Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814."Sind wir" so sprach er, "nicht schon lang umzingelt? "In dieser Burg -- verwünschtes Felsen- nest! -- "Gleich einer Raupe in ihr Blatt geringelt? "Und Mann an Mann bei Hunderten ge- preßt? "Kein Hündlein darf sich aus der Pforte wagen, "Des Königs Heer hat jeden Pfad gesperrt, "Stiehlt einer sich hinaus, flugs wird beim Kragen "Der arme Wicht zum Galgen hingezerrt -- "Hinauf mit ihm! da hängt er, uns zur Schande, "Wir von der Mauer sehn es knirschend an, "Und stehen selbst an eines Abgrunds Rande. "Uns wird geschehen wie man ihm gethan. "Wen früher nicht der Hunger aufgerieben, "Der ziert den Galgen wenn sein Stünd- chen schlägt. "Wollt
„Sind wir“ so sprach er, „nicht schon lang umzingelt? „In dieser Burg — verwuͤnschtes Felsen- nest! — „Gleich einer Raupe in ihr Blatt geringelt? „Und Mann an Mann bei Hunderten ge- preßt? „Kein Huͤndlein darf sich aus der Pforte wagen, „Des Koͤnigs Heer hat jeden Pfad gesperrt, „Stiehlt einer sich hinaus, flugs wird beim Kragen „Der arme Wicht zum Galgen hingezerrt — „Hinauf mit ihm! da haͤngt er, uns zur Schande, „Wir von der Mauer sehn es knirschend an, „Und stehen selbst an eines Abgrunds Rande. „Uns wird geschehen wie man ihm gethan. „Wen fruͤher nicht der Hunger aufgerieben, „Der ziert den Galgen wenn sein Stuͤnd- chen schlaͤgt. „Wollt
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„Sind wir“ so sprach er, „nicht schon lang
umzingelt?
„In dieser Burg — verwuͤnschtes Felsen-
nest! —
„Gleich einer Raupe in ihr Blatt geringelt?
„Und Mann an Mann bei Hunderten ge-
preßt?
„Kein Huͤndlein darf sich aus der Pforte
wagen,
„Des Koͤnigs Heer hat jeden Pfad gesperrt,
„Stiehlt einer sich hinaus, flugs wird beim
Kragen
„Der arme Wicht zum Galgen hingezerrt —
„Hinauf mit ihm! da haͤngt er, uns zur
Schande,
„Wir von der Mauer sehn es knirschend an,
„Und stehen selbst an eines Abgrunds Rande.
„Uns wird geschehen wie man ihm gethan.
„Wen fruͤher nicht der Hunger aufgerieben,
„Der ziert den Galgen wenn sein Stuͤnd-
chen schlaͤgt.
„Wollt
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