Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
Ein Geist voll reiner Tugend,
Voll Einfalt und voll Liebe,
Bezwungen nie vom Triebe,
Bleibt ewig jung und schön;
Ist Hauch des Mundes Gottes,
Ist Blirz der Flamme Gottes,
Ist Abglanz seines Lichtes,
Kann ewig nicht vergehn.
Er stammt nicht von hienieden;
Er wird nicht dir zum Raube,
Verwesung, gleich dem Staube,
Dran ihn sein Schöpfer band.
Er sieht den Staub verfliegen,
Den Sturmwind um ihn kriegen,
Erhebt sich, mächtig, schwingt sich
Hoch in sein Vaterland.
Sein Vaterland ist droben.
Dort leuchten andre Sonnen;
Dort quillt ein Born von Wonnen,
Die keine Reue trübt.
In unbewölkter Klarheit
Glänzt dort der Stern der Wahrheit,
Der Schönheit Cynosura,
Dem Geist, der sie geliebt.
F 2
Ein Geist voll reiner Tugend,
Voll Einfalt und voll Liebe,
Bezwungen nie vom Triebe,
Bleibt ewig jung und schön;
Ist Hauch des Mundes Gottes,
Ist Blirz der Flamme Gottes,
Ist Abglanz seines Lichtes,
Kann ewig nicht vergehn.
Er stammt nicht von hienieden;
Er wird nicht dir zum Raube,
Verwesung, gleich dem Staube,
Dran ihn sein Schöpfer band.
Er sieht den Staub verfliegen,
Den Sturmwind um ihn kriegen,
Erhebt sich, mächtig, schwingt sich
Hoch in sein Vaterland.
Sein Vaterland ist droben.
Dort leuchten andre Sonnen;
Dort quillt ein Born von Wonnen,
Die keine Reue trübt.
In unbewölkter Klarheit
Glänzt dort der Stern der Wahrheit,
Der Schönheit Cynosura,
Dem Geist, der sie geliebt.
F 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0123" n="83"/>
            <lg n="11">
              <l>Ein Geist voll reiner Tugend,</l><lb/>
              <l>Voll Einfalt und voll Liebe,</l><lb/>
              <l>Bezwungen nie vom Triebe,</l><lb/>
              <l>Bleibt ewig jung und schön;</l><lb/>
              <l>Ist Hauch des Mundes Gottes,</l><lb/>
              <l>Ist Blirz der Flamme Gottes,</l><lb/>
              <l>Ist Abglanz seines Lichtes,</l><lb/>
              <l>Kann ewig nicht vergehn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="12">
              <l>Er stammt nicht von hienieden;</l><lb/>
              <l>Er wird nicht dir zum Raube,</l><lb/>
              <l>Verwesung, gleich dem Staube,</l><lb/>
              <l>Dran ihn sein Schöpfer band.</l><lb/>
              <l>Er sieht den Staub verfliegen,</l><lb/>
              <l>Den Sturmwind um ihn kriegen,</l><lb/>
              <l>Erhebt sich, mächtig, schwingt sich</l><lb/>
              <l>Hoch in sein Vaterland.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="13">
              <l>Sein Vaterland ist droben.</l><lb/>
              <l>Dort leuchten andre Sonnen;</l><lb/>
              <l>Dort quillt ein Born von Wonnen,</l><lb/>
              <l>Die keine Reue trübt.</l><lb/>
              <l>In unbewölkter Klarheit</l><lb/>
              <l>Glänzt dort der Stern der Wahrheit,</l><lb/>
              <l>Der Schönheit Cynosura,</l><lb/>
              <l>Dem Geist, der sie geliebt.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">F 2</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83/0123] Ein Geist voll reiner Tugend, Voll Einfalt und voll Liebe, Bezwungen nie vom Triebe, Bleibt ewig jung und schön; Ist Hauch des Mundes Gottes, Ist Blirz der Flamme Gottes, Ist Abglanz seines Lichtes, Kann ewig nicht vergehn. Er stammt nicht von hienieden; Er wird nicht dir zum Raube, Verwesung, gleich dem Staube, Dran ihn sein Schöpfer band. Er sieht den Staub verfliegen, Den Sturmwind um ihn kriegen, Erhebt sich, mächtig, schwingt sich Hoch in sein Vaterland. Sein Vaterland ist droben. Dort leuchten andre Sonnen; Dort quillt ein Born von Wonnen, Die keine Reue trübt. In unbewölkter Klarheit Glänzt dort der Stern der Wahrheit, Der Schönheit Cynosura, Dem Geist, der sie geliebt. F 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/123
Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/123>, abgerufen am 24.11.2024.