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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Und des Schmerzes durchdringender Schrey, der
schweigende Jammer,
Den nur die Mitternacht hört; der Trennung Herz-
leid, der Jammer
Brechender Augen und berstender Herzen, der
Übriggebliebnen
Trostverschmähendes Händeringen, zerfleischet, zu
Weiche,
Dir das fühlende Herz; doch schweigst du, eilest
und rettest.
Schau, wie sie schleicht mit schwellendem Schooss in
die Hütte der Armuth!
Sieh, wie sie träufelt Öl und Wein in die Wunden
des Siechthums!
Wie sie sich grämt mit dem düsteren Gram! zur
stummen Verzweiflung
Setzet sie auf den Gräbern sich hin, und waget
den stummen
Starren Schmerz zu mildern in heilende Wehmuth. --
Wie schallt es
Hoch um die Göttliche her von Dankgestammel,
von lautem
Lobgepreise, von Stimmen der segnenden Liebe!
Die Stimmen
Klingen der Edlen, wie Lispel aus Edens seligen
Chören.
Sie durchströmet der Götter Gefühl, das nimmer-
gesungne,

Und des Schmerzes durchdringender Schrey, der
schweigende Jammer,
Den nur die Mitternacht hört; der Trennung Herz-
leid, der Jammer
Brechender Augen und berstender Herzen, der
Übriggebliebnen
Trostverschmähendes Händeringen, zerfleischet, zu
Weiche,
Dir das fühlende Herz; doch schweigst du, eilest
und rettest.
Schau, wie sie schleicht mit schwellendem Schooſs in
die Hütte der Armuth!
Sieh, wie sie träufelt Öl und Wein in die Wunden
des Siechthums!
Wie sie sich grämt mit dem düsteren Gram! zur
stummen Verzweiflung
Setzet sie auf den Gräbern sich hin, und waget
den stummen
Starren Schmerz zu mildern in heilende Wehmuth. —
Wie schallt es
Hoch um die Göttliche her von Dankgestammel,
von lautem
Lobgepreise, von Stimmen der segnenden Liebe!
Die Stimmen
Klingen der Edlen, wie Lispel aus Edens seligen
Chören.
Sie durchströmet der Götter Gefühl, das nimmer-
gesungne,

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[21/0061] Und des Schmerzes durchdringender Schrey, der schweigende Jammer, Den nur die Mitternacht hört; der Trennung Herz- leid, der Jammer Brechender Augen und berstender Herzen, der Übriggebliebnen Trostverschmähendes Händeringen, zerfleischet, zu Weiche, Dir das fühlende Herz; doch schweigst du, eilest und rettest. Schau, wie sie schleicht mit schwellendem Schooſs in die Hütte der Armuth! Sieh, wie sie träufelt Öl und Wein in die Wunden des Siechthums! Wie sie sich grämt mit dem düsteren Gram! zur stummen Verzweiflung Setzet sie auf den Gräbern sich hin, und waget den stummen Starren Schmerz zu mildern in heilende Wehmuth. — Wie schallt es Hoch um die Göttliche her von Dankgestammel, von lautem Lobgepreise, von Stimmen der segnenden Liebe! Die Stimmen Klingen der Edlen, wie Lispel aus Edens seligen Chören. Sie durchströmet der Götter Gefühl, das nimmer- gesungne,

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/61>, abgerufen am 27.11.2024.