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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Nach bestandenem heissen Schlachttag. Stürme die
Harfe
Mächtig hinab in vollen Griffen, und singe der
Tugend
Ewige Schöne, dass kaum die bebenden Saiten es
tragen.

Ewig ist Tugend. Ihr Leuchten erlischt, ihr
Leben versiegt nicht.
Sieh, es verwelkt, es verweset der Blumen
des duftigen Kranzes,
Welche die Stirn' ihr schatten, nicht Eine. Der
hellen Juwelen
Ihres Sterndiadems verblasst in Ewigkeit keine.
Sieh, in der Ewigkeit nimmer ermessenem,
nimmer beschifftem
Ocean treiben die Zeiten und drängen sich Wog'
auf Woge.
Schau, wie fluthen die Hundert! wie rollen die
tausendmal Tausend
Brausend dahin, und reissen hinweg in wirbelnden
Strudeln
Alles, was ist, und war, und seyn wird! -- Nur
die Gottheit
Bleibt, wie sie ist und war, und der Gottheit
Tochter, die Tugend.
C

Nach bestandenem heiſsen Schlachttag. Stürme die
Harfe
Mächtig hinab in vollen Griffen, und singe der
Tugend
Ewige Schöne, daſs kaum die bebenden Saiten es
tragen.

Ewig ist Tugend. Ihr Leuchten erlischt, ihr
Leben versiegt nicht.
Sieh, es verwelkt, es verweset der Blumen
des duftigen Kranzes,
Welche die Stirn' ihr schatten, nicht Eine. Der
hellen Juwelen
Ihres Sterndiadems verblaſst in Ewigkeit keine.
Sieh, in der Ewigkeit nimmer ermessenem,
nimmer beschifftem
Ocean treiben die Zeiten und drängen sich Wog'
auf Woge.
Schau, wie fluthen die Hundert! wie rollen die
tausendmal Tausend
Brausend dahin, und reiſsen hinweg in wirbelnden
Strudeln
Alles, was ist, und war, und seyn wird! — Nur
die Gottheit
Bleibt, wie sie ist und war, und der Gottheit
Tochter, die Tugend.
C
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[33/0073] Nach bestandenem heiſsen Schlachttag. Stürme die Harfe Mächtig hinab in vollen Griffen, und singe der Tugend Ewige Schöne, daſs kaum die bebenden Saiten es tragen. Ewig ist Tugend. Ihr Leuchten erlischt, ihr Leben versiegt nicht. Sieh, es verwelkt, es verweset der Blumen des duftigen Kranzes, Welche die Stirn' ihr schatten, nicht Eine. Der hellen Juwelen Ihres Sterndiadems verblaſst in Ewigkeit keine. Sieh, in der Ewigkeit nimmer ermessenem, nimmer beschifftem Ocean treiben die Zeiten und drängen sich Wog' auf Woge. Schau, wie fluthen die Hundert! wie rollen die tausendmal Tausend Brausend dahin, und reiſsen hinweg in wirbelnden Strudeln Alles, was ist, und war, und seyn wird! — Nur die Gottheit Bleibt, wie sie ist und war, und der Gottheit Tochter, die Tugend. C

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/73>, abgerufen am 23.11.2024.