Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Das Schicksal spart der Trennung Schmer- zen Den Eltern nicht bis an das Grab! In der Erinnerung kaltem Lohne Ruft eng beschränkt des Alters Glück; Der Eltern Blicke folgen dem Sohne, Doch vorwärts nur schweift Sohnes Blick. -- Drum ziehe hin! das ist die Straße, Die nach Pavia führt -- Leb wohl! Bald ruhen die Herzen unter dem Grase, Die jetzt noch seufzen: Lebe wohl! Guido. Ja, nach Pavia fühl' ich mich gezogen! Es trozt mein freyer Geist des Körpers Haft, Und in des Erdenlebens blutige Wogen Stürz' ich hinab mit rettender Himmels- kraft! Dort fodert einst, hoch über dem Sternen- bogen, Der mich gesandt die hohe Rechenschaft! Dann
Das Schicksal spart der Trennung Schmer- zen Den Eltern nicht bis an das Grab! In der Erinnerung kaltem Lohne Ruft eng beschraͤnkt des Alters Gluͤck; Der Eltern Blicke folgen dem Sohne, Doch vorwaͤrts nur schweift Sohnes Blick. — Drum ziehe hin! das ist die Straße, Die nach Pavia fuͤhrt — Leb wohl! Bald ruhen die Herzen unter dem Grase, Die jetzt noch seufzen: Lebe wohl! Guido. Ja, nach Pavia fuͤhl' ich mich gezogen! Es trozt mein freyer Geist des Koͤrpers Haft, Und in des Erdenlebens blutige Wogen Stuͤrz' ich hinab mit rettender Himmels- kraft! Dort fodert einst, hoch uͤber dem Sternen- bogen, Der mich gesandt die hohe Rechenschaft! Dann
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Das Schicksal spart der Trennung Schmer-
zen
Den Eltern nicht bis an das Grab!
In der Erinnerung kaltem Lohne
Ruft eng beschraͤnkt des Alters Gluͤck;
Der Eltern Blicke folgen dem Sohne,
Doch vorwaͤrts nur schweift Sohnes Blick. —
Drum ziehe hin! das ist die Straße,
Die nach Pavia fuͤhrt — Leb wohl!
Bald ruhen die Herzen unter dem Grase,
Die jetzt noch seufzen: Lebe wohl!
Guido.
Ja, nach Pavia fuͤhl' ich mich gezogen!
Es trozt mein freyer Geist des Koͤrpers
Haft,
Und in des Erdenlebens blutige Wogen
Stuͤrz' ich hinab mit rettender Himmels-
kraft!
Dort fodert einst, hoch uͤber dem Sternen-
bogen,
Der mich gesandt die hohe Rechenschaft!
Dann
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