Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Den Labetrunk, der mehr als Wein er- quickt. -- Nie duftete aus goldenem Pokale So lieblich mir des Königs Rebensaft. Noch einen Zug aus dieser Muschel-Schale -- Durch jede Ader strömt mir neue Kraft. -- Nun ist mir wohl -- sehr wohl hab' Dank mein Retter! Und gönne mir noch eine kurze Ruh, Denn eingewiegt vom Duft der frischen Blät- ter Fällt unwillkürlich mir das Auge zu. Guido. Sie schlummert süß -- ihr Athemzug so leise -- Die Unschuld schlummert -- und der Don- ner schweigt -- Und aus der Wetterwolken düsterm Kreise Mit neuer Pracht die strahlende Sonne steigt. Die Vöglein zwitschern ihre liebliche Weise, Ein
Den Labetrunk, der mehr als Wein er- quickt. — Nie duftete aus goldenem Pokale So lieblich mir des Koͤnigs Rebensaft. Noch einen Zug aus dieser Muschel-Schale — Durch jede Ader stroͤmt mir neue Kraft. — Nun ist mir wohl — sehr wohl hab' Dank mein Retter! Und goͤnne mir noch eine kurze Ruh, Denn eingewiegt vom Duft der frischen Blaͤt- ter Faͤllt unwillkuͤrlich mir das Auge zu. Guido. Sie schlummert suͤß — ihr Athemzug so leise — Die Unschuld schlummert — und der Don- ner schweigt — Und aus der Wetterwolken duͤsterm Kreise Mit neuer Pracht die strahlende Sonne steigt. Die Voͤglein zwitschern ihre liebliche Weise, Ein
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Den Labetrunk, der mehr als Wein er-
quickt. —
Nie duftete aus goldenem Pokale
So lieblich mir des Koͤnigs Rebensaft.
Noch einen Zug aus dieser Muschel-Schale —
Durch jede Ader stroͤmt mir neue Kraft. —
Nun ist mir wohl — sehr wohl hab' Dank
mein Retter!
Und goͤnne mir noch eine kurze Ruh,
Denn eingewiegt vom Duft der frischen Blaͤt-
ter
Faͤllt unwillkuͤrlich mir das Auge zu.
(Pause)
Guido.
Sie schlummert suͤß — ihr Athemzug so
leise —
Die Unschuld schlummert — und der Don-
ner schweigt —
Und aus der Wetterwolken duͤsterm Kreise
Mit neuer Pracht die strahlende Sonne steigt.
Die Voͤglein zwitschern ihre liebliche Weise,
Ein
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