wuͤrklich vierzehn Tage hernach</l><lb/> <l>Der laͤngſt erſeufzete Hochzeitstag.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Sechs</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [167/0189]
Sie haͤtten, von ihrem Gluͤcke berauſcht
Mit keinem Monarchen der Erde getauſcht.
4. Denn es iſt durchaus den Verlobten ſo eigen
Zu ſehen den Himmel voll Floͤten und Geigen,
Und als waͤre in dieſer argen Welt
Alles fuͤr ſie aufs beſte beſtellt.
5. Dennoch folget nach geſchloß’ner Ehe
Auf den erſten Jubel meiſt Reue und Wehe,
Und nach verſchwund’nem Rauſch denkt man
gar:
Ich war, als ich heirathete, ein Narr.
6. Zu den Vermaͤhlungsfeierlichkeiten
Suchte man nun alles vorzubereiten,
Und es war wuͤrklich vierzehn Tage hernach
Der laͤngſt erſeufzete Hochzeitstag.
Sechs
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |