Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.Das wurde dem flinken Leibburschen gesagt. Er eilte zum Stalle geschwinde. Er nahm vom Balken den Sattel blank, Und sprang auf den Klepper behende. Zu Rimsted ruht Königinn Anne. Der König spatzierte auf Skoneborgs Schloss. Er sah ihn reiten von weiten. "Hilf Gott wie mag es um Annen stehn! "Was wird mir dies Reiten bedeuten?" Zu Rimsted ruht Königinn Anne. Der Leibbursch trat zum Saal herein, Wohl vor die Tafelrunde. Es war ein Bürschchen hübsch und fein Und flink von Art und Munde. Zu Rimsted ruht Königinn Anne. "Herr König, ihr sitzt und schmaus't und zecht, "Dass die goldenen Becher erklingen. "Königinn Anne liegt zu Rimsted krank. "Nach Redby liess sie sich bringen." Zu Rimsted ruht Königin Anne. "Königinn Anne liegt zu Rimsted krank. "Nach Redby man bringen sie musste. "Man musste ihr holen die klügsten Frau'n, "So viel man in Dännemark wusste." Zu Rimsted ruht Königinn Anne. Das wurde dem flinken Leibburschen gesagt. Er eilte zum Stalle geschwinde. Er nahm vom Balken den Sattel blank, Und sprang auf den Klepper behende. Zu Rimsted ruht Königinn Anne. Der König spatzierte auf Skoneborgs Schloſs. Er sah ihn reiten von weiten. „Hilf Gott wie mag es um Annen stehn! „Was wird mir dies Reiten bedeuten?“ Zu Rimsted ruht Königinn Anne. Der Leibbursch trat zum Saal herein, Wohl vor die Tafelrunde. Es war ein Bürschchen hübsch und fein Und flink von Art und Munde. Zu Rimsted ruht Königinn Anne. „Herr König, ihr sitzt und schmaus't und zecht, „Daſs die goldenen Becher erklingen. „Königinn Anne liegt zu Rimsted krank. „Nach Redby lieſs sie sich bringen.“ Zu Rimsted ruht Königin Anne. „Königinn Anne liegt zu Rimsted krank. „Nach Redby man bringen sie muſste. „Man muſste ihr holen die klügsten Frau'n, „So viel man in Dännemark wuſste.“ Zu Rimsted ruht Königinn Anne. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0097" n="77"/> <lg n="8"> <l>Das wurde dem flinken Leibburschen gesagt.</l><lb/> <l>Er eilte zum Stalle geschwinde.</l><lb/> <l>Er nahm vom Balken den Sattel blank,</l><lb/> <l>Und sprang auf den Klepper behende.</l><lb/> <l>Zu Rimsted ruht Königinn Anne.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Der König spatzierte auf Skoneborgs Schloſs.</l><lb/> <l>Er sah ihn reiten von weiten.</l><lb/> <l>„Hilf Gott wie mag es um Annen stehn!</l><lb/> <l>„Was wird mir dies Reiten bedeuten?“</l><lb/> <l>Zu Rimsted ruht Königinn Anne.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Der Leibbursch trat zum Saal herein,</l><lb/> <l>Wohl vor die Tafelrunde.</l><lb/> <l>Es war ein Bürschchen hübsch und fein</l><lb/> <l>Und flink von Art und Munde.</l><lb/> <l>Zu Rimsted ruht Königinn Anne.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>„Herr König, ihr sitzt und schmaus't und zecht,</l><lb/> <l>„Daſs die goldenen Becher erklingen.</l><lb/> <l>„Königinn Anne liegt zu Rimsted krank.</l><lb/> <l>„Nach Redby lieſs sie sich bringen.“</l><lb/> <l>Zu Rimsted ruht Königin Anne.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>„Königinn Anne liegt zu Rimsted krank.</l><lb/> <l>„Nach Redby man bringen sie muſste.</l><lb/> <l>„Man muſste ihr holen die klügsten Frau'n,</l><lb/> <l>„So viel man in Dännemark wuſste.“</l><lb/> <l>Zu Rimsted ruht Königinn Anne.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0097]
Das wurde dem flinken Leibburschen gesagt.
Er eilte zum Stalle geschwinde.
Er nahm vom Balken den Sattel blank,
Und sprang auf den Klepper behende.
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
Der König spatzierte auf Skoneborgs Schloſs.
Er sah ihn reiten von weiten.
„Hilf Gott wie mag es um Annen stehn!
„Was wird mir dies Reiten bedeuten?“
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
Der Leibbursch trat zum Saal herein,
Wohl vor die Tafelrunde.
Es war ein Bürschchen hübsch und fein
Und flink von Art und Munde.
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
„Herr König, ihr sitzt und schmaus't und zecht,
„Daſs die goldenen Becher erklingen.
„Königinn Anne liegt zu Rimsted krank.
„Nach Redby lieſs sie sich bringen.“
Zu Rimsted ruht Königin Anne.
„Königinn Anne liegt zu Rimsted krank.
„Nach Redby man bringen sie muſste.
„Man muſste ihr holen die klügsten Frau'n,
„So viel man in Dännemark wuſste.“
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
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Zitationshilfe: | Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/97>, abgerufen am 16.02.2025. |