Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.An Deines Auges Bläue Mahnt mich des Äthers Blau; An Deiner Locken Fülle Des Nebels strömend Grau. Mich mahnt an Deine Wangen Der Rose keusche Gluth. Mich an den Wein der Lippen Der Beere quellend Blut. Beschämt dein Schwanenbusen Nicht der Narzisse Schnee? Weicht nicht der Milch der Arme Die Milch der Lilie? Umhaucht mich nicht Dein Athem Im Nachtviolenduft? Ists nicht Dein süsser Name, Den jedes Echo ruft? -- -- Wohin, wohin mich retten Vor der verborgnen Macht, Die mich verfolgt vom Morgen Bis in das Graun der Nacht! -- -- Bey Dir, bey Dir nur, Traute, Ist Rettung mir bewusst -- -- Ach, nur in Deinen Armen, Ach, nur an Deiner Brust. An Deines Auges Bläue Mahnt mich des Äthers Blau; An Deiner Locken Fülle Des Nebels strömend Grau. Mich mahnt an Deine Wangen Der Rose keusche Gluth. Mich an den Wein der Lippen Der Beere quellend Blut. Beschämt dein Schwanenbusen Nicht der Narzisse Schnee? Weicht nicht der Milch der Arme Die Milch der Lilie? Umhaucht mich nicht Dein Athem Im Nachtviolenduft? Ists nicht Dein süſser Name, Den jedes Echo ruft? — — Wohin, wohin mich retten Vor der verborgnen Macht, Die mich verfolgt vom Morgen Bis in das Graun der Nacht! — — Bey Dir, bey Dir nur, Traute, Ist Rettung mir bewuſst — — Ach, nur in Deinen Armen, Ach, nur an Deiner Brust. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0222" n="200"/> <lg n="5"> <l>An Deines Auges Bläue</l><lb/> <l>Mahnt mich des Äthers Blau;</l><lb/> <l>An Deiner Locken Fülle</l><lb/> <l>Des Nebels strömend Grau.</l><lb/> <l>Mich mahnt an Deine Wangen</l><lb/> <l>Der Rose keusche Gluth.</l><lb/> <l>Mich an den Wein der Lippen</l><lb/> <l>Der Beere quellend Blut.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Beschämt dein Schwanenbusen</l><lb/> <l>Nicht der Narzisse Schnee?</l><lb/> <l>Weicht nicht der Milch der Arme</l><lb/> <l>Die Milch der Lilie?</l><lb/> <l>Umhaucht mich nicht Dein Athem</l><lb/> <l>Im Nachtviolenduft?</l><lb/> <l>Ists nicht Dein süſser Name,</l><lb/> <l>Den jedes Echo ruft? — —</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Wohin, wohin mich retten</l><lb/> <l>Vor der verborgnen Macht,</l><lb/> <l>Die mich verfolgt vom Morgen</l><lb/> <l>Bis in das Graun der Nacht! — —</l><lb/> <l>Bey Dir, bey Dir nur, Traute,</l><lb/> <l>Ist Rettung mir bewuſst — —</l><lb/> <l>Ach, nur in Deinen Armen,</l><lb/> <l>Ach, nur an Deiner Brust.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [200/0222]
An Deines Auges Bläue
Mahnt mich des Äthers Blau;
An Deiner Locken Fülle
Des Nebels strömend Grau.
Mich mahnt an Deine Wangen
Der Rose keusche Gluth.
Mich an den Wein der Lippen
Der Beere quellend Blut.
Beschämt dein Schwanenbusen
Nicht der Narzisse Schnee?
Weicht nicht der Milch der Arme
Die Milch der Lilie?
Umhaucht mich nicht Dein Athem
Im Nachtviolenduft?
Ists nicht Dein süſser Name,
Den jedes Echo ruft? — —
Wohin, wohin mich retten
Vor der verborgnen Macht,
Die mich verfolgt vom Morgen
Bis in das Graun der Nacht! — —
Bey Dir, bey Dir nur, Traute,
Ist Rettung mir bewuſst — —
Ach, nur in Deinen Armen,
Ach, nur an Deiner Brust.
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