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Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

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Ein Weib, hienieden schon verklärt,
In dem die Nachwelt einst zu Gottes Ruhme
Die heil'ge Adelheid verehrt.
Doch jeder Willkühr, jeder Schmach zum
Raube
Erbebt sie jezt im Lasterschlund!
In Geyers Krallen eine weiße Taube,
Die edle Königstochter von Burgund.
Und ihre Seufzer stiegen aus der matten,
Von Angst gequälten Brust empor,
Und schmiegten sich an das Gebet des Gatten,
Und drangen zu des Richters Ohr.
Da winkte Gott -- ich lauschte seinem
Winke,
Vernahm in Demuth das Gebot:
"Hinab zu der entweihten Erde sinke,
"Wo Unschuld weint, Gewalt ihr droht;
"Beseele dort den Körper dieses Knaben,
"Den noch der Eltern Schmerz umgibt;
"Sie mögen an dem Himmels-Trost sich
laben:
"Er
Ein Weib, hienieden schon verklaͤrt,
In dem die Nachwelt einst zu Gottes Ruhme
Die heil'ge Adelheid verehrt.
Doch jeder Willkuͤhr, jeder Schmach zum
Raube
Erbebt sie jezt im Lasterschlund!
In Geyers Krallen eine weiße Taube,
Die edle Koͤnigstochter von Burgund.
Und ihre Seufzer stiegen aus der matten,
Von Angst gequaͤlten Brust empor,
Und schmiegten sich an das Gebet des Gatten,
Und drangen zu des Richters Ohr.
Da winkte Gott — ich lauschte seinem
Winke,
Vernahm in Demuth das Gebot:
„Hinab zu der entweihten Erde sinke,
„Wo Unschuld weint, Gewalt ihr droht;
„Beseele dort den Koͤrper dieses Knaben,
„Den noch der Eltern Schmerz umgibt;
„Sie moͤgen an dem Himmels-Trost sich
laben:
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[12/0018] Ein Weib, hienieden schon verklaͤrt, In dem die Nachwelt einst zu Gottes Ruhme Die heil'ge Adelheid verehrt. Doch jeder Willkuͤhr, jeder Schmach zum Raube Erbebt sie jezt im Lasterschlund! In Geyers Krallen eine weiße Taube, Die edle Koͤnigstochter von Burgund. Und ihre Seufzer stiegen aus der matten, Von Angst gequaͤlten Brust empor, Und schmiegten sich an das Gebet des Gatten, Und drangen zu des Richters Ohr. Da winkte Gott — ich lauschte seinem Winke, Vernahm in Demuth das Gebot: „Hinab zu der entweihten Erde sinke, „Wo Unschuld weint, Gewalt ihr droht; „Beseele dort den Koͤrper dieses Knaben, „Den noch der Eltern Schmerz umgibt; „Sie moͤgen an dem Himmels-Trost sich laben: „Er

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/18>, abgerufen am 21.11.2024.