Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

Säuselte mir um das Haupt. Mich umdufteten Quen-
del und Orant.
Schlummer umflügelte mich, und sehnsuchttäuschende
Träume.
Warne, ich denke dein, und will dein nimmer
vergessen,
Will dich singen, Gesangeswerthe, in meinen Ge-
sängen.

Zweymal sank die Sonn', und dreymal stieg sie.
Da grüssten
Jaromars Flaggen den Hafen der schönumuferten
Warne.
Bräutlich geschmückt empfing sie der Hafen. Den
Masten entwallten
Farbige Wimpel. Den Thürmen entstürmte Feyer-
geläute.
Paukenwirbel, Drommetengeschmetter, unendlicher
Jubel
Brauste den Strand entlang, dem Fürstenboten ent-
gegen.
Heinrich, der graue Held, Wandaliens herr-
licher Herzog,
Schritt hervor, dem Rugen entgegen, im Krieger-
geschmeide.
Prächtig deckte sein silbernes Haar der flatternde
Helmbusch,

Säuselte mir um das Haupt. Mich umdufteten Quen-
del und Orant.
Schlummer umflügelte mich, und sehnsuchttäuschende
Träume.
Warne, ich denke dein, und will dein nimmer
vergessen,
Will dich singen, Gesangeswerthe, in meinen Ge-
sängen.

Zweymal sank die Sonn', und dreymal stieg sie.
Da grüſsten
Jaromars Flaggen den Hafen der schönumuferten
Warne.
Bräutlich geschmückt empfing sie der Hafen. Den
Masten entwallten
Farbige Wimpel. Den Thürmen entstürmte Feyer-
geläute.
Paukenwirbel, Drommetengeschmetter, unendlicher
Jubel
Brauste den Strand entlang, dem Fürstenboten ent-
gegen.
Heinrich, der graue Held, Wandaliens herr-
licher Herzog,
Schritt hervor, dem Rugen entgegen, im Krieger-
geschmeide.
Prächtig deckte sein silbernes Haar der flatternde
Helmbusch,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="17">
              <pb facs="#f0174" n="132"/>
              <l>Säuselte mir um das Haupt. Mich umdufteten Quen-</l><lb/>
              <l>del und Orant.</l><lb/>
              <l>Schlummer umflügelte mich, und sehnsuchttäuschende</l><lb/>
              <l>Träume.</l><lb/>
              <l>Warne, ich denke dein, und will dein nimmer</l><lb/>
              <l>vergessen,</l><lb/>
              <l>Will dich singen, Gesangeswerthe, in meinen Ge-</l><lb/>
              <l>sängen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="18">
              <l>Zweymal sank die Sonn', und dreymal stieg sie.</l><lb/>
              <l>Da grü&#x017F;sten</l><lb/>
              <l>Jaromars Flaggen den Hafen der schönumuferten</l><lb/>
              <l>Warne.</l><lb/>
              <l>Bräutlich geschmückt empfing sie der Hafen. Den</l><lb/>
              <l>Masten entwallten</l><lb/>
              <l>Farbige Wimpel. Den Thürmen entstürmte Feyer-</l><lb/>
              <l>geläute.</l><lb/>
              <l>Paukenwirbel, Drommetengeschmetter, unendlicher</l><lb/>
              <l>Jubel</l><lb/>
              <l>Brauste den Strand entlang, dem Fürstenboten ent-</l><lb/>
              <l>gegen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="19">
              <l><hi rendition="#g">Heinrich</hi>, der graue Held, Wandaliens herr-</l><lb/>
              <l>licher Herzog,</l><lb/>
              <l>Schritt hervor, dem Rugen entgegen, im Krieger-</l><lb/>
              <l>geschmeide.</l><lb/>
              <l>Prächtig deckte sein silbernes Haar der flatternde</l><lb/>
              <l>Helmbusch,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[132/0174] Säuselte mir um das Haupt. Mich umdufteten Quen- del und Orant. Schlummer umflügelte mich, und sehnsuchttäuschende Träume. Warne, ich denke dein, und will dein nimmer vergessen, Will dich singen, Gesangeswerthe, in meinen Ge- sängen. Zweymal sank die Sonn', und dreymal stieg sie. Da grüſsten Jaromars Flaggen den Hafen der schönumuferten Warne. Bräutlich geschmückt empfing sie der Hafen. Den Masten entwallten Farbige Wimpel. Den Thürmen entstürmte Feyer- geläute. Paukenwirbel, Drommetengeschmetter, unendlicher Jubel Brauste den Strand entlang, dem Fürstenboten ent- gegen. Heinrich, der graue Held, Wandaliens herr- licher Herzog, Schritt hervor, dem Rugen entgegen, im Krieger- geschmeide. Prächtig deckte sein silbernes Haar der flatternde Helmbusch,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/174
Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/174>, abgerufen am 10.05.2024.