Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.So fallen sie um ihn im Kampfgewühl -- Er macht sich Luft -- ins Lager will er dringen -- Ins Königs-Zelt -- Gefahr den Muth nicht dämpft. Ha, braver Herr! wird dir auch das gelingen, So ist mit einem Streich der Sieg er- kämpft. -- Sey auf der Hut! -- der Feind ist überlegen -- Der erste Schreckenstaumel nun vorbei -- Die Flücht'gen stehn -- es will die Scham sich regen -- Kaum sind der Unsern Einer gegen drei -- Die Wen'gen noch zerstreut. -- Um Vieh zu rauben, Ging dort ein Haufe seinem Hunger nach -- Ein Andrer schöpft mit Händen und Pickel- hauben Den Labetrunk sich aus dem nahen Bach -- Fort! fort Gesindel! ist nun Zeit zu trin- ken? -- Fort!
So fallen sie um ihn im Kampfgewuͤhl — Er macht sich Luft — ins Lager will er dringen — Ins Koͤnigs-Zelt — Gefahr den Muth nicht daͤmpft. Ha, braver Herr! wird dir auch das gelingen, So ist mit einem Streich der Sieg er- kaͤmpft. — Sey auf der Hut! — der Feind ist uͤberlegen — Der erste Schreckenstaumel nun vorbei — Die Fluͤcht'gen stehn — es will die Scham sich regen — Kaum sind der Unsern Einer gegen drei — Die Wen'gen noch zerstreut. — Um Vieh zu rauben, Ging dort ein Haufe seinem Hunger nach — Ein Andrer schoͤpft mit Haͤnden und Pickel- hauben Den Labetrunk sich aus dem nahen Bach — Fort! fort Gesindel! ist nun Zeit zu trin- ken? — Fort!
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#OSW"> <pb facs="#f0220" n="214"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>So fallen sie um ihn im Kampfgewuͤhl —</l><lb/> <l>Er macht sich Luft — ins Lager will er</l><lb/> <l>dringen —</l><lb/> <l>Ins Koͤnigs-Zelt — Gefahr den Muth nicht</l><lb/> <l>daͤmpft.</l><lb/> <l>Ha, braver Herr! wird dir auch das gelingen,</l><lb/> <l>So ist mit einem Streich der Sieg er-<lb/> kaͤmpft. —</l><lb/> <l>Sey auf der Hut! — der Feind ist uͤberlegen —</l><lb/> <l>Der erste Schreckenstaumel nun vorbei —</l><lb/> <l>Die Fluͤcht'gen stehn — es will die Scham</l><lb/> <l>sich regen —</l><lb/> <l>Kaum sind der Unsern Einer gegen drei —</l><lb/> <l>Die Wen'gen noch zerstreut. — Um Vieh zu</l><lb/> <l>rauben,</l><lb/> <l>Ging dort ein Haufe seinem Hunger nach —</l><lb/> <l>Ein Andrer schoͤpft mit Haͤnden und Pickel-<lb/> hauben</l><lb/> <l>Den Labetrunk sich aus dem nahen Bach —</l><lb/> <l>Fort! fort Gesindel! ist nun Zeit zu trin-<lb/> ken? —</l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Fort!</fw><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [214/0220]
So fallen sie um ihn im Kampfgewuͤhl —
Er macht sich Luft — ins Lager will er
dringen —
Ins Koͤnigs-Zelt — Gefahr den Muth nicht
daͤmpft.
Ha, braver Herr! wird dir auch das gelingen,
So ist mit einem Streich der Sieg er-
kaͤmpft. —
Sey auf der Hut! — der Feind ist uͤberlegen —
Der erste Schreckenstaumel nun vorbei —
Die Fluͤcht'gen stehn — es will die Scham
sich regen —
Kaum sind der Unsern Einer gegen drei —
Die Wen'gen noch zerstreut. — Um Vieh zu
rauben,
Ging dort ein Haufe seinem Hunger nach —
Ein Andrer schoͤpft mit Haͤnden und Pickel-
hauben
Den Labetrunk sich aus dem nahen Bach —
Fort! fort Gesindel! ist nun Zeit zu trin-
ken? —
Fort!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/220 |
Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/220>, abgerufen am 16.02.2025. |