Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Und von der Freund' erquickendem Umgang; wie Zwischen wallenden Saaten, und zwischen den Pappeln des Kirchhofs, Rechts und links umgürtet mit labyrinthischen Gär- ten, Von Sturmweiden bekränzt und hundertjährigen Eschen, Ruhet des Einsamen stilles Gehöft am Saume des Fleckens. Räumig und rein ist der ländliche Hof. In des Ho- fes Vorgrund Wohnt im bescheidenen Häuschen der wohlbeleibte Colonus. Manche zog er der rüstigen Söhne, der blühenden Töchter, Deren die Einen am Pflug', an der Sens', in der Scheun' und der Wiese, Diese mit hochgeschürztem Gewand am Herd und der Krippe, Auf der Bleich' und am Webstuhl die alternden Eltern erleichtern.
Und von der Freund' erquickendem Umgang; wie Zwischen wallenden Saaten, und zwischen den Pappeln des Kirchhofs, Rechts und links umgürtet mit labyrinthischen Gär- ten, Von Sturmweiden bekränzt und hundertjährigen Eschen, Ruhet des Einsamen stilles Gehöft am Saume des Fleckens. Räumig und rein ist der ländliche Hof. In des Ho- fes Vorgrund Wohnt im bescheidenen Häuschen der wohlbeleibte Colonus. Manche zog er der rüstigen Söhne, der blühenden Töchter, Deren die Einen am Pflug', an der Sens', in der Scheun' und der Wiese, Diese mit hochgeschürztem Gewand am Herd und der Krippe, Auf der Bleich' und am Webstuhl die alternden Eltern erleichtern. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l> <pb facs="#f0385" n="361"/> </l> <l>Und von der Freund' erquickendem Umgang; wie</l><lb/> <l>mir des Tages</l><lb/> <l>Zögernde Stunden entfliehn, und die einsamen</l><lb/> <l>Stunden des Abends —</l><lb/> <l>Dieses alles vernehmt, dieweil ihr es heischtet,</l><lb/> <l>Geliebte.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Zwischen wallenden Saaten, und zwischen den</l><lb/> <l>Pappeln des Kirchhofs,</l><lb/> <l>Rechts und links umgürtet mit labyrinthischen Gär-</l><lb/> <l>ten,</l><lb/> <l>Von Sturmweiden bekränzt und hundertjährigen</l><lb/> <l>Eschen,</l><lb/> <l>Ruhet des Einsamen stilles Gehöft am Saume des</l><lb/> <l>Fleckens.</l><lb/> <l>Räumig und rein ist der ländliche Hof. In des Ho-</l><lb/> <l>fes Vorgrund</l><lb/> <l>Wohnt im bescheidenen Häuschen der wohlbeleibte</l><lb/> <l>Colonus.</l><lb/> <l>Manche zog er der rüstigen Söhne, der blühenden</l><lb/> <l>Töchter,</l><lb/> <l>Deren die Einen am Pflug', an der Sens', in der</l><lb/> <l>Scheun' und der Wiese,</l><lb/> <l>Diese mit hochgeschürztem Gewand am Herd und</l><lb/> <l>der Krippe,</l><lb/> <l>Auf der Bleich' und am Webstuhl die alternden</l><lb/> <l>Eltern erleichtern.</l><lb/> <l> </l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [361/0385]
Und von der Freund' erquickendem Umgang; wie
mir des Tages
Zögernde Stunden entfliehn, und die einsamen
Stunden des Abends —
Dieses alles vernehmt, dieweil ihr es heischtet,
Geliebte.
Zwischen wallenden Saaten, und zwischen den
Pappeln des Kirchhofs,
Rechts und links umgürtet mit labyrinthischen Gär-
ten,
Von Sturmweiden bekränzt und hundertjährigen
Eschen,
Ruhet des Einsamen stilles Gehöft am Saume des
Fleckens.
Räumig und rein ist der ländliche Hof. In des Ho-
fes Vorgrund
Wohnt im bescheidenen Häuschen der wohlbeleibte
Colonus.
Manche zog er der rüstigen Söhne, der blühenden
Töchter,
Deren die Einen am Pflug', an der Sens', in der
Scheun' und der Wiese,
Diese mit hochgeschürztem Gewand am Herd und
der Krippe,
Auf der Bleich' und am Webstuhl die alternden
Eltern erleichtern.
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