Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Euch tilgte nicht des Hundsterns Gluth, Und nicht der Herbstnacht Frost. Euch knickte nicht des Nordes Wuth, Und nicht der Hauch des Ost. Diess Blümchen, Beste, ewig jung Und ewig frisch und neu, Sey Sinnbild unsrer Einigung, Und unsrer Lieb' und Treu. Nicht wetterwendisch sey dein Herz; Unwandelbar, wie Gold, In Freud' und Leid, in Lust und Schmerz Sey es mir treu und hold. Nicht Menschengunst, noch Menschengroll, Kein Lächeln und kein Dräun, Kein Blitz noch Schlag des Schicksals soll Geliebte, uns entzweyn. Noch blühet unsers Lebens May -- Und lass, lass ihn verblühn! Bleibt unsre Lieb' und Huld und Treu Nur ewig frisch und grün. Euch tilgte nicht des Hundsterns Gluth, Und nicht der Herbstnacht Frost. Euch knickte nicht des Nordes Wuth, Und nicht der Hauch des Ost. Dieſs Blümchen, Beste, ewig jung Und ewig frisch und neu, Sey Sinnbild unsrer Einigung, Und unsrer Lieb' und Treu. Nicht wetterwendisch sey dein Herz; Unwandelbar, wie Gold, In Freud' und Leid, in Lust und Schmerz Sey es mir treu und hold. Nicht Menschengunst, noch Menschengroll, Kein Lächeln und kein Dräun, Kein Blitz noch Schlag des Schicksals soll Geliebte, uns entzweyn. Noch blühet unsers Lebens May — Und laſs, laſs ihn verblühn! Bleibt unsre Lieb' und Huld und Treu Nur ewig frisch und grün. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0382" n="336"/> <lg n="4"> <l>Euch tilgte nicht des Hundsterns Gluth,</l><lb/> <l>Und nicht der Herbstnacht Frost.</l><lb/> <l>Euch knickte nicht des Nordes Wuth,</l><lb/> <l>Und nicht der Hauch des Ost.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Dieſs Blümchen, Beste, ewig jung</l><lb/> <l>Und ewig frisch und neu,</l><lb/> <l>Sey Sinnbild unsrer Einigung,</l><lb/> <l>Und unsrer Lieb' und Treu.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Nicht wetterwendisch sey dein Herz;</l><lb/> <l>Unwandelbar, wie Gold,</l><lb/> <l>In Freud' und Leid, in Lust und Schmerz</l><lb/> <l>Sey es mir treu und hold.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Nicht Menschengunst, noch Menschengroll,</l><lb/> <l>Kein Lächeln und kein Dräun,</l><lb/> <l>Kein Blitz noch Schlag des Schicksals soll</l><lb/> <l>Geliebte, uns entzweyn.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Noch blühet unsers Lebens May —</l><lb/> <l>Und laſs, laſs ihn verblühn!</l><lb/> <l>Bleibt unsre Lieb' und Huld und Treu</l><lb/> <l>Nur ewig frisch und grün.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [336/0382]
Euch tilgte nicht des Hundsterns Gluth,
Und nicht der Herbstnacht Frost.
Euch knickte nicht des Nordes Wuth,
Und nicht der Hauch des Ost.
Dieſs Blümchen, Beste, ewig jung
Und ewig frisch und neu,
Sey Sinnbild unsrer Einigung,
Und unsrer Lieb' und Treu.
Nicht wetterwendisch sey dein Herz;
Unwandelbar, wie Gold,
In Freud' und Leid, in Lust und Schmerz
Sey es mir treu und hold.
Nicht Menschengunst, noch Menschengroll,
Kein Lächeln und kein Dräun,
Kein Blitz noch Schlag des Schicksals soll
Geliebte, uns entzweyn.
Noch blühet unsers Lebens May —
Und laſs, laſs ihn verblühn!
Bleibt unsre Lieb' und Huld und Treu
Nur ewig frisch und grün.
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