Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Um die Geliebte gern sich selbst verlieren, In ihrem Glücke fröhlich untergehn, Mit eigner Hand in fremden Arm sie füh- ren, Und blutend, aber schweigend vor ihr stehn; Das ist der Ruhm, auf den ich Euch verweise, Das der Genuß, den wahre Liebe kennt; Erstrebt ihn! denn der Lohn, den ich ver- heiße, Ist nur der Geister Edelsten vergönnt. In Trümmern stürzen alle Königsthronen Und aufgelöst wird jedes Erdenband; Nur solche Liebe -- ewig wird sie lohnen; Denn nicht auf Erden ist ihr Vaterland. Azzo. Es sey. Guido. Triumph! des Herzens blutende Wunde -- Sanft heilend werde sie von mir berührt: Du wirst nicht Zeuge seyn von jener Stunde, Die, K
Um die Geliebte gern sich selbst verlieren, In ihrem Gluͤcke froͤhlich untergehn, Mit eigner Hand in fremden Arm sie fuͤh- ren, Und blutend, aber schweigend vor ihr stehn; Das ist der Ruhm, auf den ich Euch verweise, Das der Genuß, den wahre Liebe kennt; Erstrebt ihn! denn der Lohn, den ich ver- heiße, Ist nur der Geister Edelsten vergoͤnnt. In Truͤmmern stuͤrzen alle Koͤnigsthronen Und aufgeloͤst wird jedes Erdenband; Nur solche Liebe — ewig wird sie lohnen; Denn nicht auf Erden ist ihr Vaterland. Azzo. Es sey. Guido. Triumph! des Herzens blutende Wunde — Sanft heilend werde sie von mir beruͤhrt: Du wirst nicht Zeuge seyn von jener Stunde, Die, K
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Um die Geliebte gern sich selbst verlieren,
In ihrem Gluͤcke froͤhlich untergehn,
Mit eigner Hand in fremden Arm sie fuͤh-
ren,
Und blutend, aber schweigend vor ihr stehn;
Das ist der Ruhm, auf den ich Euch verweise,
Das der Genuß, den wahre Liebe kennt;
Erstrebt ihn! denn der Lohn, den ich ver-
heiße,
Ist nur der Geister Edelsten vergoͤnnt.
In Truͤmmern stuͤrzen alle Koͤnigsthronen
Und aufgeloͤst wird jedes Erdenband;
Nur solche Liebe — ewig wird sie lohnen;
Denn nicht auf Erden ist ihr Vaterland.
Azzo.
Es sey.
Guido.
Triumph! des Herzens blutende Wunde —
Sanft heilend werde sie von mir beruͤhrt:
Du wirst nicht Zeuge seyn von jener Stunde,
Die,
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