Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Diese ewige Einheit mit sich entlocket dem Aber mir naschen die Kleinen indess von des Stacheldornes Halbgezeitigter Frucht, und von der Johannisbeer- staude Kaum erst röthelnden Träubchen. Hinweg von den lockenden Sträuchen Führ' ich sie eilends zur schwankenden Wipp' im Schatten des Birnbaums, Oder schleudre sie hoch in die Luft in der schwe- benden Schaukel. Und nun flammet die Sonn' im sengenden Mit- tag. Der Diener Kommt und ladet zum ländlichen Mahle. Wir schmausen vertraulich Von der köstlichen Milch der eigenen Kühe, vom Brote, Das wir bauten auf eigener Flur, vom Gemüse der Gärten, Und von des eigenen Teichs Karauschen. Es trinken die Kindlein Von dem lebendigen Quell. Es trinket der schwä- chere Vater,
Diese ewige Einheit mit sich entlocket dem Aber mir naschen die Kleinen indess von des Stacheldornes Halbgezeitigter Frucht, und von der Johannisbeer- staude Kaum erst röthelnden Träubchen. Hinweg von den lockenden Sträuchen Führ' ich sie eilends zur schwankenden Wipp' im Schatten des Birnbaums, Oder schleudre sie hoch in die Luft in der schwe- benden Schaukel. Und nun flammet die Sonn' im sengenden Mit- tag. Der Diener Kommt und ladet zum ländlichen Mahle. Wir schmausen vertraulich Von der köstlichen Milch der eigenen Kühe, vom Brote, Das wir bauten auf eigener Flur, vom Gemüse der Gärten, Und von des eigenen Teichs Karauschen. Es trinken die Kindlein Von dem lebendigen Quell. Es trinket der schwä- chere Vater, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="13"> <l> <pb facs="#f0400" n="376"/> </l> <l>Diese ewige Einheit mit sich entlocket dem</l><lb/> <l>freyen,</l><lb/> <l>Aber der Freyheit nicht mächtigen Geist ein Seuf-</l><lb/> <l>zen der Wehmuth.</l> </lg><lb/> <lg n="14"> <l>Aber mir naschen die Kleinen indess von des</l><lb/> <l>Stacheldornes</l><lb/> <l>Halbgezeitigter Frucht, und von der Johannisbeer-</l><lb/> <l>staude</l><lb/> <l>Kaum erst röthelnden Träubchen. Hinweg von den</l><lb/> <l>lockenden Sträuchen</l><lb/> <l>Führ' ich sie eilends zur schwankenden Wipp' im</l><lb/> <l>Schatten des Birnbaums,</l><lb/> <l>Oder schleudre sie hoch in die Luft in der schwe-</l><lb/> <l>benden Schaukel.</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l>Und nun flammet die Sonn' im sengenden Mit-</l><lb/> <l>tag. Der Diener</l><lb/> <l>Kommt und ladet zum ländlichen Mahle. Wir</l><lb/> <l>schmausen vertraulich</l><lb/> <l>Von der köstlichen Milch der eigenen Kühe, vom</l><lb/> <l>Brote,</l><lb/> <l>Das wir bauten auf eigener Flur, vom Gemüse der</l><lb/> <l>Gärten,</l><lb/> <l>Und von des eigenen Teichs Karauschen. Es trinken</l><lb/> <l>die Kindlein</l><lb/> <l>Von dem lebendigen Quell. Es trinket der schwä-</l><lb/> <l>chere Vater,</l><lb/> <l> </l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [376/0400]
Diese ewige Einheit mit sich entlocket dem
freyen,
Aber der Freyheit nicht mächtigen Geist ein Seuf-
zen der Wehmuth.
Aber mir naschen die Kleinen indess von des
Stacheldornes
Halbgezeitigter Frucht, und von der Johannisbeer-
staude
Kaum erst röthelnden Träubchen. Hinweg von den
lockenden Sträuchen
Führ' ich sie eilends zur schwankenden Wipp' im
Schatten des Birnbaums,
Oder schleudre sie hoch in die Luft in der schwe-
benden Schaukel.
Und nun flammet die Sonn' im sengenden Mit-
tag. Der Diener
Kommt und ladet zum ländlichen Mahle. Wir
schmausen vertraulich
Von der köstlichen Milch der eigenen Kühe, vom
Brote,
Das wir bauten auf eigener Flur, vom Gemüse der
Gärten,
Und von des eigenen Teichs Karauschen. Es trinken
die Kindlein
Von dem lebendigen Quell. Es trinket der schwä-
chere Vater,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |