Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Von den wundgeriebnen Hüften fallen Schon die rost'gen Ketten klirrend ab. Freudiger des Lebens Bahn zu wallen, Raff' ich auf mich aus der Knechtschaft Grab; Prüfe schon mit wollustvollem Dehnen Der gelähmten Muskeln Federkraft, Übe schon die kampfentwöhnten Sehnen, Von der langen Sklaverey erschlafft. Dem Entscharrten sey gesegnet, Sonne! Dem Entschwommnen sey willkommen, Strand! Angezogen von des Wettkampfs Wonne Schreit' ich rüstig in den Schrankensand; Wie Alkmäons Sohn, der Niegezähmte, Sich dem Arm der Lyderinn entschlang, Hydern würget', Ais Doggen zähmte, Und gewaltig den Olymp errang Von den wundgeriebnen Hüften fallen Schon die rost'gen Ketten klirrend ab. Freudiger des Lebens Bahn zu wallen, Raff' ich auf mich aus der Knechtschaft Grab; Prüfe schon mit wollustvollem Dehnen Der gelähmten Muskeln Federkraft, Übe schon die kampfentwöhnten Sehnen, Von der langen Sklaverey erschlafft. Dem Entscharrten sey gesegnet, Sonne! Dem Entschwommnen sey willkommen, Strand! Angezogen von des Wettkampfs Wonne Schreit' ich rüstig in den Schrankensand; Wie Alkmäons Sohn, der Niegezähmte, Sich dem Arm der Lyderinn entschlang, Hydern würget', Ais Doggen zähmte, Und gewaltig den Olymp errang <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0162" n="142"/> <lg n="11"> <l>Von den wundgeriebnen Hüften fallen</l><lb/> <l>Schon die rost'gen Ketten klirrend ab.</l><lb/> <l>Freudiger des Lebens Bahn zu wallen,</l><lb/> <l>Raff' ich auf mich aus der Knechtschaft Grab;</l><lb/> <l>Prüfe schon mit wollustvollem Dehnen</l><lb/> <l>Der gelähmten Muskeln Federkraft,</l><lb/> <l>Übe schon die kampfentwöhnten Sehnen,</l><lb/> <l>Von der langen Sklaverey erschlafft.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>Dem Entscharrten sey gesegnet, Sonne!</l><lb/> <l>Dem Entschwommnen sey willkommen, Strand!</l><lb/> <l>Angezogen von des Wettkampfs Wonne</l><lb/> <l>Schreit' ich rüstig in den Schrankensand;</l><lb/> <l>Wie Alkmäons Sohn, der Niegezähmte,</l><lb/> <l>Sich dem Arm der Lyderinn entschlang,</l><lb/> <l>Hydern würget', Ais Doggen zähmte,</l><lb/> <l>Und gewaltig den Olymp errang</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [142/0162]
Von den wundgeriebnen Hüften fallen
Schon die rost'gen Ketten klirrend ab.
Freudiger des Lebens Bahn zu wallen,
Raff' ich auf mich aus der Knechtschaft Grab;
Prüfe schon mit wollustvollem Dehnen
Der gelähmten Muskeln Federkraft,
Übe schon die kampfentwöhnten Sehnen,
Von der langen Sklaverey erschlafft.
Dem Entscharrten sey gesegnet, Sonne!
Dem Entschwommnen sey willkommen, Strand!
Angezogen von des Wettkampfs Wonne
Schreit' ich rüstig in den Schrankensand;
Wie Alkmäons Sohn, der Niegezähmte,
Sich dem Arm der Lyderinn entschlang,
Hydern würget', Ais Doggen zähmte,
Und gewaltig den Olymp errang
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