Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.Einmal hob er sie mit einem einzigen Dau- Sie hat eigenes Gesichtsorgan unter dem Einmal hob er ſie mit einem einzigen Dau- Sie hat eigenes Geſichtsorgan unter dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0231" n="25"/> <p>Einmal hob er ſie mit einem einzigen Dau-<lb/> menſtrich bis an den Mond herauf, ſo geſchwind<lb/> als ob ſie auf Mahomets Borak geritten haͤt-<lb/> te, und mit einem Kontraſtrich brachte er ſie<lb/> auch wieder auf die Erde. Dieſes alles iſt<lb/> Thatſache und ich verbuͤrge als Anonymus<lb/> mich dafuͤr.</p><lb/> <p>Sie hat eigenes Geſichtsorgan unter dem<lb/> Nabel inwendig im Bauche. Ein Anatomi-<lb/> ker welcher daran ſchlechterdings nicht glauben<lb/> wollte, ließ ihr ſolches von einem geſchickten<lb/> Wundarzte, kurioſitatis gratia, ausſchneiden.<lb/> Nota bene! der Magnetiſeur hatte ſie vorher<lb/> durch ſeine gewoͤhnliche Manipulation in tiefen<lb/> Schlaf verſetzt. Der Zweifler, von der Wahr-<lb/> heit nunmehr uͤberzeugt, ſchaͤmte ſich; denn das<lb/> Organ fand ſich wuͤrklich am benannten Orte.<lb/> Es glich vollkommen einem Auge, war aber<lb/> wenigſtens viermal ſo groß wie ein gebraͤuchli-<lb/> ches Menſchenauge. Es wurde wieder an ſeine<lb/> vorige Stelle mit allen noͤthigen Kautelen ein-<lb/> geſetzt und durch ein Paar magnetiſche Striche<lb/> und einem, eine halbe Minute lang fortgeſetz-<lb/> ten Anblaſen des Magnetiſeurs, war die Wun-<lb/> de augenblicklich wieder heil ohne die geringſte<lb/> Narbe nachzulaſſen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0231]
Einmal hob er ſie mit einem einzigen Dau-
menſtrich bis an den Mond herauf, ſo geſchwind
als ob ſie auf Mahomets Borak geritten haͤt-
te, und mit einem Kontraſtrich brachte er ſie
auch wieder auf die Erde. Dieſes alles iſt
Thatſache und ich verbuͤrge als Anonymus
mich dafuͤr.
Sie hat eigenes Geſichtsorgan unter dem
Nabel inwendig im Bauche. Ein Anatomi-
ker welcher daran ſchlechterdings nicht glauben
wollte, ließ ihr ſolches von einem geſchickten
Wundarzte, kurioſitatis gratia, ausſchneiden.
Nota bene! der Magnetiſeur hatte ſie vorher
durch ſeine gewoͤhnliche Manipulation in tiefen
Schlaf verſetzt. Der Zweifler, von der Wahr-
heit nunmehr uͤberzeugt, ſchaͤmte ſich; denn das
Organ fand ſich wuͤrklich am benannten Orte.
Es glich vollkommen einem Auge, war aber
wenigſtens viermal ſo groß wie ein gebraͤuchli-
ches Menſchenauge. Es wurde wieder an ſeine
vorige Stelle mit allen noͤthigen Kautelen ein-
geſetzt und durch ein Paar magnetiſche Striche
und einem, eine halbe Minute lang fortgeſetz-
ten Anblaſen des Magnetiſeurs, war die Wun-
de augenblicklich wieder heil ohne die geringſte
Narbe nachzulaſſen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |