Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Von dir wanken, von dir lassen, Holdy. Mit dir will ich nach der SchwüleStrecken in des Grabes Kühle Pilgerkleid und Pilgerstab. Schlummern will ich sonder Klage, Schlummern bis zum jüngsten Tage Dir zur Seite, Grab an Grab. Wenn der jüngste Tag drommetet, Wenn das ew'ge Licht sich röthet, Will ich mit dir auferstehn; Will, vom Kelch der Seligkeiten Trunken, Theure, dir zur Seiten Durch die Myrten Edens gehn. Hulda. O mein Liebling, mein Erwählter,Mein Verlobter, mein Vermählter, Ewig bin ich, ewig dein. Holdy. O Geliebte, o du Eine,Meine Süsse, meine Reine, Ewig bist du, ewig mein. Von dir wanken, von dir lassen, Holdy. Mit dir will ich nach der SchwüleStrecken in des Grabes Kühle Pilgerkleid und Pilgerstab. Schlummern will ich sonder Klage, Schlummern bis zum jüngsten Tage Dir zur Seite, Grab an Grab. Wenn der jüngste Tag drommetet, Wenn das ew'ge Licht sich röthet, Will ich mit dir auferstehn; Will, vom Kelch der Seligkeiten Trunken, Theure, dir zur Seiten Durch die Myrten Edens gehn. Hulda. O mein Liebling, mein Erwählter,Mein Verlobter, mein Vermählter, Ewig bin ich, ewig dein. Holdy. O Geliebte, o du Eine,Meine Süſse, meine Reine, Ewig bist du, ewig mein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="20"> <pb facs="#f0389" n="343"/> <l>Von dir wanken, von dir lassen,</l><lb/> <l>Will ich nimmer, will erblassen,</l><lb/> <l>Theurer, dir im treuen Arm.</l> </lg><lb/> <lg n="21"> <head><hi rendition="#g">Holdy</hi>.</head><lb/> <l>Mit dir will ich nach der Schwüle</l><lb/> <l>Strecken in des Grabes Kühle</l><lb/> <l>Pilgerkleid und Pilgerstab.</l><lb/> <l>Schlummern will ich sonder Klage,</l><lb/> <l>Schlummern bis zum jüngsten Tage</l><lb/> <l>Dir zur Seite, Grab an Grab.</l> </lg><lb/> <lg n="22"> <l>Wenn der jüngste Tag drommetet,</l><lb/> <l>Wenn das ew'ge Licht sich röthet,</l><lb/> <l>Will ich mit dir auferstehn;</l><lb/> <l>Will, vom Kelch der Seligkeiten</l><lb/> <l>Trunken, Theure, dir zur Seiten</l><lb/> <l>Durch die Myrten Edens gehn.</l> </lg><lb/> <lg n="23"> <head><hi rendition="#g">Hulda</hi>.</head><lb/> <l>O mein Liebling, mein Erwählter,</l><lb/> <l>Mein Verlobter, mein Vermählter,</l><lb/> <l>Ewig bin ich, ewig dein.</l> </lg><lb/> <lg n="24"> <head><hi rendition="#g">Holdy</hi>.</head><lb/> <l>O Geliebte, o du Eine,</l><lb/> <l>Meine Süſse, meine Reine,</l><lb/> <l>Ewig bist du, ewig mein.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [343/0389]
Von dir wanken, von dir lassen,
Will ich nimmer, will erblassen,
Theurer, dir im treuen Arm.
Holdy.
Mit dir will ich nach der Schwüle
Strecken in des Grabes Kühle
Pilgerkleid und Pilgerstab.
Schlummern will ich sonder Klage,
Schlummern bis zum jüngsten Tage
Dir zur Seite, Grab an Grab.
Wenn der jüngste Tag drommetet,
Wenn das ew'ge Licht sich röthet,
Will ich mit dir auferstehn;
Will, vom Kelch der Seligkeiten
Trunken, Theure, dir zur Seiten
Durch die Myrten Edens gehn.
Hulda.
O mein Liebling, mein Erwählter,
Mein Verlobter, mein Vermählter,
Ewig bin ich, ewig dein.
Holdy.
O Geliebte, o du Eine,
Meine Süſse, meine Reine,
Ewig bist du, ewig mein.
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