Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.selbst habe auf die Ausführung ähnlicher Versuche verzichtet, weil Tabelle LXVI. [Tabelle] Wie zunächst ein Vergleich der Durchschnittsreihen mit der früher Kraepelin, Beeinflussung. 10
selbst habe auf die Ausführung ähnlicher Versuche verzichtet, weil Tabelle LXVI. [Tabelle] Wie zunächst ein Vergleich der Durchschnittsreihen mit der früher Kraepelin, Beeinflussung. 10
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0161" n="145"/> selbst habe auf die Ausführung ähnlicher Versuche verzichtet, weil<lb/> mir seinerzeit nicht mehr die gleiche Drogue zur Verfügung stand<lb/> und späterhin die Vergleichbarkeit mit den Alkoholversuchen fraglich<lb/> geworden wäre. Wegen der Spärlichkeit des Materials gebe ich in<lb/> der folgenden Tabelle beide Versuche vollständig in Mittelzahlen aus<lb/> je 5 aufeinanderfolgenden Schätzungen wieder; die letzte Reihe fasst<lb/> dieselben zu einem Durchschnitt zusammen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Tabelle</hi> LXVI.</hi> </p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Wie zunächst ein Vergleich der Durchschnittsreihen mit der früher<lb/> mitgetheilten Normalreihe lehrt, liegen die mittleren Schätzungswerthe<lb/> hier in den ersten beiden Gruppen unter, in den letzten beiden meistens<lb/> über den entsprechenden Normalwerthen. Die Anfangswerthe stimmen<lb/> mit den normalen überall fast genau überein; sie zeigen daher eben-<lb/> falls das für De. so charakteristische allmähliche Ansteigen von Gruppe<lb/> zu Gruppe. Die grössten Abweichungen von der Norm finden sich<lb/> in den ersten beiden Gruppen; hier schieben sich mehrfach ganz über-<lb/> raschend kurze Mittelwerthe ein. Die einzelnen Versuche zeigen ein<lb/> ähnliches Bild. Namentlich der erste derselben unterscheidet sich von<lb/> den Normalreihen durch das fast vollständige Fehlen jenes eigen-<lb/> thümlichen anfänglichen Anwachsens der Schätzungswerthe. Nur ver-<lb/> einzelte höhere Zahlen schieben sich ein, während im Ganzen die<lb/> Neigung zu niedrigen Werthen sich immer wieder geltend macht.<lb/> Aber auch in den ersten beiden Gruppen des Versuches II begegnen<lb/> uns, was unter normalen Verhältnissen kaum vorkommt, mehrere<lb/> Zahlen, die weit unter dem Anfangsmittel liegen. Erst in den Gruppen<lb/> c und d stellt sich der bekannte Typus anfänglichen Steigens und<lb/> späteren Sinkens der Schätzungswerthe wieder her. Wir kämen so-<lb/> mit zu dem Schlusse, dass der Thee anscheinend die Grösse der<lb/> mittleren Schätzungswerthe <hi rendition="#g">verringert</hi>, zu einer Zeit, wo sie unter<lb/> normalen Verhältnissen eine starke Neigung zum Wachsen besitzen<lb/> würden. Offenbar aber kann es sich hier nicht um eine Ermüdungs-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Kraepelin</hi>, Beeinflussung. 10</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [145/0161]
selbst habe auf die Ausführung ähnlicher Versuche verzichtet, weil
mir seinerzeit nicht mehr die gleiche Drogue zur Verfügung stand
und späterhin die Vergleichbarkeit mit den Alkoholversuchen fraglich
geworden wäre. Wegen der Spärlichkeit des Materials gebe ich in
der folgenden Tabelle beide Versuche vollständig in Mittelzahlen aus
je 5 aufeinanderfolgenden Schätzungen wieder; die letzte Reihe fasst
dieselben zu einem Durchschnitt zusammen.
Tabelle LXVI.
Wie zunächst ein Vergleich der Durchschnittsreihen mit der früher
mitgetheilten Normalreihe lehrt, liegen die mittleren Schätzungswerthe
hier in den ersten beiden Gruppen unter, in den letzten beiden meistens
über den entsprechenden Normalwerthen. Die Anfangswerthe stimmen
mit den normalen überall fast genau überein; sie zeigen daher eben-
falls das für De. so charakteristische allmähliche Ansteigen von Gruppe
zu Gruppe. Die grössten Abweichungen von der Norm finden sich
in den ersten beiden Gruppen; hier schieben sich mehrfach ganz über-
raschend kurze Mittelwerthe ein. Die einzelnen Versuche zeigen ein
ähnliches Bild. Namentlich der erste derselben unterscheidet sich von
den Normalreihen durch das fast vollständige Fehlen jenes eigen-
thümlichen anfänglichen Anwachsens der Schätzungswerthe. Nur ver-
einzelte höhere Zahlen schieben sich ein, während im Ganzen die
Neigung zu niedrigen Werthen sich immer wieder geltend macht.
Aber auch in den ersten beiden Gruppen des Versuches II begegnen
uns, was unter normalen Verhältnissen kaum vorkommt, mehrere
Zahlen, die weit unter dem Anfangsmittel liegen. Erst in den Gruppen
c und d stellt sich der bekannte Typus anfänglichen Steigens und
späteren Sinkens der Schätzungswerthe wieder her. Wir kämen so-
mit zu dem Schlusse, dass der Thee anscheinend die Grösse der
mittleren Schätzungswerthe verringert, zu einer Zeit, wo sie unter
normalen Verhältnissen eine starke Neigung zum Wachsen besitzen
würden. Offenbar aber kann es sich hier nicht um eine Ermüdungs-
Kraepelin, Beeinflussung. 10
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