Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Wandl' einfältigen kindlichen Sinnes dein Leben Wandl' einfältigen kindlichen Sinnes dein Leben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="4"> <pb facs="#f0134" n="114"/> <l>Wandl' einfältigen kindlichen Sinnes dein Leben</l><lb/> <l>hinunter</l><lb/> <l>Auf dem romantischen Pfad, welchen die Vor-<lb/> sicht dich führt,</l><lb/> <l>Weiser Mäſsigung hold, bescheiden die Mitte be-<lb/> hauptend,</l><lb/> <l>Gnügsam im Schooſse des Glücks, gilt es zu dul-<lb/> den, getrost!</l><lb/> <l>Nimmer erlösch' in deinem Gemüthe die Ahnung</l><lb/> <l>des <hi rendition="#g">Rechten</hi>,</l><lb/> <l>Welche uns aufrecht erhält unter den Stürmen</l><lb/> <l>der Zeit,</l><lb/> <l>Welche empor uns hebt aus der Nichtigkeit gähren-<lb/> dem Strudel,</l><lb/> <l>Und den geretteten Geist einst zu den Göttern</l><lb/> <l>gesellt.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [114/0134]
Wandl' einfältigen kindlichen Sinnes dein Leben
hinunter
Auf dem romantischen Pfad, welchen die Vor-
sicht dich führt,
Weiser Mäſsigung hold, bescheiden die Mitte be-
hauptend,
Gnügsam im Schooſse des Glücks, gilt es zu dul-
den, getrost!
Nimmer erlösch' in deinem Gemüthe die Ahnung
des Rechten,
Welche uns aufrecht erhält unter den Stürmen
der Zeit,
Welche empor uns hebt aus der Nichtigkeit gähren-
dem Strudel,
Und den geretteten Geist einst zu den Göttern
gesellt.
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