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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Laut hohnlachend hinweg. So träumte sie. Plötz-
lich erwachend
Hört sie im Hofe das Rufen des Gäste verkünden-
den Herolds,
Schürzt ihr Gewand, springt auf vom Lager, und
eilet ans Fenster.
Siehe, da sprangen die Flügel der Thor' ausein-
ander. Ein Reiter
Sprengete stattlich herein auf schnaubendem Rosse.
Sein Panzer
Glänzt' in der Sonne; es glänzten des Schildes
Buckeln. Der Helmbusch
Brauste gewaltig von oben herunter. Und als er die
Spangen
Lösete, flammten, wie Sonnen, die Augen, flammten
die Wangen
Aus dem Visir hervor. Es war des Thales der
Rehe
Stolzer Gebieter, an Kraft und Wuchs, und Läng'
und Geberde
Herrlich vor allen Gebietern des Landes. Die
Flamme der Jugend
Lodert' ihm mächtig durch Nerven und Mark; die
strotzenden Adern
Schwellte sie, bräunte die Wang', und entblitzte
dem Auge. Sein Haupthaar
Schwarzgelockt, floss prächtig herab um die her-
rische Stirne.

Laut hohnlachend hinweg. So träumte sie. Plötz-
lich erwachend
Hört sie im Hofe das Rufen des Gäste verkünden-
den Herolds,
Schürzt ihr Gewand, springt auf vom Lager, und
eilet ans Fenster.
Siehe, da sprangen die Flügel der Thor' ausein-
ander. Ein Reiter
Sprengete stattlich herein auf schnaubendem Rosse.
Sein Panzer
Glänzt' in der Sonne; es glänzten des Schildes
Buckeln. Der Helmbusch
Brauste gewaltig von oben herunter. Und als er die
Spangen
Lösete, flammten, wie Sonnen, die Augen, flammten
die Wangen
Aus dem Visir hervor. Es war des Thales der
Rehe
Stolzer Gebieter, an Kraft und Wuchs, und Läng'
und Geberde
Herrlich vor allen Gebietern des Landes. Die
Flamme der Jugend
Lodert' ihm mächtig durch Nerven und Mark; die
strotzenden Adern
Schwellte sie, bräunte die Wang', und entblitzte
dem Auge. Sein Haupthaar
Schwarzgelockt, floſs prächtig herab um die her-
rische Stirne.

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[266/0312] Laut hohnlachend hinweg. So träumte sie. Plötz- lich erwachend Hört sie im Hofe das Rufen des Gäste verkünden- den Herolds, Schürzt ihr Gewand, springt auf vom Lager, und eilet ans Fenster. Siehe, da sprangen die Flügel der Thor' ausein- ander. Ein Reiter Sprengete stattlich herein auf schnaubendem Rosse. Sein Panzer Glänzt' in der Sonne; es glänzten des Schildes Buckeln. Der Helmbusch Brauste gewaltig von oben herunter. Und als er die Spangen Lösete, flammten, wie Sonnen, die Augen, flammten die Wangen Aus dem Visir hervor. Es war des Thales der Rehe Stolzer Gebieter, an Kraft und Wuchs, und Läng' und Geberde Herrlich vor allen Gebietern des Landes. Die Flamme der Jugend Lodert' ihm mächtig durch Nerven und Mark; die strotzenden Adern Schwellte sie, bräunte die Wang', und entblitzte dem Auge. Sein Haupthaar Schwarzgelockt, floſs prächtig herab um die her- rische Stirne.

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/312>, abgerufen am 24.11.2024.