Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.lichkeit übrig, dass das anscheinende, frühere oder spätere Auftreten Der weitere Verlauf unserer Untersuchung stellt uns nun zunächst Tabelle XLV. [Tabelle] Abgesehen von der allmählichen Abnahme der Procentsätze mit lichkeit übrig, dass das anscheinende, frühere oder spätere Auftreten Der weitere Verlauf unserer Untersuchung stellt uns nun zunächst Tabelle XLV. [Tabelle] Abgesehen von der allmählichen Abnahme der Procentsätze mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0134" n="118"/> lichkeit übrig, dass das anscheinende, frühere oder spätere Auftreten<lb/> kürzerer Werthe in den Theereihen überhaupt gar nicht durch die<lb/> Wirkung des Mittels verursacht, sondern auf ganz unberechenbare<lb/> Zufälligkeiten zurückzuführen ist. Abgesehen indessen von den<lb/><hi rendition="#g">Dehio</hi>’schen Versuchen, bei denen freilich die Controle durch Normal-<lb/> reihen ungenügend ist, werden wir späterhin Erfahrungen kennen<lb/> lernen, welche jene letzte Annahme mit hinreichender Entschiedenheit<lb/> widerlegen. Jedenfalls aber erscheint die Theewirkung in den hier<lb/> besprochenen Versuchen verhältnissmässig geringfügig, weit weniger<lb/> ausgeprägt, nicht nur als die Alkoholwirkung, sondern auch als die<lb/> Ausschläge in <hi rendition="#g">Dehio</hi>’s Beobachtungsreihen. Die Erklärung dieser<lb/> letzteren Differenz ist leicht zu finden. Die Theedosis bei <hi rendition="#g">Dehio</hi> war<lb/> doppelt so gross, als in meinen Versuchen; dazu kommt aber noch<lb/> die grosse individuelle Verschiedenheit wenigstens zwischen <hi rendition="#g">Dehio</hi><lb/> und mir, die wir bei Besprechung der Alkoholwirkung vielfach fest-<lb/> gestellt haben, seine bedeutende Labilität gegenüber meiner geringen<lb/> Empfänglichkeit für die Einflüsse der Uebung, Ermüdung und Ver-<lb/> giftung. Endlich verdient noch Erwähnung, dass ich an den Thee-<lb/> genuss seit langen Jahren in höherem Masse gewöhnt war, <hi rendition="#g">Dehio</hi><lb/> freilich ebenfalls.</p><lb/> <p>Der weitere Verlauf unserer Untersuchung stellt uns nun zunächst<lb/> vor die Frage, ob etwa dem Thee, ähnlich wie dem Alkohol, auch<lb/> ein gewisser Einfluss auf den <hi rendition="#g">Inhalt</hi> der Associationen zugeschrieben<lb/> werden darf. Ungünstig für die Entscheidung derselben ist der Um-<lb/> stand, dass der erste Theeversuch erst relativ spät angestellt wurde,<lb/> als die Associationen bereits sehr fixirt waren. Die folgende Tabelle<lb/> enthält die Procentsätze der äusseren Associationen in den 3 Gruppen<lb/> jedes Versuchstages, wie im Durchschnitte für die Normal- und die<lb/> Theereihen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Tabelle</hi> XLV.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Abgesehen von der allmählichen Abnahme der Procentsätze mit<lb/> der Zahl der Wiederholungen und den schon früher besprochenen<lb/> höheren Werthen für die Abendversuche 4 und 10, sowol in den ein-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0134]
lichkeit übrig, dass das anscheinende, frühere oder spätere Auftreten
kürzerer Werthe in den Theereihen überhaupt gar nicht durch die
Wirkung des Mittels verursacht, sondern auf ganz unberechenbare
Zufälligkeiten zurückzuführen ist. Abgesehen indessen von den
Dehio’schen Versuchen, bei denen freilich die Controle durch Normal-
reihen ungenügend ist, werden wir späterhin Erfahrungen kennen
lernen, welche jene letzte Annahme mit hinreichender Entschiedenheit
widerlegen. Jedenfalls aber erscheint die Theewirkung in den hier
besprochenen Versuchen verhältnissmässig geringfügig, weit weniger
ausgeprägt, nicht nur als die Alkoholwirkung, sondern auch als die
Ausschläge in Dehio’s Beobachtungsreihen. Die Erklärung dieser
letzteren Differenz ist leicht zu finden. Die Theedosis bei Dehio war
doppelt so gross, als in meinen Versuchen; dazu kommt aber noch
die grosse individuelle Verschiedenheit wenigstens zwischen Dehio
und mir, die wir bei Besprechung der Alkoholwirkung vielfach fest-
gestellt haben, seine bedeutende Labilität gegenüber meiner geringen
Empfänglichkeit für die Einflüsse der Uebung, Ermüdung und Ver-
giftung. Endlich verdient noch Erwähnung, dass ich an den Thee-
genuss seit langen Jahren in höherem Masse gewöhnt war, Dehio
freilich ebenfalls.
Der weitere Verlauf unserer Untersuchung stellt uns nun zunächst
vor die Frage, ob etwa dem Thee, ähnlich wie dem Alkohol, auch
ein gewisser Einfluss auf den Inhalt der Associationen zugeschrieben
werden darf. Ungünstig für die Entscheidung derselben ist der Um-
stand, dass der erste Theeversuch erst relativ spät angestellt wurde,
als die Associationen bereits sehr fixirt waren. Die folgende Tabelle
enthält die Procentsätze der äusseren Associationen in den 3 Gruppen
jedes Versuchstages, wie im Durchschnitte für die Normal- und die
Theereihen.
Tabelle XLV.
Abgesehen von der allmählichen Abnahme der Procentsätze mit
der Zahl der Wiederholungen und den schon früher besprochenen
höheren Werthen für die Abendversuche 4 und 10, sowol in den ein-
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