Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Mit ihm der letzte Muth -- die Zähne blekt Der bleiche Hunger -- und des Tigers Krallen Sind nach der zuckenden Beute ausgestreckt. -- Ich kann nicht länger mit dem Schicksal ringen -- Schon hör'ich wie der wilde Sieger schnauft -- Der Knechte Schaar seh' ich herein schon dringen, Die, mich verderbend, Schonung sich erkauft -- Weh mir! sie naht, die schrecklichste der Stunden! Den letzten Seufzer stöhnt die Unschuld aus -- Sie schleppen mich hinab -- verhöhnt -- ge- bunden -- Die Pforte gähnt -- sie stoßen mich hinaus -- Und draußen wiehert mir der Hohn entge- gen -- Auf meinem Haupte sträubt sich jedes Haar -- Des Gatten Mörder bietet mir verwegen Die blutge Hand und schleift mich zum Al- tar -- -- Nein! P
Mit ihm der letzte Muth — die Zaͤhne blekt Der bleiche Hunger — und des Tigers Krallen Sind nach der zuckenden Beute ausgestreckt. — Ich kann nicht laͤnger mit dem Schicksal ringen — Schon hoͤr'ich wie der wilde Sieger schnauft — Der Knechte Schaar seh' ich herein schon dringen, Die, mich verderbend, Schonung sich erkauft — Weh mir! sie naht, die schrecklichste der Stunden! Den letzten Seufzer stoͤhnt die Unschuld aus — Sie schleppen mich hinab — verhoͤhnt — ge- bunden — Die Pforte gaͤhnt — sie stoßen mich hinaus — Und draußen wiehert mir der Hohn entge- gen — Auf meinem Haupte straͤubt sich jedes Haar — Des Gatten Moͤrder bietet mir verwegen Die blutge Hand und schleift mich zum Al- tar — — Nein! P
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Mit ihm der letzte Muth — die Zaͤhne blekt
Der bleiche Hunger — und des Tigers Krallen
Sind nach der zuckenden Beute ausgestreckt. —
Ich kann nicht laͤnger mit dem Schicksal
ringen —
Schon hoͤr'ich wie der wilde Sieger schnauft —
Der Knechte Schaar seh' ich herein schon
dringen,
Die, mich verderbend, Schonung sich erkauft —
Weh mir! sie naht, die schrecklichste der
Stunden!
Den letzten Seufzer stoͤhnt die Unschuld aus —
Sie schleppen mich hinab — verhoͤhnt — ge-
bunden —
Die Pforte gaͤhnt — sie stoßen mich hinaus —
Und draußen wiehert mir der Hohn entge-
gen —
Auf meinem Haupte straͤubt sich jedes Haar —
Des Gatten Moͤrder bietet mir verwegen
Die blutge Hand und schleift mich zum Al-
tar — —
Nein!
P
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