Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
Schimmergelockter,
Ätherumflossner,
Blühender, strahlenumgürteter Jüngling,
Ich kenne dich -- Eudämon!
"Ich bin, ich bin Eudämon!"
(Und während sich die Seligen umschlossen,
Geist in Geist sich ergossen,
Schimmer in Schimmer und Äther in Äther zerflossen,
Ward feyerliche Stille
Rings in Elisium.
Leiser rauschten die Hayne;
Melodischer quollen die Quellen,
Harmonischer weinten die Harfen;
Feyerliche Stille
Ward in Elisium.)
"Lass mich, mein Geliebter!
"Umschlinge so innig mich nicht!
"Viel harren noch deiner der süssen Sekunden
"Des Wiedererblickens, des Wiedererkennens,
"Des Wiederumarmens in unsern glückseligen Fluren.
"Siehst du den sonnigen Hügel
"Jenseit des blitzenden Stroms?
"Düft' umwölken ihn;
Schimmergelockter,
Ätherumflossner,
Blühender, strahlenumgürteter Jüngling,
Ich kenne dich — Eudämon!
„Ich bin, ich bin Eudämon!“
(Und während sich die Seligen umschlossen,
Geist in Geist sich ergossen,
Schimmer in Schimmer und Äther in Äther zerflossen,
Ward feyerliche Stille
Rings in Elisium.
Leiser rauschten die Hayne;
Melodischer quollen die Quellen,
Harmonischer weinten die Harfen;
Feyerliche Stille
Ward in Elisium.)
„Lass mich, mein Geliebter!
„Umschlinge so innig mich nicht!
„Viel harren noch deiner der süssen Sekunden
„Des Wiedererblickens, des Wiedererkennens,
„Des Wiederumarmens in unsern glückseligen Fluren.
„Siehst du den sonnigen Hügel
„Jenseit des blitzenden Stroms?
„Düft' umwölken ihn;
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0196" n="178"/>
            </l>
            <lg n="28">
              <l>Schimmergelockter,</l><lb/>
              <l>Ätherumflossner,</l><lb/>
              <l>Blühender, strahlenumgürteter Jüngling,</l><lb/>
              <l>Ich kenne dich &#x2014; <hi rendition="#g">Eudämon</hi>!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="29">
              <l>&#x201E;Ich bin, ich bin Eudämon!&#x201C;</l><lb/>
              <l>(Und während sich die Seligen umschlossen,</l><lb/>
              <l>Geist in Geist sich ergossen,</l><lb/>
              <l>Schimmer in Schimmer und Äther in Äther zerflossen,</l><lb/>
              <l>Ward feyerliche Stille</l><lb/>
              <l>Rings in Elisium.</l><lb/>
              <l>Leiser rauschten die Hayne;</l><lb/>
              <l>Melodischer quollen die Quellen,</l><lb/>
              <l>Harmonischer weinten die Harfen;</l><lb/>
              <l>Feyerliche Stille</l><lb/>
              <l>Ward in Elisium.)</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="30">
              <l>&#x201E;Lass mich, mein Geliebter!</l><lb/>
              <l>&#x201E;Umschlinge so innig mich nicht!</l><lb/>
              <l>&#x201E;Viel harren noch deiner der süssen Sekunden</l><lb/>
              <l>&#x201E;Des Wiedererblickens, des Wiedererkennens,</l><lb/>
              <l>&#x201E;Des Wiederumarmens in unsern glückseligen Fluren.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="31">
              <l>&#x201E;Siehst du den sonnigen Hügel</l><lb/>
              <l>&#x201E;Jenseit des blitzenden Stroms?</l><lb/>
              <l>&#x201E;Düft' umwölken ihn;</l><lb/>
              <l>
</l>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0196] Schimmergelockter, Ätherumflossner, Blühender, strahlenumgürteter Jüngling, Ich kenne dich — Eudämon! „Ich bin, ich bin Eudämon!“ (Und während sich die Seligen umschlossen, Geist in Geist sich ergossen, Schimmer in Schimmer und Äther in Äther zerflossen, Ward feyerliche Stille Rings in Elisium. Leiser rauschten die Hayne; Melodischer quollen die Quellen, Harmonischer weinten die Harfen; Feyerliche Stille Ward in Elisium.) „Lass mich, mein Geliebter! „Umschlinge so innig mich nicht! „Viel harren noch deiner der süssen Sekunden „Des Wiedererblickens, des Wiedererkennens, „Des Wiederumarmens in unsern glückseligen Fluren. „Siehst du den sonnigen Hügel „Jenseit des blitzenden Stroms? „Düft' umwölken ihn;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/196
Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/196>, abgerufen am 22.11.2024.