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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

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Silberstiebende Bächlein durchrieseln schon schwat-
zend die Fluren,

Blitzen im Sonnenstrahl, spiegeln die Sonne
zurück.
Rascher schon zirkelt das Blut, beschleuniget schla-
gen die Pulse.

Freundlicher lacht uns die Welt, heitrer das
Leben uns an.
Denn der Frühling beginnt. Wer wollte des keh-
renden Frühlings

Sich nicht erfreuen, verjüngt mit der verjüngten
Natur,
Nicht die ergrünende Flur beschreiten erweiterten
Herzens,
Nicht mit Gesang und Tanz grüssen den keh-
renden Lenz!

Ida, der Lenz beginnt. Komm, Tochter sanfterer
Freuden,
Komm' mit mir in das Feld. Siehe, der Frost
ist dahin,
Und der Schnee ist zerschmolzen. Es rötheln die
Äste der Haseln,
Fröhlicher sieht des Gebürgs alterergrauetes
Moos.
Was den Schlaf der Erstarrung geschlafen, in Ta-
gen des Winters,

Fühlt sich ins Leben geweckt, drängt an die
Wärm' und das Licht.

Silberstiebende Bächlein durchrieseln schon schwat-
zend die Fluren,

Blitzen im Sonnenstrahl, spiegeln die Sonne
zurück.
Rascher schon zirkelt das Blut, beschleuniget schla-
gen die Pulse.

Freundlicher lacht uns die Welt, heitrer das
Leben uns an.
Denn der Frühling beginnt. Wer wollte des keh-
renden Frühlings

Sich nicht erfreuen, verjüngt mit der verjüngten
Natur,
Nicht die ergrünende Flur beschreiten erweiterten
Herzens,
Nicht mit Gesang und Tanz grüſsen den keh-
renden Lenz!

Ida, der Lenz beginnt. Komm, Tochter sanfterer
Freuden,
Komm' mit mir in das Feld. Siehe, der Frost
ist dahin,
Und der Schnee ist zerschmolzen. Es rötheln die
Äste der Haseln,
Fröhlicher sieht des Gebürgs alterergrauetes
Moos.
Was den Schlaf der Erstarrung geschlafen, in Ta-
gen des Winters,

Fühlt sich ins Leben geweckt, drängt an die
Wärm' und das Licht.

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[268/0294] Silberstiebende Bächlein durchrieseln schon schwat- zend die Fluren, Blitzen im Sonnenstrahl, spiegeln die Sonne zurück. Rascher schon zirkelt das Blut, beschleuniget schla- gen die Pulse. Freundlicher lacht uns die Welt, heitrer das Leben uns an. Denn der Frühling beginnt. Wer wollte des keh- renden Frühlings Sich nicht erfreuen, verjüngt mit der verjüngten Natur, Nicht die ergrünende Flur beschreiten erweiterten Herzens, Nicht mit Gesang und Tanz grüſsen den keh- renden Lenz! Ida, der Lenz beginnt. Komm, Tochter sanfterer Freuden, Komm' mit mir in das Feld. Siehe, der Frost ist dahin, Und der Schnee ist zerschmolzen. Es rötheln die Äste der Haseln, Fröhlicher sieht des Gebürgs alterergrauetes Moos. Was den Schlaf der Erstarrung geschlafen, in Ta- gen des Winters, Fühlt sich ins Leben geweckt, drängt an die Wärm' und das Licht.

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/294>, abgerufen am 21.11.2024.