Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.Melodieen entwehn dem Flügelschwunge des Ad- lers. Auf der olympischen Bahn schmettern die Wagen daher. Wie der Harmonika Glocken erklingen die Schalen der Wage. Katarakten gleich braust aus der Urne der Strom. Donnernder strudelt daher der Orellana des Him- mels. Zürnend erhebt sich, ergrimmt fasset Orion den Schild, Schüttelt den Funkelnden, klopft in die tausend- bucklichte Wölbung, Sendet melodischen Sturm durch die ambro- sische Nacht. Freundliche Erde, du schwebst im Ringelreihen der Welten Leis' und linde, doch nicht tonlos noch seellos dahin. Zunge wurde dem Wald, dem Blättchen Athem gegeben, Stimme dem schwatzenden Quell, Sprache dem rieselnden Bach. Liebewirbelnd begrüsst Bardale den röthlichen Morgen, Der ambrosischen Nacht klaget Aödi ihr Leid. Melodieen entwehn dem Flügelschwunge des Ad- lers. Auf der olympischen Bahn schmettern die Wagen daher. Wie der Harmonika Glocken erklingen die Schalen der Wage. Katarakten gleich braust aus der Urne der Strom. Donnernder strudelt daher der Orellana des Him- mels. Zürnend erhebt sich, ergrimmt fasset Orion den Schild, Schüttelt den Funkelnden, klopft in die tausend- bucklichte Wölbung, Sendet melodischen Sturm durch die ambro- sische Nacht. Freundliche Erde, du schwebst im Ringelreihen der Welten Leis' und linde, doch nicht tonlos noch seellos dahin. Zunge wurde dem Wald, dem Blättchen Athem gegeben, Stimme dem schwatzenden Quell, Sprache dem rieselnden Bach. Liebewirbelnd begrüsst Bardale den röthlichen Morgen, Der ambrosischen Nacht klaget Aödi ihr Leid. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0319" n="299"/> </l> <lg n="2"> <l>Melodieen entwehn dem Flügelschwunge des <hi rendition="#g">Ad-</hi></l><lb/> <l><hi rendition="#g">lers</hi>.</l><lb/> <l>Auf der olympischen Bahn schmettern die</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Wagen</hi> daher.</l><lb/> <l>Wie der Harmonika Glocken erklingen die Schalen</l><lb/> <l>der <hi rendition="#g">Wage</hi>.</l><lb/> <l>Katarakten gleich braust aus der <hi rendition="#g">Urne</hi> der</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Strom</hi>.</l><lb/> <l>Donnernder strudelt daher der <hi rendition="#g">Orellana</hi> des Him-</l><lb/> <l>mels.</l><lb/> <l>Zürnend erhebt sich, ergrimmt fasset <hi rendition="#g">Orion</hi></l><lb/> <l>den Schild,</l><lb/> <l>Schüttelt den Funkelnden, klopft in die tausend-</l><lb/> <l>bucklichte Wölbung,</l><lb/> <l>Sendet melodischen Sturm durch die ambro-</l><lb/> <l>sische Nacht.</l><lb/> <l>Freundliche Erde, du schwebst im Ringelreihen der</l><lb/> <l>Welten</l><lb/> <l>Leis' und linde, doch nicht tonlos noch</l><lb/> <l>seellos dahin.</l><lb/> <l>Zunge wurde dem Wald, dem Blättchen Athem</l><lb/> <l>gegeben,</l><lb/> <l>Stimme dem schwatzenden Quell, Sprache</l><lb/> <l>dem rieselnden Bach.</l><lb/> <l>Liebewirbelnd begrüsst Bardale den röthlichen</l><lb/> <l>Morgen,</l><lb/> <l>Der ambrosischen Nacht klaget Aödi ihr</l><lb/> <l>Leid.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [299/0319]
Melodieen entwehn dem Flügelschwunge des Ad-
lers.
Auf der olympischen Bahn schmettern die
Wagen daher.
Wie der Harmonika Glocken erklingen die Schalen
der Wage.
Katarakten gleich braust aus der Urne der
Strom.
Donnernder strudelt daher der Orellana des Him-
mels.
Zürnend erhebt sich, ergrimmt fasset Orion
den Schild,
Schüttelt den Funkelnden, klopft in die tausend-
bucklichte Wölbung,
Sendet melodischen Sturm durch die ambro-
sische Nacht.
Freundliche Erde, du schwebst im Ringelreihen der
Welten
Leis' und linde, doch nicht tonlos noch
seellos dahin.
Zunge wurde dem Wald, dem Blättchen Athem
gegeben,
Stimme dem schwatzenden Quell, Sprache
dem rieselnden Bach.
Liebewirbelnd begrüsst Bardale den röthlichen
Morgen,
Der ambrosischen Nacht klaget Aödi ihr
Leid.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |