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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

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Dich ertapp' ich im wilden Gestein, in der bläulich-
ten Schlacke,

Dich in des Schmirgels zäherem Korn, im flüchtigen
Bleyglanz.

Freundschaft pflegst du mit jedem Genossen der wu-
chernden Sippschaft.

Willig gesellen sich dir die minder edleren
Brüder.

Aber nur ungern gehorcht dir der Sol; die züchtige
Luna

Wegert sich lang; es sträubt sich verschämt die keu-
sche Platina.

Kühner Ares, du steigst hinab in der schüchter-
nen Nais

Heimliche Grotte. Verwegen umschlingst du die Blö-
de. Bezwungen

Sinket sie dir in den brünstigen Arm. Der Umar-
mung entsprudeln

Heilende Quellen. Des Heiltranks schlürft sehnsüch-
tig der Sieche,

Fühlt sich das Herz erfrischt und gestählt die erschläf-
fende Fiber.
Heil, Dämonischer, dir[ - 1 Zeichen fehlt] dir danket Tellus das
bunte

Regenbogengewand und der Farben magische
Gaukel.

Dich ertapp' ich im wilden Gestein, in der bläulich-
ten Schlacke,

Dich in des Schmirgels zäherem Korn, im flüchtigen
Bleyglanz.

Freundschaft pflegst du mit jedem Genossen der wu-
chernden Sippschaft.

Willig gesellen sich dir die minder edleren
Brüder.

Aber nur ungern gehorcht dir der Sol; die züchtige
Luna

Wegert sich lang; es sträubt sich verschämt die keu-
sche Platina.

Kühner Ares, du steigst hinab in der schüchter-
nen Nais

Heimliche Grotte. Verwegen umschlingst du die Blö-
de. Bezwungen

Sinket sie dir in den brünstigen Arm. Der Umar-
mung entsprudeln

Heilende Quellen. Des Heiltranks schlürft sehnsüch-
tig der Sieche,

Fühlt sich das Herz erfrischt und gestählt die erschläf-
fende Fiber.
Heil, Dämonischer, dir[ – 1 Zeichen fehlt] dir danket Tellus das
bunte

Regenbogengewand und der Farben magische
Gaukel.
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[10/0030] Dich ertapp' ich im wilden Gestein, in der bläulich- ten Schlacke, Dich in des Schmirgels zäherem Korn, im flüchtigen Bleyglanz. Freundschaft pflegst du mit jedem Genossen der wu- chernden Sippschaft. Willig gesellen sich dir die minder edleren Brüder. Aber nur ungern gehorcht dir der Sol; die züchtige Luna Wegert sich lang; es sträubt sich verschämt die keu- sche Platina. Kühner Ares, du steigst hinab in der schüchter- nen Nais Heimliche Grotte. Verwegen umschlingst du die Blö- de. Bezwungen Sinket sie dir in den brünstigen Arm. Der Umar- mung entsprudeln Heilende Quellen. Des Heiltranks schlürft sehnsüch- tig der Sieche, Fühlt sich das Herz erfrischt und gestählt die erschläf- fende Fiber. Heil, Dämonischer, dir_ dir danket Tellus das bunte Regenbogengewand und der Farben magische Gaukel.

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/30>, abgerufen am 21.11.2024.