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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

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Gar in dich verlohren und versunken
Schwand mir Aussenwelt und Zeit und Raum;
Überseliger Gefühle trunken,
Taumelt' ich umher im wachen Traum.
Früh und spat, du weisst es, nah und ferne
Galt mein Denken, Dichten, Sehnen dich.
Auf und unter gingen Mond und Sterne,
Fanden voll von dir, und selig mich.
Wahrlich, Ida, so von dir durchdrungen,
So voll Andacht und Religion,
Solche Opfer, solche Anbetungen
Endlos spendend sonder Sold und Lohn,
So verschenkt an dich, an dich vergeben,
Ach, auf Gnad' und auf Barmherzigkeit,
Liebt in diesem, liebt in jenem Leben,
Liebt dich keiner mehr in Ewigkeit.
Und, o Seligkeit von kurzer Dauer!
Du auch liebtest mich. Dein knospend Herz
Öffneten des Ahnens leise Schauer,
Schütterte des Sehnens süsser Schmerz.
Zartre Tinten färbten deine Wangen,
Deine Augen sprachen zartern Sinn,
Schwankend zwischen Zagheit und Verlangen,
Mied den Träumer lang die Träumerinn.
3 S
Gar in dich verlohren und versunken
Schwand mir Auſsenwelt und Zeit und Raum;
Überseliger Gefühle trunken,
Taumelt' ich umher im wachen Traum.
Früh und spat, du weiſst es, nah und ferne
Galt mein Denken, Dichten, Sehnen dich.
Auf und unter gingen Mond und Sterne,
Fanden voll von dir, und selig mich.
Wahrlich, Ida, so von dir durchdrungen,
So voll Andacht und Religion,
Solche Opfer, solche Anbetungen
Endlos spendend sonder Sold und Lohn,
So verschenkt an dich, an dich vergeben,
Ach, auf Gnad' und auf Barmherzigkeit,
Liebt in diesem, liebt in jenem Leben,
Liebt dich keiner mehr in Ewigkeit.
Und, o Seligkeit von kurzer Dauer!
Du auch liebtest mich. Dein knospend Herz
Öffneten des Ahnens leise Schauer,
Schütterte des Sehnens süſser Schmerz.
Zartre Tinten färbten deine Wangen,
Deine Augen sprachen zartern Sinn,
Schwankend zwischen Zagheit und Verlangen,
Mied den Träumer lang die Träumerinn.
3 S
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[273/0299] Gar in dich verlohren und versunken Schwand mir Auſsenwelt und Zeit und Raum; Überseliger Gefühle trunken, Taumelt' ich umher im wachen Traum. Früh und spat, du weiſst es, nah und ferne Galt mein Denken, Dichten, Sehnen dich. Auf und unter gingen Mond und Sterne, Fanden voll von dir, und selig mich. Wahrlich, Ida, so von dir durchdrungen, So voll Andacht und Religion, Solche Opfer, solche Anbetungen Endlos spendend sonder Sold und Lohn, So verschenkt an dich, an dich vergeben, Ach, auf Gnad' und auf Barmherzigkeit, Liebt in diesem, liebt in jenem Leben, Liebt dich keiner mehr in Ewigkeit. Und, o Seligkeit von kurzer Dauer! Du auch liebtest mich. Dein knospend Herz Öffneten des Ahnens leise Schauer, Schütterte des Sehnens süſser Schmerz. Zartre Tinten färbten deine Wangen, Deine Augen sprachen zartern Sinn, Schwankend zwischen Zagheit und Verlangen, Mied den Träumer lang die Träumerinn. 3 S

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/299>, abgerufen am 21.11.2024.