Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.Tabelle XXIX. [Tabelle] Die individuellen Unterschiede in der Grösse der Leistung sind Bei der Gruppirung der Versuchspersonen nach der Anfangs- Tabelle XXIX. [Tabelle] Die individuellen Unterschiede in der Grösse der Leistung sind Bei der Gruppirung der Versuchspersonen nach der Anfangs- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0100" n="84"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Tabelle</hi> XXIX.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Die individuellen Unterschiede in der Grösse der Leistung sind<lb/> beim Lesen nicht im entferntesten so gross, wie bei den bisher be-<lb/> trachteten Functionen und namentlich beim Zahlenlernen. Die kleinsten<lb/> beobachteten Mittelwerthe betragen immerhin fast ⅔ der grössten.<lb/> Der Grund für diese Gleichmässigkeit liegt vielleicht in der für alle<lb/> Personen bestehenden nahezu maximalen Uebung auf diesem Gebiete. Dafür<lb/> spricht auch der Umstand, dass der Uebungsfortschritt von einem<lb/> Versuche zum andern ein ziemlich geringfügiger ist. Bei Da. und<lb/> K. wird sogar im späteren Alkoholversuche mit einer niedrigeren<lb/> Anfangsgeschwindigkeit begonnen, als bei der früheren Normalreihe.<lb/> Diese Erscheinung lässt erkennen, dass hier der unbedeutende dauernde<lb/> Effect der Uebung durch die zufälligen Einflüsse der jeweiligen Dispo-<lb/> sition mehr als ausgeglichen werden kann. O. allerdings und namentlich<lb/> Ha. bewähren auch hier ihre mehrfach betonte ausserordentliche<lb/> Uebungsfähigkeit, während De. und M., wie früher, in dieser Beziehung<lb/> eine Mittelstellung einnehmen.</p><lb/> <p>Bei der Gruppirung der Versuchspersonen nach der Anfangs-<lb/> leistung in den Normalreihen sollten wir erwarten, ungefähr dasselbe<lb/> Verhalten anzutreffen, wie wir es hinsichtlich der Wiederholungs-<lb/> geschwindigkeit beim Zahlenlernen festgestellt haben. Hier wie dort<lb/> drückt sich in den Beobachtungswerthen die Schnelligkeit aus, mit<lb/> welcher wir gewohnheitsmässig Schriftzeichen in Sprechbewegungen<lb/> umsetzen. Allein die Erfahrung lehrt etwas ganz Anderes. Die<lb/> Reihenfolge der Personen nach ihrer Sprechgeschwindigkeit während<lb/> der ersten halben Stunde war nämlich:</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0100]
Tabelle XXIX.
Die individuellen Unterschiede in der Grösse der Leistung sind
beim Lesen nicht im entferntesten so gross, wie bei den bisher be-
trachteten Functionen und namentlich beim Zahlenlernen. Die kleinsten
beobachteten Mittelwerthe betragen immerhin fast ⅔ der grössten.
Der Grund für diese Gleichmässigkeit liegt vielleicht in der für alle
Personen bestehenden nahezu maximalen Uebung auf diesem Gebiete. Dafür
spricht auch der Umstand, dass der Uebungsfortschritt von einem
Versuche zum andern ein ziemlich geringfügiger ist. Bei Da. und
K. wird sogar im späteren Alkoholversuche mit einer niedrigeren
Anfangsgeschwindigkeit begonnen, als bei der früheren Normalreihe.
Diese Erscheinung lässt erkennen, dass hier der unbedeutende dauernde
Effect der Uebung durch die zufälligen Einflüsse der jeweiligen Dispo-
sition mehr als ausgeglichen werden kann. O. allerdings und namentlich
Ha. bewähren auch hier ihre mehrfach betonte ausserordentliche
Uebungsfähigkeit, während De. und M., wie früher, in dieser Beziehung
eine Mittelstellung einnehmen.
Bei der Gruppirung der Versuchspersonen nach der Anfangs-
leistung in den Normalreihen sollten wir erwarten, ungefähr dasselbe
Verhalten anzutreffen, wie wir es hinsichtlich der Wiederholungs-
geschwindigkeit beim Zahlenlernen festgestellt haben. Hier wie dort
drückt sich in den Beobachtungswerthen die Schnelligkeit aus, mit
welcher wir gewohnheitsmässig Schriftzeichen in Sprechbewegungen
umsetzen. Allein die Erfahrung lehrt etwas ganz Anderes. Die
Reihenfolge der Personen nach ihrer Sprechgeschwindigkeit während
der ersten halben Stunde war nämlich:
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