Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
Schutzgedicht.

Im Liliengewand, in abendrothem Glanze
Sitzt hoch auf einem Regenbogenthron
Die Unschuld. Ihre Stirn, vom Amaranthenkranze
Umschattet, blickt nicht Trotz noch Hohn.
Doch blickt sie Würd' und Ruh. Der Spürhund
Argwohn wittert,
Die Dogge Klatschsucht bellet um sie her.
Ihr Schneegewand bleibt weiss. Ihr Stuhl bleibt
unerschüttert,
Und ihre Stirne wolkenleer.
Schutzgedicht.

Im Liliengewand, in abendrothem Glanze
Sitzt hoch auf einem Regenbogenthron
Die Unschuld. Ihre Stirn, vom Amaranthenkranze
Umschattet, blickt nicht Trotz noch Hohn.
Doch blickt sie Würd' und Ruh. Der Spürhund
Argwohn wittert,
Die Dogge Klatschsucht bellet um sie her.
Ihr Schneegewand bleibt weiſs. Ihr Stuhl bleibt
unerschüttert,
Und ihre Stirne wolkenleer.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0407" n="361"/>
        <div n="2">
          <head>Schutzgedicht.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">I</hi>m Liliengewand, in abendrothem Glanze</l><lb/>
              <l>Sitzt hoch auf einem Regenbogenthron</l><lb/>
              <l>Die Unschuld. Ihre Stirn, vom Amaranthenkranze</l><lb/>
              <l>Umschattet, blickt nicht Trotz noch Hohn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Doch blickt sie Würd' und Ruh. Der Spürhund</l><lb/>
              <l>Argwohn wittert,</l><lb/>
              <l>Die Dogge Klatschsucht bellet um sie her.</l><lb/>
              <l>Ihr Schneegewand bleibt wei&#x017F;s. Ihr Stuhl bleibt</l><lb/>
              <l>unerschüttert,</l><lb/>
              <l>Und ihre Stirne wolkenleer.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[361/0407] Schutzgedicht. Im Liliengewand, in abendrothem Glanze Sitzt hoch auf einem Regenbogenthron Die Unschuld. Ihre Stirn, vom Amaranthenkranze Umschattet, blickt nicht Trotz noch Hohn. Doch blickt sie Würd' und Ruh. Der Spürhund Argwohn wittert, Die Dogge Klatschsucht bellet um sie her. Ihr Schneegewand bleibt weiſs. Ihr Stuhl bleibt unerschüttert, Und ihre Stirne wolkenleer.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/407
Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/407>, abgerufen am 25.11.2024.