Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Das Volk an Euch mit tausend Augen hängt. Die Schlüssel von Pavia wollt empfangen; Nicht die Gewalt hat Euch das Thor ge- sprengt, Denn Eure Milde fand die Herzen offen, Das Schwert erobert -- Liebe fesselt nur, Und was wir künftig wünschen, bitten, hoffen, Ist Eure Huld -- empfangt der Treue Schwur. Otto. Nehmt sie zurück, die Schlüssel, die Euch zieren; Ein Vater bin ich unter Kindern nun; Dem Kaiser soll Ein Vorrecht nur gebüh- ren -- Nur Eine Macht -- Euch allen wohl zu thun. Und könnt' ich je Gewalt für Recht erkiesen, Ich, dieses Rechtes erster Unterthan, So mögt ihr selbst die Thore mir verschlie- ßen, Die
Das Volk an Euch mit tausend Augen haͤngt. Die Schluͤssel von Pavia wollt empfangen; Nicht die Gewalt hat Euch das Thor ge- sprengt, Denn Eure Milde fand die Herzen offen, Das Schwert erobert — Liebe fesselt nur, Und was wir kuͤnftig wuͤnschen, bitten, hoffen, Ist Eure Huld — empfangt der Treue Schwur. Otto. Nehmt sie zuruͤck, die Schluͤssel, die Euch zieren; Ein Vater bin ich unter Kindern nun; Dem Kaiser soll Ein Vorrecht nur gebuͤh- ren — Nur Eine Macht — Euch allen wohl zu thun. Und koͤnnt' ich je Gewalt fuͤr Recht erkiesen, Ich, dieses Rechtes erster Unterthan, So moͤgt ihr selbst die Thore mir verschlie- ßen, Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#SCHULT"> <pb facs="#f0254" n="248"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Das Volk an Euch mit tausend Augen haͤngt.</l><lb/> <l>Die Schluͤssel von Pavia wollt empfangen;</l><lb/> <l>Nicht die Gewalt hat Euch das Thor ge-<lb/> sprengt,</l><lb/> <l>Denn Eure Milde fand die Herzen offen,</l><lb/> <l>Das Schwert erobert — Liebe fesselt nur,</l><lb/> <l>Und was wir kuͤnftig wuͤnschen, bitten, hoffen,</l><lb/> <l>Ist Eure Huld — empfangt der Treue</l><lb/> <l>Schwur.</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#OTT"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Otto</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Nehmt sie zuruͤck, die Schluͤssel, die Euch</l><lb/> <l>zieren;</l><lb/> <l>Ein Vater bin ich unter Kindern nun;</l><lb/> <l>Dem Kaiser soll Ein Vorrecht nur gebuͤh-<lb/> ren —</l><lb/> <l>Nur Eine Macht — Euch allen wohl zu</l><lb/> <l>thun.</l><lb/> <l>Und koͤnnt' ich je Gewalt fuͤr Recht erkiesen,</l><lb/> <l>Ich, dieses Rechtes erster Unterthan,</l><lb/> <l>So moͤgt ihr selbst die Thore mir verschlie-<lb/> ßen,</l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [248/0254]
Das Volk an Euch mit tausend Augen haͤngt.
Die Schluͤssel von Pavia wollt empfangen;
Nicht die Gewalt hat Euch das Thor ge-
sprengt,
Denn Eure Milde fand die Herzen offen,
Das Schwert erobert — Liebe fesselt nur,
Und was wir kuͤnftig wuͤnschen, bitten, hoffen,
Ist Eure Huld — empfangt der Treue
Schwur.
Otto.
Nehmt sie zuruͤck, die Schluͤssel, die Euch
zieren;
Ein Vater bin ich unter Kindern nun;
Dem Kaiser soll Ein Vorrecht nur gebuͤh-
ren —
Nur Eine Macht — Euch allen wohl zu
thun.
Und koͤnnt' ich je Gewalt fuͤr Recht erkiesen,
Ich, dieses Rechtes erster Unterthan,
So moͤgt ihr selbst die Thore mir verschlie-
ßen,
Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-01-11T12:18:01Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |